Erkenntnisse eines Narzissten

Heute während meiner Trainingsmeditation, hatte ich ein wenig Erkenntnisgewinn über mein eigenes Sein
Hallo liebe Mausebärfreunde,
Dass sich Gleich und Gleich gerne gesellt (wie der Volksmund behauptet) ist bei einigen Persönlichkeitsstörungen zwar eher nicht der Fall, aber man erkennt sich zumindest ganz gut. Zumindest geht es mir so, dass ich narzisstische Persönlichkeiten (wie ich selber eine bin) meist ziemlich schnell erkenne und mich von diesen Menschen eher abgestoßen fühle.
Vielleicht weil es in der Natur der Sache liegt, dass man sich Gegenseitig die, ach so wichtige, Bühne stiehlt (oder das Rampenlicht), oder auch weil man sich halt Gegenseitig erkennt und fürchtet.
Ja, Furcht ist da auch ein Stück weit mit drin, denn der andere Narzisst könnte einen ja, wie man neudeutsch sagt „exposen“ (also aufdecken, was man wirklich für einer ist – jeder Narzisst versucht ja ständig seine mühsam aufgebautes Bild aufrecht zu erhalten).
ein wenig Stolz macht es mich schon, dass diese Furcht mittlerweile sehr klein geworden ist (also bei mir), seit ich einen anderen Umgang mit meinen (bei Narzissten zwangsläufigen) Minderwertigkeitskomplexen gefunden habe. Was will man auch aufdecken, bei einem Menschen, der sehr wenig zu verbergen hat?
Ein anderes Thema ist, dass ein Narzisst selten ein gutes Publikum darstellt (ich habe lange gebraucht, das aktive zuhören zu erlernen und es braucht immer noch viel Energie und Konzentration – die ich aber häufig gerne aufbringe). man raubt sich sogar gegenseitig das Publikum und somit ist es meist so, dass man sich nicht leiden kann und (so in meinem Fall) entweder Distanz sucht, oder erst recht auf Konfrontation geht. Zwei Narzissten gegeneinander kann eine gute Show abgeben, ist aber eher selten so, sondern meist ein Trauerspiel für alle umstehenden Zuhörer. Narzissten können nicht nur schlecht diskutieren (liegt an dem Willen recht zu haben und als Perfekt zu erscheinen – und an dem verzweifelten versuch die meiste Redezeit zu bekommen), sondern werden auch aggressiv dabei und beißen sich fest.
Es fällt mir schon schwer, diese Eigenschaften in einer normalen Diskussion zu vermeiden (Ja, dass ist auch Aufmerksamkeit, Konzentration, kurz Arbeit für mich), doch so etwas bekomme ich mittlerweile immer besser hin. Aber mit einem zweiten Narzissten wird anstrengend.
Sich nicht triggern lassen, die Fehler des anderen menschen stehen zu lassen und so weiter, kann schwierig sein.
Heute habe ich es geschafft. Im Fitnessstudio trifft man ja zwangsläufig immer wieder einen Narzissten (da wo ich trainiere ist das zum glück eher selten) und manchmal müssen sich diese in eine Laberrrunde von alten Herren einfach einmischen. schlecht wenn ich einer der alten Herren bin (ja, manchmal genieße ich es auch, beim Sport soziales Umfeld zu haben und es gibt dort den einen oder anderen Menschen, mit dem ich gerne ein wenig plauder).
Ja, früher war ich auch so (heute kann ich es immer häufiger vermeiden und einfach sein lassen – finde ich gut). einfach in Gespräche einmischen und sie mit meiner Meinung aufmischen.
Es ist seltsam faszinierend zu sehen, wenn es mal ein anderer Mensch ist, der dieses verhalten an den Tag legt und ich hatte dabei ein komisches Gefühl. Vielleicht so etwas wie Fremdscham, Mitleid oder Verständnis? keine Ahnung…
Aber es brachte mich zum Nachdenken (was auch gut ist), also hinterher. Da habe ich doch glatt den Schritt geschafft, zu erkennen, wie sich mein Verhalten manchmal für andere menschen anfühlt und warum es richtig ist, dass ich daran arbeite. Quasi ein Spiegel, der mir mein altes Ich gezeigt hat.
Das bringt mir, neben Erkenntnis, auch ein wenig Warnung (so sollte ich mich nicht verhalten), aber auch ein bisschen stolz (so bin ich mittlerweile nicht mehr). auf jeden Fall bringt es mich als Impuls weiter, und das ist gut so…
Bis dann, dann,
Euer Mausebär
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