Anstrengend aber gut
Ein Erfahrungsbericht von Gandalf alias Udo Klingen
Auch im neuen Jahr nehmen wir bei den Erfahrungsexperten Gastautoren nur allzu gerne gedanklich in unsere Arme. So ist es heute der dem geneigten Leser schon bekannte Udo K. aka Gandalf, der uns ein kleines Stück weit auf seiner persönlichen Reise mit sich nimmt…
Der Asperger-Autist des Redaktionsteams konnte es jedoch nicht lassen, der Geschichte einige seiner persönlichen Ansichten des gemeinsamen Erlebnisses hinzuzufügen.
An einem Nachmittag saßen zwei Freunde arglos zusammen. Sie tranken gemütlich Kaffee und führten sehr gute Gespräche, ahnten jedoch noch nichts von dem gemeinsamen Abenteuer, welches sie zu überstehen hatten.
Kurz darauf begannen sich die Ereignisse dann zu überschlagen.
Freund A bekam einen Anruf von der gemeinsamen Freundin C. Der Lautsprecher am Telefon wurde eingeschaltet und das Gespräch zwischen den Freunden A und B wurde auf C erweitert. Im Verlauf des Telefonats sagte C: „Ich weiß nich‘, aber irgendwie hängt an meinem Auto der Auspuff runter.“
Daraufhin stellte der durch diese beiläufige Äußerung alarmierte Freund B der Anruferin einige gezielte Fragen. Ihm war klar: Das kann möglicherweise übel ausgehen, wenn ein teilweise loser Auspuff sich an einem Straßenbuckel festkrallt, reißt der komplett ab und demoliert womöglich auch noch den Unterboden des Wagens von Freundin C. Von dem Worst Case, dass einem hinter Freundin C fahrenden Fahrzeug der Auspuff um die Ohren fliegt, einmal ganz abgesehen.
Von da an wurde aus dem sonst sehr zurückhaltenden und fast schüchternen Freund B ein sehr bestimmt auftretender Projektleiter.
Er fragte nicht mehr, sondern gab mit ernster Miene Anordnungen, z.B.:
- „Auto nich‘ mehr fahren!“
- „Morgen um 15:00 Kaffee kochen.“
- Und schließlich das energische Anpacken des Problems:
„Wir kommen vorbei und ich bastel‘ ’ne Notlösung, dass du in den nächsten Tagen mit ruhigem Gewissen das Auto fahren kannst.“
Es wurde außerdem gemeinsam beschlossen, dass am nächsten Tag Freund A in der Küche von Freundin C kocht und anschließend gemeinsam gegessen wird. Dann verabschiedeten sich die drei voneinander und begaben sich mehr oder minder direkt auf den Weg ins Land der Träume.
Als Freund B am nächsten Morgen in aller Herrgottsfrühe so gegen 10:30 aufwachte, war sein erster Gedanke:
„Komm‘ ich an den Auspuff überhaupt dran? Und wenn nich‘, hat C ’nen Wagenheber?“
Während das Kaffeewasser kochte, rief Freund B Freundin C an, wieder in der Rolle des sanftmütigen, aber bestimmt auftretenden Projektleiters:
„Moin C , sach ‚ma, has‘ du ’nen Wagenheber?“
„Ehhhh…Moin B…..ehhh…ne, glaub‘ nich'“. kam die zurückhaltende Antwort.
„Ok, bis nachher.“ schloss Freund B auch schon das Telefonat mit Freundin C ab und legte auf.
Nach kurzem Überlegen, all das noch unter dem fehlenden Einfluss des lebensspendenden, göttlich gesegneten Elixiers Bohnenkaffee, rief Freund B wiederum Freund A an.
A, ein ausgewiesener Nachtmensch und zertifizierter Morgenmuffel, der einen Anruf zu dieser Uhrzeit (mitten in der Nacht) als eine kriegerische Handlung betrachtet, sagte überraschend freundlich: „Guten Morgen, B. Wem oder was verdanke ich den Umstand Deines mitternächtlichen Anrufs noch vor der ersten Morgenröte im Westen?“ [Wieviel Uhr war das nochmal? – Anmerkung der Redaktion]
Ohne Umschweife und wieder mal recht bestimmend antwortete Freund B:
„Zieh dich an und komm ‚rüber. Wir müssen zu P, ’nen Wagenheber besorgen.“
Freund A sagte nur noch: „Jawohl.“
Freund B legte auf.
