Warum Ideen scheitern

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Was bringt den Mausebär zum verzweifeln und andere Menschen dazu, immer gegen alles Neue zu sein?

Hallo liebe Mausebärfreunde,

Der Schrecken den man kennt ist ja immer besser, als sich der Angst vor dem Unbekannten zu stellen. Das scheint zu mindest auf die meisten Menschen zu passen. Neue Idee, vor allem die, die ganz einfach klingen, machen grundsätzlich Angst, denn wenn man etwas verändert, könnte sich ja etwas verändern. Die Angst vor dem Neuen ist mir zwar selber wohl bekannt, doch arbeite ich bereits seit Jahren daran, mich diesem Monster zu stellen, denn ich habe bereits verstanden, dass es die unsinnigste aller Angstformen ist. Mittlerweile ist das einst riesige Monster zu einem kleinem, fast unbedeutenden Wesen geschrumpft, welches mich nur an schlechten Tagen noch zu erschrecken weis. Da habe ich wahrlich andere Dinge, vor denen ich mich durchaus mehr fürchte – gar nicht mal so wenige.
Neue Sachen verstehen, entdecken und erproben ist jene tolle Tätigkeit, die man als Lernen bezeichnen kann. Ein Prozess, der möglichst Lebenslang dauern sollte. Eine schnelle und meist unkonstruktive Gegenrede zeigt allerdings darauf hin, dass sich Jemand erst gar nicht tiefer mit dem Gedanken beschäftigen will. Kritik äußern kann jeder (tut es leider auch), aber einen Gedanken oder eine Idee weiter zu denken und zu verbessern, ist eine seltene Form der kommunikativen Kunst geworden.

Unsere Gesellschaft präsentiert sich mir immer deutlicher als eine Gruppe, sich ständig in innerer Angst und Selbstverteidigung befindender Individuen, die zwar deutlich von ihrem recht eine Meinung zu äußern Gebrauch machen (was ich jedem, aber wirklich auch jedem, Menschen zugestehe), dabei aber lieber eine passive Gegenstimme einnehmen und lieber andeuten, dass etwas nicht funktioniert (meist aus dem Grund, weil es ja schon immer anders war), als Ideen auf den Tisch zu werfen, wie es funktionieren könnte.
Eine Idee weiter zu denken, mit entwickeln, weiter führen, bringt Veränderung – aber mir deucht, die Welt will keine Veränderung.
Jeder sitzt in seinem kleinem, sicheren Raum und klammert sich an jenes bisschen Wohlstand, was ihm die 5% derer, die alles besitzen, gelassen haben und konsumiert zitternd die Welt weiter in den Abgrund.
Auch der Mausebär würde gerne sein kleines bisschen Leben so erhalten, aber mir ist klar, dass es nicht geht. Mir ist klar, dass uns immer mehr alles entgleitet, jedenfalls den vielen Menschen, die an der falschen Seite des Tisches sitzen.

Es braucht eine Zeitenwende, eine Reformation, einen Neustart. Und diese Veränderung, wird, wie jede Veränderung, ihre Geburtswehen in sich tragen. Es wird Zeit, dass wir uns nicht mehr davon einschüchtern lassen und nicht mehr die Angst als Verhütungsmittel verabreichen lassen, während wir von den wenigen Menschen, die es sich leisten können missbraucht werden.
Ich finde es widerwärtig, wie die Angst und der Hass geschürt werden, um jene zu schützen, die wie Parasiten in dem System sitzen, welches immer mehr in sich selbst zerfällt.
Und dass ganze in dem Wissen, das es genug Ressourcen für uns alle gibt, wenn man sie nur fair und vernünftig verteilt.
Und man mag das als massiv sozialistisch, vielleicht kommunistisch, herabwürdigen, aber ich denke, dass die meisten derjenigen, die in großem Reichtum leben, es weder verdient, noch erarbeitet haben.
Ich bin entsetzt darüber, wie dieses marode System verteidigt wird und der Hass auf die Schwachen gelenkt wird, während die einfachen Leute ausgebeutet, missbraucht und instrumentalisiert werden. Wie wir mit Debatten über Schwachsinn abgelenkt werden, während wir immer näher an die wirklichen Gründe für unsere instinktive Existenzangst rücken.

Am Schlimmsten finde ich aber die allgemeine Verblödung und die neuen Religionen, in die die Menschen indoktriniert werden. Sozusagen das „Opium für das Volk“. Mystische Heilversprechen, wie das ewige Wirtschaftswachstum, was jedem der in den ersten Stunden Volkswirtschaftslehre aufgepasst hat klar sein sollte, ein Ding der Unmöglichkeit ist. Es gibt kein ewiges Wachstum, ohne unendliche Ressourcen (und die sind nun einmal nicht vorhanden). Oder dem Mythos, dass die Welt dadurch besser wird, dass wir jeden sein Geschlecht wählen lassen. Ja, Toleranz ist eine feine Sache, aber die Tür schwingt immer zu beiden Seiten. Und Toleranz zu fordern und zu erzwingen ist halt eben nicht tolerant und erschafft auch keine Toleranz. Aber es lenkt wenigstens gut von anderen Problemen ab…

Überhaupt wird keine Debatte mehr geführt, sondern nur noch ein Stellungskrieg über die Durchsetzungen dogmatischer Ideen. So etwas bringt die Politik zum Scheitern, wie jetzt auch die Ampel eindrucksvoll bewiesen hat und sorgt dafür, das neben der Schere von Arm und Reich, auch die Schere von Links und Rechts, Richtig und Andere Meinung (nein, ich sehe kein Falsch) und andere Scheren weiter aufklappen. Wenn diese Scheren irgendwann (unvermeidbarerer Weise) wieder zuschnappen, dann werden sich die armen Schweine in der Mitte (so wie der Mausebär), als erste Opfer wieder finden, während die Fronten aufeinander prallen.

Dass muss nicht passieren, denn mit jedem Menschen, der von der Front weg springt und sich wieder in der Mitte positioniert, werden die Extremisten an den Rand gedrängt und die Schere blockiert. Also prüft einfach mal eure Gedanken, wo ihr steht und ob ihr den Mut habt, euch auf der scharfen Seite der Scherenklinge zu positionieren, um zu retten, was man retten kann…

Bis dann, dann,

Euer Mausebär

Ein Kommentar

  • Hallo Mausebär,

    das mache ich jeden Tag. Verkünden und dafür zu streiten, was ist fair und ungerecht und was könnte gemacht werden, um etwas mehr an Umverteilung und Fairness für Alle zu tun.

    Jeden Tag ein Kampf

    Ich kann deine Gedanken gut nachvollziehen.

    Antworten

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