Erster Mai und ich bin nicht dabei

Zuhause demonstriere ich still meine eigene Einstellung

Ja, der Tag der Arbeit ist gekommen, ein klassischer Tag, an dem früher verstärkt die Gewerkschaften und heute alle möglichen politischen Positionen zu gemeinsamen Protest (oder im Fall der Linksradikalen , gemeinsamer Randale) aufrufen.
heute werden traditionell politische Meinungen öffentlich gemacht und der Frühlingsspaziergang zum ersten Mai wird gerne mit einer Botschaft an „Die, da Oben“ verknüpft.

Vieles was gerade so läuft in unserer Gesellschaft stört mich ja auch, aber trotzdem nehme ich an solchen Aktivitäten nicht teil.

Warum?

Weil die meisten Demonstrationen eine negative Grundaussage haben.
ich nehme nicht an Gruppen oder Organisationen teil, die sich gegen etwas aussprechen. egal wie richtig deren Agenda sein mag.

Protest bedeutet gegen etwas zu sein, etwas zu bekämpfen.
Aber das ist nicht mein Kampf, den ich möchte für etwas positives stehen.

  • Ich will nicht gegen Intoleranz stehen, sondern ich möchte Zeichen für Toleranz setzten und ehrlich gesagt wundere ich mich, dass es überhaupt Menschen gibt, die den Unterschied nicht verstehen.
  • Ich will nicht gegen schlechte Arbeitsbedingungen sein, sondern für die Verbesserung von Arbeitsbedingungen.
  • Ich will nicht mehr Regeln und Gesetzte, sondern mehr Freiheit und Verständnis.

Niemand sollte zu seiner eigenen Ansicht gezwungen werden, egal wie falsch sie mir erscheint.

Daher ist es auch in Ordnung, wenn die Leute heute machen, was sie denken, dass es richtig ist. Nur ich denke dass nicht und beteilige mich nicht daran. So möchte ich die Welt nicht verändern.

Heiligt der Zweck die Mittel?

Das ist eine uralte moralische Frage und die muss jeder für sich selber beantworten.
Ich kenne meine Antwort und sie lautet klar und einfach – Nein.
Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert (sagt man) und selbst der österreichische Landschaftsmaler, der soviel Unheil angerichtet hat, wollte im Kern nur das Beste für seine Landsleute (oder hat das zumindest behauptet – ich kenne ihn ja nicht persönlich).

Ich glaube nicht, das es viele wahrlich böse Menschen gibt (und die wenigen sind sehr psychologisch geschädigt). Die meisten Menschen wollen nur das richtige für sich, ihre Familien und ihr soziales Umfeld. Die Vorstellungen was das ist können aber so stark abweichen, dass es zu Problemen kommt, die im großen Bild dann in Gewalt und Krieg enden.
der kern jeder Diktatur war mal, das Chaos zu ordnen und die Dinge wieder ins richtige Lot zu bringen.
daher ist es auch ein Rückschluss, dass die Dinge zu ordnen und ins rechte Lot zu rücken und dabei alle Register zu ziehen, zwangsläufig in einer Diktatur endet.
Es ist egal, wer die Opfer sind, ob nun Anhänger eines Glaubens, einer Kultur, eines politischen Spektrums oder seit neustem eines Lifestyles (wie Fleischkonsum), letztendlich ist es das selbe Schema und damit das selbe Unrecht.

Druck erzeugt Gegendruck und das sehen wir gerade in unserer Gesellschaft.

Ich würde mir wünschen, ich könnte zu denen gehören, die schaffen, etwas Druck aus dem ganzen Scheiß rauszunehmen.
Aber da ich das scheinbar nicht kann, nehme ich mich aus dem ganzen Mist raus und beteilige mich nicht daran fleißig mit an dem Ast zu sägen, an dem wir sitzen.

Einen ruhigen und entspannten (und hoffentlich unpolitischen) ersten Mai wünscht,

Euer Mausebär

Ein Kommentar

  • Hey, ich denke jeder sollte auf seine Weise auf etwas aufmerksam machen, wie zum Beispiel wenn was nicht ganz ins Soziale passt und solange niemand den Anderen damit verletzt, sollte da eine Freiheit des Weges sein ☺️

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