Am Ende war es Wüst

Was ein Titelbild

Der Mausebär war beim Forum Wirtschaft und ging sprachlos…

Hallo liebe Mausebärfreunde,

Heute war „Impulse – Das Wirtschaftsforum am Niederrhein“ von der IHK (Industrie- und Handelskammer – das wo ich als Unternehmer Mitglied bin) zu Gast bei Mercedes Herbrand in Krefeld.
Da ich sowohl ein Freund von Netzwerkarbeit bin, als auch die Veranstaltungen der IHK sehr zu schätzen weiß (immer gut organisiert, interessant und angenehm), habe ich mich als Vertreter der EaN UG einfach mal angemeldet. Wird ja bestimmt toll…

Was ich nicht wusste war, wer heute der Redner sein würde. Unser Ministerpräsident NRW, Hendrik Wüst, hatte sich angekündigt. Eigentlich hätte ich einen netten Abend mit einer gelungenen Präsentation und wertvoller Diskussion im Anschluss erwartet, aber was ich bekam, war dann doch irgendwie anders…

Der erste Eindruck

Zu erst einmal wieder ein großes Lob an die Veranstalter, so war der Veranstaltungsort (Mercedes Herbrand in Krefeld) gut zu erreichen, hatte ein sehr edles Ambiente und wusste auch durch einen gut organisierten Parkservice zu überzeugen.
Auch Licht, Technik und letztendlich das Gesamtbild waren wieder sehr wertig und stimmungsvoll.
Die freundlichen Mitarbeiter am Eingang begrüßten mich angenehm und ich bekam sehr zügig mein Namensschild.
Auch das Catering war gewohnt gut.In der Hinsicht eine großartige Veranstaltung und der Veranstaltungsort wusste mich zu begeistern.

Der Mausebär bei Mercedes Herbrand
Ein kleiner Eindruck von einer großen Halle
(Der Mausebär bei Mercedes Herbrand in Krefeld)

Ambiente beim Forum
Auch ansonsten sehr schön vor Ort
(Der Mausebär genießt Ambiente)

Die Veranstaltung

Der erste Teil war natürlich die Begrüßung und

Elmar te Neues, Präsident der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein und Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein führten gemeinsam mit einem Herrn von der Rheinischen Post (dessen Name mir entfallen ist – nicht seine Schuld, sondern mein grottoides Namensgedächtnis) in den Abend.
Eine kurze, strake und ansprechende gemeinsame Begrüßung und Einführung, bevor der eigentliche Redner auf die Bühne gerufen wurde.

Erste Teil des Abends
Der erste Teil des Programms
(Bis jetzt alles gut)

Es gab, also einen Impuls, aber war der gut?

Hätte ich im Vorfeld gewusst, was mich heute erwartete (statt der Diskussion, die angekündigt war), wäre ich trotzdem erschienen, so viel sei vorangestellt.
Ich war neugierig mir ein Bild zu machen von unserem Ministerpräsidenten und dem Mann, der schon als potentieller Kanzlerkandidat gehandelt wird.
einen Eindruck habe ich auch bekommen…

Die drei P’s

Nun, man kann eine Begrüßung nutzen, um ein paar Worte zum gerade stattfindenden Konflikt (Israel) verlieren. Ist das taktisch klug?
Weiß ich nicht, weil es ja nicht zum aktuellen Thema passte und weil es selber ein polarisierendes Thema ist. Ich selbst halte meine Meinung da bewusst raus, aber ich empfand es, ehrlich gesagt, als unangenehm…

Auf einem Wirtschaftsforum sollten gewisse Dinge vielleicht unterbleiben.
Aber das war auch gar nicht mein Hauptproblem (bei den fünf Sätzen kann man ja weghören und es ist ja für viele Leute auch wichtig), vielleicht war es inhaltlich auch gut und richtig, aber es hatte für mich einen faden Beigeschmack.

Aber es war ja noch nicht das Ende der Fahnenstange.
der erste Eindruck der dann aufkam (als es inhaltlich wurde) war für jemanden von der CDU (ich bin kein Freund), sogar nahezu sympathisch.
Es wirkte inhaltlich stark und bezog sich auf die Region. Probleme wurden angesprochen (wie am Anfang von den Vorrednern gewünscht).
Doch dann fingen die Dinge an aus dem ruder zu laufen.
Nach einiger Selbstbeweihräucherung (was Herr Wüst doch für ein Wirtschaftsfreund und verbündeter der Mittelschicht ist), kam er um die Ecke, zum einen den Kohleausstieg durch Energiegewinnung mittels Gasanlagen zu fordern (was eine schlechte Idee), aber wenigstens erwähnte er in einem Nebensatz, dass er den Atomausstieg für verfrüht hielt. Da konnte ich wieder mitgehen.
Vielleicht nur ein kleiner Aussetzter…

