Morgens im Revier
Früh steht der Mausebär auch heute auf und dreht eine kleine Morgenrunde, um heute zum nötigen Auslauf zu kommen…
Hallo liebe Mausebärfreunde,
Wieder ist Freitag und die (Arbeits-) Woche neigt sich dem Ende zu. Und trotz des Umstandes, dass manchmal etwas wie leben dazwischen kommt, bin ich auch heute wieder zur frühen Stunde aufgestanden (okay, für mich frühe Stunde) und habe eine kleine (okay, mittelgroße) Runde durch das Mausebärenrevier gedreht, um mich ein wenig mit mir selber zu unterhalten.
Das war auch wichtig, denn ich habe mich bei jeder menge suboptimaler Gedanken erwischt, die ich achtsam begrüßt und dann aber (noch achtsamer) auch wieder verabschiedet habe, um den Fokus immer deutlicher auf all die guten dinge zu lenken, die gerade(und vor allem in diesem Moment) in meinem Leben passieren.
Im Prinzip fallen mir gerade zwei wichtige Dinge in meinem Dasein auf…
Als erstes habe ich mich ja entschieden, dass ich in meinem Leben schon mehr als genug Zeit damit verbracht habe, über Dinge nachzudenken, die bereits der Vergangenheit angehören und in meiner doch leider linearen Wahrnehmung des Raum-Zeit-Gefüges halt einfach abgeschlossen und nicht mehr zu verändern sind. Erfahrungen zu speichern, um künftige Entscheidungen zu optimieren, ist eine gute Sache (nennt man auch lernen), aber muss ich mir wirklich Gedanken darüber machen, was hätte anders laufen können?
Es wird nicht mehr anders laufen und wenn ich je wieder in die gleiche Situation komme (äußerst unwahrscheinlich), dann bin ich dank der Erfahrung einen Schritt weiter. Und damit sollte alles gesagt sein.
Persönlich habe ich weder ein gutes Gedächtnis für Jahreszahlen, noch für meine eigene Biographie. Brauche ich auch nicht, denn Dinge von früher sind ja bereits abgeschlossen (oder sollten es besser sein). Ich mag es nicht in Erinnerungen zu schwelgen und ärgere mich, dass ich mich öfters dazu hinreißen lasse, denn ich träume dann von Umständen, die ich so nie wieder erreichen kann.
Ziemlich sinnbefreit und wenig Bezug zu meiner jetzigen Realität.
Als zweites habe ich ebenso festgestellt, dass ich viel zu viel Zeit in der Zukunft verbracht habe. All die Stunden des Planen, Erwarten, Abwarten und Sich-Sorgen-machen. Jede dieser Stunden ist eine Zeitverschwendung, denn es kommt ja eh alles immer anders. Ein wenig planen ist nicht verkehr (Vorbereitung soll ja gut sein), aber es sollte halt nicht mehr Zeit, als das was man geplant hat dann auch einnimmt, brauchen. Ich kann mein leben nicht in einer ewigen Wartehalle verbringen, um auf den richtigen Zeitpunkt zu warten, der nicht kommen wird. Ich Großen und Ganzen habe ich genug gewartet im Leben und darf jetzt die zeit nutzen, die ich habe.
Es kann nicht immer alles sofort passieren, das ist mir klar, aber wie ich die Zeit dazwischen nutze, entscheide ich doch selber. Die Dinge passieren, wann sie passieren und bis sie passieren, passieren andere Dinge. Und die sollte ich aufhören zu verpassen, sondern nutzen und mich daran erfreuen.
Die Gegenwart ist gerade mein Thema und sollte es auch sein. Nicht jetzt etwas machen, um mich nachher wohl zu fühlen, sondern jetzt etwas machen und mich dabei wohlfühlen, dann ist die Chance groß, dass ich mich auch nachher noch wohlfühle (und wenn nicht, ist das jetzt noch nicht mein Problem). Ich möchte einfach das genießen, was ich gerade habe und um Probleme kann ich mich kümmern, wenn ich mich darum kümmern kann.
das heißt nicht aufschieben, sondern nur, dass die Dinge, die gerade dran sind, einfach dran sind und andere Dinge eben nicht.
Es wird wohl noch ein wenig dauern, bis ich auch selber merke, was gerade dran ist und ich die Gedanken an Sachen, die nicht dran sind verabschieden kann (und darf), aber der Weg ist ja das ziel und das heißt auch, wenn ich auf dem Weg bin, habe ich das Ziel ja bereits erreicht und darf bereits zufrieden sein. Und weiterhin zufrieden bleiben, solange ich auf dem Weg auch bleibe (oder einen Neuen finde).
Ich freue mich darauf, dass heute der ganze Tag lang Freitag ist, ich weiß, was ich machen möchte und die Sachen mit Ruhe, Freude und in der richtigen Reihenfolge angehe. Der Rest wird sich finden und wenn nicht, war es auch nicht wichtig…
Bis dann, dann,
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