Immer noch verdammt müde

Der Mausebär fühlt sich immer noch nicht fit und ist gerade tief im Jammertal spazieren
Hallo liebe Mausebärfreunde,
Auch heute hat mein Wecker geklingelt (die blöde Sau – wie Kinski sagen würde) und mich aus einem tieferen Halbschlaf voller skurriler träume gerissen. Schade, ich wäre gerne noch so ein paar Stunden da geblieben…
Überhaupt ist es doof, dass ich so einen blöden Schlafrhythmus habe und ständig müde bin. Da kann man doch nicht wieder gesund werden. Es ist frustrierend.
Ich war bereits unterwegs, denn ich musste heute noch einmal zur Apotheke (um ein bestelltes Medikament abzuholen) und habe Wetter und Gelegenheit ausgenutzt und bin die paar Schritte zu Fuß gegangen. 30-40 Minuten Fußweg später hatte ich Bauchgrummeln (und Toilettenbedarf), einen verschwitzen Rücken (nicht gerade toll) und fühle mich geplättet. Aber die Rückkehr in die heimatliche Keramikabteilung und das wissen, dass ich diesen teil jetzt geschafft habe, macht es besser.
Das Wissen, dass ich heute noch Arbeit vor mir habe, ist nicht so schön, aber auch das werde ich gekonnt meistern, da bin ich ganz zuversichtlich. Die Mausebärmama packt gerade ihre Sachen, da sie mal wieder in den hohen Norden flüchten will, heißt auch dieses Jahr werde ich wohl meinen Geburtstagskuchen verspätet bekommen. macht nichts, ich feier, wie jedes Jahr, sowieso wieder nicht (warum auch, ich bin ja kein Kind mehr)…
Überhaupt bin ich auch zur Zeit eher froh, wenn ich ein wenig Distanz habe, was wohl an der Erkältung liegt. es fällt mir schwer freundlich, diplomatisch oder gar sozial verträglich zu sein, sondern wie ein krankes oder verletztes Tier bin ich (verbal) bissig. Also eher im Verteidigungsmodus. Gerade bei der arbeit ist dass etwas, was ich mit dem was man „Professionelle Haltung“ nennt überspielen muss.
Auch dass ist ein eher erwachsener Zug, den ich an mir feststelle.
Manchmal frage ich mich, wie sehr Narzismus und das sogenannte „Peter-Pan-Syndrom“ (also das nicht erwachsen werden wollen) Hand in Hand gehen. Klar, ich bin auch ein verspielter mensch (und werde das auch bleiben), aber diese Ablehnung Verantwortung zu übernehmen, diese ständige Herrschaft des inneren wütenden Kindes über die eigenen Gefühle…
Ich weiß nicht.
Das ich mittlerweile mehr Verantwortung übernehme, sowohl beruflich, als auch privat, ändert sehr viel an meinem Umgang mit meinen eigenen narzisstischen Bedürfnissen, was oft nicht ganz einfach ist. ich habe zwar den willen dazu und freue mich über Fortschritte, es ist aber trotzdem ein anstrengender und qualvoller Prozess, was ich zumeist in der Herbstzeit, wo ich mehr zum Grübeln und Reflektieren neige, besonders merke. Vernunft und Selbstwirksamkeit sind Eckpfeiler meine Achtsamkeitshaltung und helfen mir durch die dunkle Jahreszeit, die mit wenig Licht, Kälte und stärker gefühlten Einsamkeit an meiner Stimmung zerren und meine innere Melancholie befeuern.
Herbstromantik halt, immer getränkt durch einen Schuss Todessehnsucht und Entropie (das ist vornehm für Verfall).
Das Laub fällt, und so fallen auch meine Gedanken,
einst strahlende Zeugen eines lichten Sommer.
Jetzt verdammt zu verrotten auf der feuchten, kalten Haut
auf dem Leib der schlafenden Mutter, die sie einst schuf.Spontan vom Mausebären selbst verfasst – da staunt ihr, was?
So poetisch endet der Mausebär für heute. Schreibt mir, wenn ihr mehr düstere Mausebärpoesie wünscht.
Bis dann, dann,
Euer Mausebär

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