Erst jetz‘ rief Freund B seinen ehemaligen „Pflegesohn“ P an, der mittlerweile eine Tankstelle betreibt:
„Moin P. Sach‘ ma‘ has‘ du ’nen Wagenheber, den ich ausleihen kann?“
Darauf P: „Klar, steht in der Halle.“
Die Gesichtszüge von Freund B hellten sich ob dieser Aussicht, für seinen geplanten Rettungseinsatz einen hydraulisch betriebenen „professionellen“ Wagenheber zur Verfügung gestellt zu bekommen, spürbar auf. Neben dieser bei Kfz-Mechanikern im Außeneinsatz beliebten Werkzeugvariante, nimmt sich der üblicherweise serienmäßig irgendwo mit dem Ersatzrad zusammengepferchte mechanische Wagenheber aus wie ein zu groß gewordener Büchsenöffner.
Vielleicht kam der entspannte Ausdruck auf dem Gesicht von Freund B aber auch aufgrund des verführerischen Duftes frisch aufgebrühten Kaffees, der sachte durch einen entsprechenden Filter die Thermoskanne plätscherte, zustande.
Die genauen Umstände werden wir vermutlich niemals erfahren.
Freund B lauschte weiter in den Hörer hinein. „Allerdings muss ich den Wagenheber recht zügig wieder haben, sonst krieg ich Stress mit meinem Bruder M.“, fügte P hinzu. Freund B antwortete: „Jap! Alles klar. Ich werde mir größte Mühe geben, den Wagenheber heute noch zurück zu bringen. Mein Fahrer is‘ unterwegs. Also bis gleich.“
B hatte noch genügend Zeit, sich der Illusion hinzugeben, nun in Ruhe seinen Kaffee trinken zu können.
Doch das mit der Ruhe…nun…klappte nicht so richtig. In seinem Kopf liefen alle möglichen und unmöglichen Szenarien der vor ihm liegenden Mission ab. Er hatte ja den Wagen noch nicht gesehen und deshalb wusste er auch nur beunruhigend vage, was ihn erwartete.
Freund B hatte zur Reparatur eine Gitarrenseite vorgesehen. „Klar…“ dachte er sich, „is‘ nich‘ professionell. Aber is‘ ja auch nur als Notlösung für die nächsten Tage gedacht.“
Von Minute zu Minute wurde B unsicherer. „Has‘ du dich da nich‘ zu weit aus ‚em Fenster gelehnt?“ flüsterte eine Stimme seines inneren Teams. „Du has‘ versprochen, ’ne Lösung zu basteln, aber kannst du dat überhaupt noch???“ raunte ein zweiter Sprecher. „Vielleicht is‘ der Auspuff total durchgerostet und du findest keinen Fixpunkt, wo du dat Ding fest machen kannst.“ tuschelte ein dritter Spieler.
Allmählich wurden Zweifel und Zaudern lauter vorgetragen.
„Es kann ja auch dies und das und jenes passieren…“ stöhnte die erste Stimme wieder. „OHHH…Mann! Du immer mit deiner großen Klappe!“ murrte Sprecher Zwei. „Aber da muss’e jetz‘ durch und vor allen Dingen darfst du dir keine Unsicherheit anmerken lassen.“ schloss Spieler Drei die interne Beratung ab.
So verließ Freund B seine Wohnung im Souterrain mit gemischten Gefühlen, setzte sich auf die Bank vor dem Haus und rauchte noch eine Zigarette. Nach erdgeschichtlich relativ kurzer Zeit kam auch schon Freund A mit seiner geräumigen Chevrolet-Limousine vorgefahren. Freund B verzichtete zur Feier des Tages darauf, im luxuriösen Fahrgastraum im Heck Platz zu nehmen, sondern nahm ausnahmsweise auf dem bequemen Beifahrersitz mit großzügiger Beinfreiheit Platz.
Nach einem kurzen aber launigen „Moin A.“ leitete Freund B mit dem Wort „Geradeaus“ die Navigation zu ihrem Zwischenziel, der Tankstelle von P in E an der S, ein.
Schon nach kurzer Fahrstrecke piepste das Handy von Freund B. Mechanisch nahm dieser das Mobiltelefon aus seiner Innentasche, während Freund A Freund B Fragen zum weiteren Vorgehen stellte. In B’s Kopf rotierte es. Das Handy-Display, die möglichen Schwierigkeiten, welche bei der bevorstehenden Not-OP an Freundin C’s Wagen auftreten konnten und die Fragen von Freund A wirbelten wild umher.
