Fastenzeit – Tag 7

Heute geht alles etwas langsam, aber dass ist auch mal in Ordnung
Hallo liebe Mausebärfreunde,
Für all die lieben Menschen da draußen, die denken, dass Jahr fliegt ja nur so und es ist ja schon fast Mitte Merz, dabei war gefühlt vorhin noch Scholz, empfehle ich einfach mal ein wenig zu Fasten, denn das relativiert die Zeit. Gerade wenn ich betrachte, dass es erst der siebte Tag ist (bleiben ja nur noch 33 – schöne Zahl).
Was soll ich sagen, ich fühle mich ein wenig entschleunigt und weil ich auch viele Ablenkungen wegfaste (wie jegliche Form von Filmen, Serien und Nachrichten), habe ich plötzlich erstaunlich viel Zeit in manchen Momenten (interessant, wie viel Zeit ich vor kurzen noch mit glotzen und daddeln verbracht habe). Plötzlich muss ich mir überlegen, wie ich meine Pausen fülle.
Zumeist ist Achtsamkeit da eine gute Sache (oder Haushalt, Arbeit, Sport, etc…)
Auf der anderen Seite bemerke ich auch, dass bedingt durch die verringerte Kalorienzufuhr, manche Prozesse in meinem Körper langsamer ablaufen und manchmal weniger Energie zur Verfügung steht. Zum Beispiel brauche ich beim Training mehr Pausen zum Durchatmen, als vorher (dafür trainiere ich konzentrierter, was auch sehr gut ist). Ich brauche morgens etwas länger um in die berühmten „Puschen zu kommen“ und mache auch andere Dinge einfach gemächlicher.
Die Entschleunigung ist aber auch gerade prima, denn sie sorgt dafür, dass ich die Dinge bewusster mache (und erlebe). Das hilft mir wiederum deutlich dabei, mich häufiger auf die Gegenwart zu fokussieren.
Die Probleme eines Menschen mit Depressionen sind ja die Zukunft (sich sorgen) und die Vergangenheit (grübeln). Je häufiger die Gedanken in die Gegenwart kommen, um so ferner rutschen die dunklen Wolken auf meinem inneren himmel, in denen die gefährlichen Blitze laueren, deren Energie die Abwärtsspirale eine Krise auslösen können.
So sehr ich auch das Schauspiel eines mächtigen Gewitters zu schätzen weiß, bevorzuge ich dennoch einen sicheren Standpunkt und genügend Abstand, um das Erlebnis genießen zu können.
Nicht jede Energie ist positiv und ich denke gerade, dass in meinen dunklen Perioden eigentlich genauso viel Energie in mir ist, wie in den hellen. Ich verwende sie nur falsch (halt zum grübeln, katastrophisieren, ausweichen, etc…).
Deshalb bekomme ich zu guten Zeiten mehr gemacht (was vielleicht der Grund ist, warum ich sie als gute Zeiten wahrnehme).
Die schwierigste Übung, die ich kenne, ist ein Problem zur Seite zu schieben (unabhängig davon, wann, wie oder ob ich es überhaut lösen kann).
Das Zerdenken von dingen, die nicht relevant sind, weil sie entweder noch gar nicht passiert sind, oder bereits hinter mir liegen und nicht mehr veränderbar sind, ist echt eine miese Angewohnheit. Ich sollte herausfinden, wann und wo, ich mir das angeschafft habe und ob das nicht weg kann…
…nee, vielleicht sollte ich mich nur entscheiden, ob ich das noch brauche, oder ob es weg kann. Beim Keller entrümpeln habe ich gemerkt, dass es einfacher ist, die Dinge in „brauch ich noch“ und „kann weg“ zu sortieren. Für die Dinge, die mir emotional wichtig sind, findet sich auch ein „brauch ich noch„. Vielleicht ist es möglich, mein Lager an Glaubenssätzen im Keller meines Unterbewusstseins auch mal zu entmüllen. Einfach entrümpeln, um auch Platz für etwas brauchbares zu schaffen (zum Beispiel automatische Achtsamkeit).
Mal schauen, ob ich da Zeit und Möglichkeit für finde – der Plan ist ja schon einmal da…
Bis dann, dann,
Euer Mausebär
Ein Kommentar
Achtsamkeit ☺️
Ein schönes Wort, aber nicht immer so umsetzbar ☺️
Aber einfach dran bleiben, sage ich mir jeden Tag