Hat mich der Alltag wieder?

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Der Mausebär ist erst den zweiten Tag wieder im Lande und doch schon voll dabei – aber ist es wieder der selbe Trott?

Hallo liebe Mausebärfreunde,

Erst mal gleich gesagt – Nöööö!
Der selbe Trott ist es garantiert nicht, da ich diese Gangart schon innerlich extrem ablehne. ich weiß man kommt damit gut durch das Leben, aber ich finde man lebt dabei nicht. Und da ich gerne das bisschen Leben, was ich habe auch leben möchte (finde ich ganz angemessen), ist der Genuss der Sachen die gerade sind ein wesentlicher Bestandteil meiner eigenen Achtsamkeit.
zugegeben, nicht alles, was ich so erledigen „muss“ ist von Spaß gekennzeichnet, aber es gibt auch viele Möglichkeiten, sich ein wenig Freude zu verschaffen – zum Beispiel (also für mich) in dem ich die Dinge, die wichtig sind, nicht automatisiere, sondern bewusst erlebe und auch bewusst immer wieder verändere und neu anpasse.
Das gilt für mein Training (immer mal kleine Variationen einbauen und auf mein Bauchgefühl hören), meinen Haushalt (auch da bloß keine Routine aufkommen lassen), meine Arbeit (da ist sowieso immer wieder alles neu) und auch für meine zahlreichen Ehrenämter und andere Hobbys. Ja, ich zähle irgendwie meine Ehrenämter zwischen Hobby und Beruf, den die meisten davon (nein, alle davon) sind eine Berufung und haben auch etwas mit meiner tatsächlichen Arbeit zu tun (und sei es nur das netzwerken – immer wichtig). Allerdings macht es mir auch Freude und das ist (oftmals leider) auch meine einzige Bezahlung, die ich erhalte. Sich zu engagieren, auch ohne einen (finanziellen) Vorteil zu erhalten, ist sehr offensichtlich eine Freizeitbeschäftigung – jedenfalls in unserer kapitalorientierten Gesellschaft, wo der wert der eigenen Arbeit am Lohn festgetackert wird (schrecklich).
Der Umstand, der mich dazu bringt, nur eine geringfügige „Arbeit“ anzunehmen, um ansonsten durch Bürgergeld finanziert zu werden, hat den eindeutigen Nachteil, dass mein Konto regelrecht unterversorgt ist (soziale Teilhabe ist somit nur durch Netzwerke möglich). Doch daraus erwächst auch der große Vorteil meiner eigenen Freiheit, meine (selbstwählten) Aufgaben mit Hingabe und auf meine unnachahmliche Weise zu meistern. Ich bin Herr über meine Zeit, meine Energie und so weiter (auch wenn mein Kalender häufig was anderes behauptet – aber der lügt) und ich kann mich mit sozialem Engagement und Gewissen auf die Sachen stürzen, die ich für Bedeutungsvoll halte. Am Ende füllt sich zwar nur mein Karmakonto (und nicht mein Bankkonto), aber ich glaube fest, dass am Ende des Tages Karma die wesentlich stabilere Währung für meine Seele ist.
Und während ich es schaffe, meinen kleine Welt mit dem wenigen an Ressourcen, über die ich verfüge, zusammen zu halten, nährte ich meinen Selbstwert über den Umstand, dass ich sehe, welche Auswirkungen mein Handeln hat. Ich arbeite somit direkt.
Zwar kann ich keine Rücklagen bilden (und irgendwann wird mir das auf die Füße fallen), aber bis dahin habe ich gut gelebt und vielleicht zahlt sich meine Investition doch besser aus, als ich es jetzt zu glauben wage.

Das ich mit wenig Geld auskomme, ist auch ein weiterer Vorteil. nicht nur, das ich die Dinge mehr zu schätzen lerne und bewusster genieße – nein, ich bin auch schwierig zu bestechen (nichts ist unmöglich).
Ein moralischer Vorteil für mein Engagement in der lokalen Politik, die ich mitgestalten möchte- und sei es nur um Position gegen jetzige Strömungen und Zeitgeist zu beziehen (menschenverachtend, ausbeuterisch, unsozial und unbedacht), oder zumindest zu versuchen, ein wenig dafür zu sorgen, dass sich Dinge zum besseren wenden können. Ich möchte halt nicht dabei stehen und zusehen, wie die Brandstifter tätig sind, im Wissen, dass so schon einmal die Welt gebrannt hat (da ich gerade in Dresden war, wurde ich auch daran erneut erinnert).
Mit jedem kleinen Schritt, den ich gehe, kann ich etwas beitragen und den Schrittzähler füttern, der uns vielleicht in die Zukunft bringt, auf die ich hoffe. Auch wenn es nie passieren wird (oder ich es nicht erleben werde), ist es wichtig für mich, in diese Richtung zu gehen.

Soziales miteinander und eine lebenswerte Welt für jedes Leben sind Ziele, die schwer erreichbar sind (so edel sie sein mögen), doch ich denke, wenn jeder ein wenig beiträgt, können wir dem schon ziemlich nah kommen. Und statt nur zu fordern, möchte ich eigentlich anfangen, etwas zu tun (bzw. mache es bereits), um diesem Ziel selbst gerecht zu werden.
Nicht auf andere warten, sondern selber starten – das ist das neuste Mausebär-Credo. Mal sehen, wie weit es mich bringt…

Bis dann, dann,

Euer Mausebär

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