Außerdem musste Freund B ja auch noch Freund A ans Fahrtziel dirigieren. Die Anspannung in Freund B wuchs von Minute zu Minute…
Dann sagte A auch noch, dass seine Bremsen [jene seines Wagens sind hier natürlich gemeint – Anmerkung des Redakteurs mit Asperger] sich irgendwie komisch anfühlen. Vor ein paar Tagen habe es beim Fahren einen Knall gegeben, den A sich nicht erklären konnte. Ob das vielleicht in irgendeinem Zusammenhang zu der permanent brennenden Kontrollleuchte für die Handbremse [schräg unter der ebenfalls im Dauerbetrieb leuchtenden Motorkontrolleuchte – Anmerkung der Redaktion] stehen könne.
Just in diesem Moment bekam Freund B auch noch einen Anruf von seinem Therapeuten, den B, bereits bedenklich durch den Informationsstau gezeichnet, erst im dritten Anlauf von der Mailbox entgegen nehmen konnte.
Therapeut: „Herr B, in meinem Terminkalender steht, dass wir jetzt einen Termin haben.“
Mittlerweile an der Tankstelle angekommen, war B derart nervös, dass das er nicht ‚mal sein Handy richtig bedienen konnte.
Freund A, der mit seinen feinen Antennen das neuronale Störfeuer Freund B’s bereits wahrgenommen hatte, schaltete sich ein: „Wat is‘ , kann ich dir helfen?“ B grummelte: „Ja, ich krieg‘ den Flugmodus nich‘ ausgeschaltet.“ Beherzt ergriff A die Initiative: „Jib ‚ma her dat Ding.“ Nach wenigen Sekunden war das Handy von Freund B wieder einsatzbereit.
B holte einige male tiiief Luft und konzentrierte sich beim laaangsaamen Ausatmen auf das Gefühl, wenn der Atem an den Nasenflügeln vorbei streicht.
Wenige Augenblicke später fand Freund B auf diese Weise genug Ruhe, seinem Therapeuten eine Nachricht auf Band zu sprechen: „Hallo Herr Therapeut. Sorry, dass ich den heutigen Termin vergessen habe. Bin gerade gewissermaßen im Einsatz, weil eine Freundin Hilfe am Auto benötigt. Mir jeht et jut, alles Paletti. Ich meld‘ mich die Tage für ’nen neuen Termin.“ Freund B war sicher, dass durch das seit Jahren gewachsene gute Verhältnis sein Therapeut mit dieser Antwort zufrieden sein würde und gestattete sich einen Moment der Dankbarkeit.
Sichtlich ruhiger stieg B aus dem Auto und ging zum Kassenhaus der Tankstelle. P, hinter dem Verkaufstresen, bediente noch kurz eine Kundin. Dann schnappte er sich den Schlüssel zur Werkstatthalle, zog den Profi-Wagenheber raus und wünschte, mit eleganter Verbeugung, viel Erfolg.
Nun versuchten A und B, den Wagenheber in das Auto zu bugsieren. Wobei das Problem nicht das beachtliche Gewicht des schweren Gerätes war, sondern der lange Hebel, der sich daran befand und es entsprechend sperrig machte. A kam auf die Idee, den Hebel ab zu montieren. Auch B hatte diesen Gedanken, war nur langsamer mit seiner Äußerung. Gesagt getan. Wagenheber eingepackt und die Fahrt ging weiter.
„Etwa eine Stunde Fahrzeit bis bei C“ rief sich Freund B ins Gedächtnis, bevor er C anrief und sagte: „Planänderung: wir sind schon um Zwei da.“ C, die grade ihren Hund M Gassi führte – oder der Hund sie – antwortete: „Ja, okay. Bis gleich.“
Während der Fahrt ging B im Kopf die möglichen Ursachen für den Knall, der ihm von A geschildert wurde und die spürbaren Bremsprobleme durch. Wieder durch gezielte Fragen wurde B klar, dass der Knall und das Bremsproblem mit größer Wahrscheinlichkeit nicht in Zusammenhang steh’n. Unbemerkt von Freund A beobachtete Freund B das Bremsverhalten des Wagens – soweit dies als Beifahrer möglich ist – und stellte hin und wieder in aller Ruhe die eine oder andere Frage, wodurch ihm klar wurde: „Bis bei C gibt es wohl kein Problem mit der Bremse.“
Bei C im malerischen H an der A angekommen, ging B erstmal zum Wagen von C. Mit den scharfen Augen eines nicht mehr taufrischen, aber an Jagderfahrung reichen Falken hatte er das in Signalfarben getarnte Fahrzeug bereits von Weitem ausgemacht. Katzengleich ließ sich B zunächst auf ein Knie, dann auf alle Viere nieder, um von dort in einer fließenden Bewegung in die stabile Seitenlage rollen, den Blick fest auf das zu lösende Problem gerichtet. B schaute unter den Wagen von C und musste dann von A schon fast genötigt werden, erst mal zu C in die Wohnung zu gehen, um dort den fast fertigen Kaffee zu trinken.
