Ja, liebe Freunde, es gibt viele Mausebären, aber nur einen Mausebär. Und so ein Mausebär ist schon was ganz besonderes. Und anlässlich dessen, dass ich mittlerweile den 50sten Blogeintrag schreibe, darf ich mich auch mal selber ganz toll finden.

Wie ich hin und wieder erwähne habe ich doch in den letzten Jahren ganz schöne Fortschritte gemacht. Nach meinem Aufenthalt in der Tagesklinik, zu dem ich mich nach Jahrzehnten des Misstrauen, der Vorurteile und der Ängste durch gerungen habe und dem Schlag mit dem Schlaganfall von meinem geliebten Häschen (meiner Frau), ist viel passiert.

Ich habe es geschafft, mit viel Energie, Anstrengung und der Hilfe meiner Familie den Umzug zurück in meine alte Heimat zu stemmen und einzurichten, dass mein Schatz zuhause gepflegt und versorgt werden konnte. Das war alles anders als wir uns es erträumt hatten, aber ich habe das Beste aus der Situation gemacht und versucht den Kopf oben zu behalten. Nicht immer leicht, aber dank integrierter Versorgung, durch das Haus an der Dorenburg und der daraus folgenden Betreuung im bereich des betreuten Wohnens, taten sich auch neue Möglichkeiten auf.
Durch das BeWo-Angebot kam ich an den Montagskurs in der PHG, eine Art EX-IN (light) und mein Interesse an Genesungsbegleitung und Selbsthilfe wurde geweckt.

Der Austausch wurde mir zum Bedürfnis und mit gleichdenkenden (und fühlenden) Menschen gründete ich eine eigene Selbsthilfegruppe, meine, mir immer hilfreichen und wohltuenden Phönixe.
Ich schaffte es den EX-IN-Kurs zum Genesungsbegleiter zu finanzieren (trotz Jobcenter) und für mich erfolgreich zu Ende zu bringen (auch trotz Jobcenters).

Gemeinsam mit Sonja (und auch Alex) teilte ich eine Vision, die jetzt in den Genesungsbegleitern am Niederrhein einen weiteren und wichtigen Schritt zu ihrer Umsetzung gemacht hat.

Auch die Pandemie hat mich nicht verzehrt, sondern ich hatte die Möglichkeit neue (digitale) Wege zu entdecken, mich auf neue Art auszudrücken und (mit viel Hilfe) mein erstes eigenes buch zu schreiben und zu veröffentlichen.
Aus den Genesungsbegleitern wurde ein Unternehmen und ich (wenn auch unbezahlt, jedenfalls noch) einer der beiden Geschäftsführer (ja, es steht sogar auf meiner Visitenkarte) und ich übernahm die Präsenz des Unternehmens in den sozialen Medien, noch etwas holprig, aber nicht schlecht für jemanden, der vor wenigen Jahren, als ich aus der Klinik kam gerade mal einen E-Mail Account hatte und nicht mehr. Jetzt nutze ich Plattformen, von denen ich vor nicht einmal zehn Jahren noch nicht einmal wusste, dass es sie gibt.

Der Tod meiner Frau warf mich etwas zurück und die Trauer ist an schlechten Tagen immer noch zu spüren. Auch meinen Onkel habe ich vor nicht allzu langer Zeit verloren und meine kleine Familie wird dadurch immer kleiner. dafür wächst mein Freundeskreis und somit meine selbst gewählte Familie und an den wenigsten Tagen bin ich wirklich einsam (und das auch nur, weil ich es zulasse).

Mittlerweile moderiere ich, vertrete Interessen und bin aktiv, wie selten zuvor in meinem Leben. Ich versuche meine Ideen umzusetzen, zum ersten mal im Leben in Teamarbeit und mit Geduld. Und die ersten kleineren Erfolge stellen sich ein. An guten Tagen, wie heute fühle ich mich schon fast so etwas wie erfolgreich und zufrieden. Und vielleicht ist auch die Häufigkeit solcher Tage größer geworden.

Manchmal wünschte ich mir, einige der Menschen, die mich auf den weg gebracht haben könnten noch hier sein und mit mir feiern, dass sich alles langsam verbessert. Meine Frau, meine Großmutter, mein Stiefvater und mein Onkel fallen mir da zuerst ein. es sind Menschen, die ich vermisse, weil sie mir etwas geschenkt haben, etwas wichtiges mitgegeben habe. Und doch sind sie stets bei mir, durch all das, was ich von ihnen gelernt haben.

Es ist die Natur der Dinge, ich werde Menschen kennen lernen und Menschen verlieren. Wahrscheinlich noch so unendlich viele. Daher bin ich dankbar für all die Menschen, die gerade meinen Weg mit mir gehen und mich unterstützen. ich hoffe das ich die Weisheit und Gedanken, die sie mir mitgeben weiterhin zu würdigen weiß.

So, genug Pathos, 50 mal Mausebärenblog, ich bin leicht zufrieden, brumme angemessen und werde mich jetzt in meine Höhle verziehen.

Bis bald,

Euer Mausebär

3 Kommentare

  • Hallo lieber Mausebär,
    lese gerade deine lieben Zeilen und weiß das sich Andreas und Heinz und Karen wie Bolle freuen, all diese positiven Gedanken von dir zu lesen
    Danke für diese schönen Gedanken, die gerade alle verbindet.
    Deine Oma habe ich leider nie kennengelernt, aber von Andreas weiß ich, das sie immer für Ihn da war und er sie sehr vermisste und auch für ihn sehr wichtig war.
    Danke dir für diese schönen Erinnerungen

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  • Warumm nur leicht zufrieden?
    Du kanst richtig zufrieden sein,steht dir voll zu.
    Erfolgreich, ja, ich nenne das durchaus erfolgreich was du in den letzten Jahren so alles hin bekommen hast.
    Ja junge, deine Vision, und deren Durchsetzung is schon ne Hausnummer. Es efordert mut und kraft sowas in die Tat um zu setzen.
    Womit du dich auch als einen guten Teamspieler gezeigt hast. kann mich noch erinnern das du in der PHG mal gesagt has du bist kein Teamspieler,wie gut das wir uns manchmal Irren.

    Das SO ein Mausebär was ganz besonderes ist, unterschreibe ich sofort. Und ich bin froh das ich dich zu meinen Freuden Zählen darf.

    SG. Gandalf

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