Arbeitsreich macht Beine weich
Warum der Mausebär nicht so ganz auf die Beine kommt
Hallo liebe Mausebärfreunde,
Mal wieder auf die Beine kommen, sich auf die Beine machen, ohne die Beine in die Hand nehmen zu müssen, alles dass fällt mir gerade ein, aber nicht leicht.
Ich bin heute nicht zu meinem Spaziergang gekommen.
jetzt, da es möglich wäre ist es draußen stürmisch, nass und dunkel – keine Voraussetzungen zum Spaziergang.
Heute mittag hätte zwar Licht und Wetter mitgespielt, aber ich war einfach beschäftigt. Mit ganz viel Arbeit…
Erst mit der EaN UG und Sonja, dann einige Sachen für Freunde und später dann noch als Landessprecher beim Länderratstreffen.
Gerade erst habe ich das Ergebnisprotokoll der heutigen Sitzung verschickt, schon schreibe ich weiter, und zwar hier. das ist ja auch irgendwie fleißig, gerade auch in Hinblick darauf, dass ich total verspannt bin. Und morgen steht auch wieder viel an.
Da bin ich erst unterwegs, und dann wieder an der Arbeit. Es gibt viel zu tun…
Weiche Beine
Daher bin ich zur Zeit auch stets übermüdet und schlapp (abgesehen davon, dass ich keinen Schlafrhythmus habe).
Ich kann also quasi sagen, ich bin zur Zeit ständig müde, finde aber keinen Schlaf.
Da freue ich mich doch auf Weihnachten und die damit einhergehende Ruhe (nicht zu vergessen, meinen Winterferien – Anfang Januar)
Doch es gibt auch was anderes, was mich ärgert…
Ein Blick in die Börse
Der Mausebär schaut ins Leere
(Ein Bild was ich schon auf Facebook genutzt habe)
Der Monat ist erst in der Mitte, da muss ich schon auf das Geld achten. Und das wo Weihnachten bevor steht…
Gönnen kann ich mir da nichts (was schade ist).
meine wirtschaftliche Situation ist halt bescheiden (um es vorsichtig auszudrücken), denn obwohl ich viel für meine Umgebung tue (ich bekleide allein vier unbezahlte Ehrenämter in Selbsthilfe, Genesungsbegleitung und Co.), bekomme ich nicht wirklich viel Geld zusammen.
Zu Zeit habe ich einen 450,-€ Job, der mich zum Glück recht wenig Zeit kostet, arbeite unentgeltlich bei der EaN UG, weil wir uns noch keine Gehälter leisten können, schreibe hier (auch unentgeltlich) meinen Blog, Organisiere eine Selbsthilfegruppe (auch keine Bezahlung), bin Landessprecher für NRW bei EX-IN Deutschland e.V., Sprecher des Arbeitskreises Sucht und Psyche des Kreis Viersens, Mitarbeiter (unentgeltlich) der unabhängigen Beschwerdestelle und habe meinen Haushalt.
Wie gesagt, dafür bekomme ich insgesamt 450 Euronen…
Daher bin ich abhängig vom Bürgergeld. Natürlich werden meine 450€ angerechnet, deshalb bekomme ich halt nicht den vollen Satz, sondern halt „nur“ 218€.
Heißt, ich habe im Monat doch tatsächlich 668,00€ zur Verfügung (und Miete wird separat bezahlt, also keine Mietkosten und keine GEZ).
davon bezahle ich dann erstmal:
- Telefon/ Internetanschluss
- Strom
- Versicherungen (Haftpflicht, Gesundheit, etc…)
- Medikamente bis zur Zuzahlungsgrenze (ja, man wird nicht sofort befreit)
- Mobile Kommunikation (damit ich unterwegs erreichbar bin)
- Bankgebühren (auch Kontenführung ist nicht mehr ganz umsonst)
- Bürokosten (Papier, Porto, etc – Anträge sind nicht umsonst)
- Haushaltsverbrauch (Klopapier, Reinigungsmittel, Waschzeug, etc…)
- Lebensmittel (ja, ich brauche was zu Essen)
- Und mit dem Rest…
Was für ein Rest ?
Alleine durch laufende Kosten wird ja mein Kontostand schon am ersten des Monats um fast ein Drittel geschröpft. Wenn ich dann noch dreimal einkaufen gehe, war es dass. Und wenn ich mal das Auto, welches mir zur Verfügung steht (ich selber kann mir keins leisten) volltanke, um mobil zu sein, dann war es dass…
Einkaufen ist unglaublich teuer geworden und mit einem Einkauf für ca. 50 Euro, der früher locker eine Woche gereicht hat, komme ich jetzt keine vier Tage mehr weit. Abgesehen davon, dass ich durch meine ständigen Aktivitäten nicht wirklich zum kochen komme.
Heißt viel ist nicht mehr drin, um mir was zum Anziehen zu kaufen, mal ein Buch zu erwerben (um mich zu bilden), an irgendwelchen Veranstaltungen teilzunehmen, die ich nicht gesponsert bekomme.
Geld für Sport (den ich nötig hätte) ist auch nicht drin und auch Entertainment fällt großflächig flach.
Anders gesagt, wenn ich keine Unterstützung bekomme, dann lebe ich nicht, sondern kann gerade mal existieren.
Und das obwohl ich vielleicht nicht Vollzeit, aber doch mehr als nur halbtags arbeite (und gesundheitlich eigentlich nur 15 Stunden die Woche arbeiten sollte -laut Gutachten).
Und da wundern sich manche Leute, dass ich (in einer Zeit wo Politiker das Bürgergeld nicht anheben wollen, dafür mit mehr Sanktionen belegen) grobe Existenzängste habe und nicht schlafen kann.
Es ist Schade
Ich stelle gerne etwas auf die Beine -meine Tätigkeiten machen mir Freude und erfüllen mich. Sie helfen mir auch, mich weiter zu entwickeln…
Leider bedeutet das aber auch Einschränkungen. Und zwar unfaire Einschränkungen in der Hinsicht, dass ich mich, neben dem dass ich nichts habe, keine Rücklagen bilden kann und keine Chance habe daran was zu ändern, auch noch in den Medien mitbekomme, wie Leute, die alle diese Sorgen nicht haben, ihre selbst gebaute Kacke auf meinen Schultern abladen wollen.
Nach dem ich sowas (in Kürzer) bereits bei facebook geschrieben habe, hat mich der eine oder andere sogar gefragt, ob ich Hilfe brauche.
Nein, ich ziehe durch…
Aber wer mich vielleicht unterstützen will, sollte die EaN UG unterstützen (zum Beispiel in unserem Shop). oder für mich direkter vielleicht mein Buch kaufen (vielleicht als Weihnachtsgeschenk)
Das wäre Hilfe zur Selbsthilfe…
So genug gejammert
Edelbert verhindert, dass ich den Kopf zu sehr hängen lasse
(Der Mausebär ist halt arg geplagt)
Ich mach jetzt einfach mal weiter und sehe, dass ich an meiner Zukunft arbeite. langsam, jeden Tag – Schritt für Schritt.
Aber bitte, wenn ihr von den „faulen Bürgergeldbeziehern“ in ihren „sozialen Hängematten“ hört, denkt auch mal kurz an mich und die Dinge, die ich jeden Tag so mache. Ich bin da nicht der Einzige…
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