Während Freund A und Freundin C im Beisein von Hund M beim Kaffee eine ganz normale Unterhaltung begannen, kippte Freund B recht schnell seinen Kaffee in sich hinein. Er hatte große Schwierigkeiten, ruhig sitzen zu bleiben. Plötzlich spielte er wieder den Projektleiter und drängte darauf, sich jetzt endlich um das Auto von C zu kümmern.
Er forderte von C irgendeine Unterlage, damit er sich nicht auf die nasse Straße legen musste, die einzige Bequemlichkeit, die B sich gestattete. C reichte ihm eine alte Plastiktischdecke und eine Wolldecke. Die Tischdecke nahm B in die Hand und marschierte los, die beiden anderen würden ihm schon folgen.
Er legte die Tischdecke hinter das Auto, legte sich selber darauf und begann unverzüglich, den Auspuff zu betrachten. Schnell stellte B fest: „Den Wagenheber brauch‘ ich nich‘. Bis wir den ausgepackt und damit den Wagen hochgebockt haben, bin ich schon fast fertig.“ Mit geschickten Händen hatte er schnell eine Gitarrenseite um Auspuff und abgerissene Halterung gewickelt, mit einer Kombizange den Draht verzwirbelt und den Wagen damit fahrbereit gemacht.
C kenne einen Schrauber, den sie jedoch noch nicht erreichen könne, drang die liebliche Stimme der Fahrzeughalterin, beseelt durch das gelöste Problem, an das elektronisch verstärkte Ohr von B. Dieser sagte gerade: „Du kanns‘ damit ein paar Tage bedenkenlos fahren, aber lass dat vernünftig herrichten. Is‘ für jemanden, der mit ’nem Schweißgerät umgehen kann, kein Problem.“
Nach dieser Fingerübung zum Aufwärmen, ging Freund B mit ungutem Gefühl zum Wagen von Freund A. „Wat is‘ wenn die Bremsen fritte sin‘ un‘ hier jetz‘ zwei nich‘ mehr ganz fitte Autos stehen?“ meldete sich Stimme Eins seines inneren Teams wieder zu Wort.
Unter der hinteren Stoßstange des Wagens von Freund A angekommen, begutachtete Freund B erst den Auspuff und stellte fest: „Dat über dem Endtopf liejende Abdeckblech, dat den Unterboden des Wagens vor zu großer Hitze schützt, ist mit normalerweise zwei Schrauben befestigt. Eine der Schrauben hat sich gelöst: Rostfraß – nix Ungewöhnliches und mit entsprechendem Werkzeug und Material leicht zu beheben.“ Geduldig, ja fast väterlich, ermunterte Freund B Fahrzeughalter A dazu, sich das Problem selbst anzusehen.
„Nun die Bremse…“ flüsterte Sprecher Zwei im Kopf von B mit einem Anflug von Unsicherheit. „Wir werden hier übernachten oder heim trampen…“ meldete sich Spieler Drei erneut [mit sarkastisch eingefärbter Betonung – Anmerkung des Asperger-Autisten im inneren Team der Redaktion]. B tat so, als hätte er nichts gehört.
„A, mach die Motorhaube auf.“ B schaute in den Motorraum und fand schnell den Vorratsbehälter für die Bremsflüssigkeit. B konnte von außen den Pegelstand der Bremsflüssigkeit nicht feststellen. Er wischte mit dem Daumen über den Behälter und dachte: „Scheiße, is‘ dat Ding dreckig. Genauso wie bei meinen alten Autos.“ B befeuchtete seinen Daumen mit Spucke und rieb ein weiteres mal, diesmal außerdem mit wesentlich mehr Druck, über den Behälter … Ergebnis gleich null. „Okay, dat Licht hier is‘ schlecht, aber dat ich nu‘ so gar nix vom Pegelstand sehe, is‘ seltsam.“ Seine Miene verfinsterte sich zunehmend. B schraubte den Deckel des Behälters ab … und glaubte, fast vom Schlag getroffen worden zu sein.