Mitnichten!
Entlastung der Energiekosten beim Mittelstand (wer sol es tragen? -Wahrscheinlich die Bürger).
Verzicht auf die Rohstoffsteuer für Unternehmen (die eigentlich zum guten Umgang mit Rohstoffen anreizen soll)
Aufruf zu mehr Ausbildung (das fand ich ja noch richtig gut)
Abschieben von „Wirtschaftsflüchtlingen“ (weil die „echten“ Flüchtlingen ja den Platz wegnehmen)
Schließen der Binnengrenzen (Um Menschen draußen zu halten – weil das funktioniert ja immer so gut)
Gemeinsam mit Europa die Grenzen dicht machen (Auch eine echt doofe Idee, wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt)

Das war ja schon mal wieder Populismus pur. Einfacher Lösungen für komplexe Probleme funktionieren nicht – sollte man wissen.
Nachdem er soweit aus dem Parteiprogramm der AFD und der FDP geräubert hatte (mir war schon Übel, nicht nur wegen der Aussagen, sondern auch wegen des Applauses), kam aber der Knaller.
Erstmal schön das Bürgergeld mit bedingungslosem Grundeinkommen gleich setzten und sich beschweren, dass es Mneschen gibt, die gerade mal 300€ über dem Satz verdienen.
Nee, schon klar, satt deren Gehalt anzuheben und dafür mal die überzogenen Politikergehälter kürzen, lieber auf die Menschen der untersten Schicht rumschlagen – dass finde ich für meinen Teil menschenverachtend und zynisch.

Nur meine Meinung?

Nein, meine lieben Freunde. Sämtliche Wohlfahrtsverbände schätzen den jetzigen Bürgergeldsatz auf zu niedrig (je nach Quelle 150-300 €).
Vom Bürgergeld kann man existieren, nicht überleben.
Ein Lohndumping auf dieses Niveau, in dem man Bürgergeldbezieher in den Billiglohnsektor schikaniert, ist meiner Meinung nach keine Lösung für Fachkräftmangel.
Und wer wörtlich sagt „Ich behaupte nicht das dass Bürgergeld zu hoch ist, aber mit dem Wohngeld zusammen…“ (Zitat von Herrn Wüst an diesem Abend), der ist entweder ein Freund von Armut oder ein Populist, der sich mit den Unternehmern schöntun will.

Auch andere wüste Sachen wurden gesagt (man möge mir das Wortspiel verzeihen), so dass ich mich fragte, ob ich nicht meine Stimme erheben sollte, doch eine innere Stimme (klang wie Sonja) hielt mich davon ab, die Veranstaltung zu sprengen.
Also hörte ich mir den Rest an, aß ein paar Brocken vom Büffet (der Appetit war mir durch Herrn Wüsts Rede vergangen), bedankte mich bei dem Organisator der IHK (die schließlich eine gute Veranstaltung organisiert hatten) und ging, um nicht noch in ein Gespräch verwickelt zu werden.

Manchmal ist Schweigen einfach die bessere Wahl. Auch wenn es jetzt raus muss, bevor ich daran ersticke…

Aber wieso jetzt die drei P?

Mein Fazit zur Rede von Herrn Wüst – Plumper, Primitiver Populismus.
Da ich kein CDU-Wähler bin, hat er in mir keine Stimme verloren und dennoch bitte ich alle menschen, die das hier lesen, davon abzusehen, einen Menschen wie Herrn Wüst in irgendein politische Amt zu wählen.
am Anfang seiner rede wunderte sich Herr Wüst warum 65% der Menschen in diesem Land die Politik für nicht handlungsfähig halten. Am Ende seiner Rede wunderte ich mich, dass es nur 65% sind.

Noch ein letzter Lichtblick

Ich bin jetzt zuhause und kann mir diesen Schrecken von der Seele schreiben. Ich muss das sogar…
zum Glück habe ich mir Morgen frei genommen, denn es ist Samhain, was für den Mausebär ein persönlicher Feiertag ist.
Und da ich am Wochenenden und Feiertagen nicht schreibe erscheint mein nächster Text am Donnerstag wieder hier, an gewohnter Stelle.
Bis dahin sollte ich mich erholt haben und wieder unpolitisch in die Welt schauen können…
…und mich wieder mit wichtigen Themen befassen.

Ich wünsche euch ein fröhliches Samhain, einen guten Übergang, viel Sapß in der nacht vor Allerheiligen (Halloween) und einen schönen Feiertag am Mittwoch,

Euer Mausebär

Ein Kommentar

  • Hallo Mausebär,
    hört sich wie ein kleiner Wirtschaftskrimi an puuuh
    ganz schön anstrengend der Typ
    Gut das du deine Gedanken los geworden bist, tut echt gut ☺️ einen tollen Samhain ☺️

    Antworten

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