Er hatte ja schon vermutet, dass zu wenig Bremsflüssigkeit vorhanden sei, „Aber dat da so jut wie nix mehr drin is’…“ ließ B in seinen eigenen Ohren bösartig klingen, als er zu A sagte: „Schau da mal rein…“ Darüber hinaus schwang Freund B drohend seine Hand, als wolle er Freund A ohrfeigen. Sichtlich verunsichert schaute dieser nun selbst in den Behälter – und verstand nicht, warum B sich so scheinbar gewalttätig verhielt. Naive Rehaugen blinzelten hinter dicken Brillengläsern.
B dachte nur: „Et is‘ en‘ Kreuz mit die Akademiker, die studierte Köpp‘!“, sagte aber nichts dazu und schüttelte innerlich nur den Kopf. Ihm wurde klar, dass er A keinen Vorwurf machen konnte und die Drohung mit der Hand war ja auch nur spielerisch gemeint.
Freund B wechselte wieder in die Rolle des väterlichen, geduldigen Lehrers und erklärte Freund A, dass dieser mit seinem und auf der Hinfahrt ihrer beiden Leben gespielt habe. Dass die fast nicht mehr vorhandene Bremsflüssigkeit dazu geführt habe, dass Luft in das Haremssystem gesogen wurde [ich gehe davon aus, dass hier statt „Harems-“ das „Brems-“ System gemeint ist und Autokorrektur sowie Autovervollständigung (oder die zu dicken Finger) hier dem Autoren dieser Geschichte einen Streich gespielt haben, möglicherweise genährt von feucht-fröhlichen Fantasien – Anmerkung der Redaktion].
B ordnete an: „Wenn wir nachher zurückfahren, halten wir an der nächsten Tanke und kaufen Bremsflüssigkeit. Wir füllen den Behälter auf und fahren vorsichtig nach Hause, immer im Kopf, dat besonders vorausschauend gefahren werden muss.“
Nun, da Freund B wusste, „wat los is'“, fiel die ganze Anspannung von ihm ab. B wurde viel ruhiger, als noch auf der Fahrt zu Freundin C’s Wohnung und überlegte die weiteren Schritte, die an A’s Wagen zu tun waren.
Freund A spielte nun eine seiner Stärke aus und kümmerte sich ums Essen. Wirsing mit Mettwurst und Kartoffeln untereinander: „NjamjamLeggaleggaleggaa.“ Freundin C machte noch ma‘ lecker Kaffee. Freund B rief M, den Bruder von P, seines Zeichens KFZ-Meister, an. Er schilderte M die Sachlage und fragte, ob und wann M Zeit habe, sich der Sache mit A’s Wagen anzunehmen. Direkt wurde ein Termin vereinbart und alle waren zufrieden.
Es wurde gut gegessen un‘ „Dummtüch“ gelabert.
A und B machten sich nach einiger Zeit auf den Rückweg, als die Augen von Freundin C, zufrieden abgefüttert, schon bedenklich klein geworden waren.
Sie fuhren die erste Tankstelle an. B holte Bremsflüssigkeit, füllte den Behälter auf und es ging weiter.
Während der Fahrt lehrte Freund B seinen unerfahrenen Freund A, was eine Stotterbremsung ist und dass er diese anzuwenden habe, bis M das Abdeckblech für den Auspuff befestigt und – vor allem – das Bremssystem entlüftet und nochmals überprüft habe.
Wie versprochen haben A und B den Wagenheber noch am gleichen Abend wieder zurück gebracht.
Dann wurde in Bs Domizil in unmittelbarer Nähe zur historischen Burg B noch ein Kaffee getrunken und wie so oft interessante und gute Gespräche geführt.
Freund A begab sich bald müde auf den Heimweg und auch Freund B war dem Land der Träume nicht mehr fern.. B hörte sich noch eine Zeitlang Musik an und ließ den Tag Revue passieren.
Es war ein guter, ein sehr guter Tag.
Vielen Dank, lieber Udo, für Deinen Erfahrungsbericht.
Dem interessierten Leser sei verraten, dass diese Geschichte eine Fortsetzung gefunden hat und auch zur Stunde noch findet. Es wird dabei nicht weniger ein Auf und Ab von Gefühlen, Wendungen und Handlungen geben. Mit etwas Glück könnt Ihr das an dieser Stelle bald nachlesen.
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