Alternativenlos Mausebär

Zurück aus dem Krankenstand und trotzdem gerade echt nicht glücklich – der Mausebär leidet mal wieder extrem unter seiner eigenen Wahrnehmung des Lebens
Hallo liebe Mausebärfreunde,
Gesund? Nicht wirklich, ein wenig tropft die Nase noch, ein wenig röchel ich von Zeit zu Zeit, aber es hilft ja nichts…
Also habe ich heute meinen Kadaver zum Training geschleppt und wieder mit meinem Programm angefangen. Schweiß strömt, Muskeln schmerzen, aber das Glück bleibt heute aus (obwohl eine gewisse körperliche Zufriedenheit – gerade jetzt nach dem Duschen – nicht zu leugnen ist). Grund für die schlechte Stimmung ist genau dieses, meine momentane schlechte Stimmung.
liegt auch und vor allem daran, dass mal wieder das eine oder andere im Mausebärleben etwas schief läuft und mein Fokus mal wieder viel zu auffällig auf all die Kleinigkeiten gerichtet ist, die halt im Moment nicht funktionieren.
Dazu gehört mein Gefühl die gesamte letzte Woche versagt zu haben (kein Training, keine vernünftige Arbeit, kein schreiben, kein…), was ich mir zwar nicht wirklich anlasten muss (krank ist krank), mich aber trotzdem nervt.
Die böse Stimme in mir, die mir dauernd unterstellt, ein Versager und Nichtsnutz zu sein, ist gerade mal wieder etwas lauter und bekommt auch gut Futter.
Leider kommt diese Stimme gerade auch mit ein paar guten Argumenten, die sich, in meinem momentane Leben gut beweisen lassen und auch Beweise in meiner Vergangenheit finden. Klar schaue ich mit einem verfälschten Blick darauf, trotzdem habe ich genügend Anlass, zur Zeit daran zu glauben, dass ich, was die Welt angeht, halt eher zweite Wahl, bzw. Ausschuss bin. Wieder einmal stelle ich fest, dass ich im Leben den Anschluss verpasst habe und nun die passenden Abfahrten halt einfach weit in der Ferne verschwunden sind. Was immer ich erreichen wollte oder mir erträumt habe, schwimmt im reißenden Fluss der Realität weg, während ich versuche mich an meinen Baumstamm zu klammern, um wenigstens ein wenig zum festhalten zu haben. Ist zwar gleichzeitig klitschig (sprich ekelig) und scharfkantig (sprich ich tue mir selber daran weh). Die meisten Äste sind bereits abgebrochen und der Rest sieht auch ein wenig zerrupft aus, aber so ist das halt – älter werden ist kein Sport für Weicheier.
Was mich zur Zeit am meisten berührt ist meine Feststellung, auch aus aktuellen Erlebnissen, dass ich nur dann gewählt werde, wenn ich die einzige Wahl bin. tatsächlich kann ich mich nicht daran erinnern, jeweils eine Wahl gewonnen zu haben, wenn eine alternative zur Verfügung stand. ich meine jetzt nicht Vorschläge, die ich eingebracht habe, sondern tatsächlich meine Person.
Egal ob Wettbewerb oder Bewerbung um ein Amt, wenn ich Konkurrenz habe, dann ist der Drops gelutscht. tatsächlich habe ich noch nie irgendwo einen ersten Platz gemacht (noch nicht einmal Glücksspiel), wenn es um etwas ging, oder mir etwas wichtig war.
Bei Brettspielen gewinne ich hin und wieder, aber da geht es dann auch um nichts und ich spiele bevorzugt kooperative Spiele, weil…
Ich bin kein Konkurrent, für offensichtlich niemanden, denn immer erreiche ich nur die Stellen und Plätze, die außer mir keiner haben will.
Das zeigt mir doch sehr deutlich, dass offensichtlich jeder Mensch besser geeignet ist als ich, jedenfalls in den Augen derer, die eine Entscheidung treffen dürfen.
Für mich schränkt diese Erkenntnis wieder ein Stück weit mein Leben ein, denn ja, es bedeutet, dass ich lediglich auf die Chancen zugehen kann, die kein andere Mensch wahrnehmen will, um dann vielleicht etwas daraus zu machen. Man traut mir sehr offensichtlich nicht zu, mehr als ein Geier in der Gesellschaft zu sein, der sich vom Aas der Zivilisation nährt.
Vielleicht habe ich auch einfach keine positive Ausstrahlung, kein Charisma – bin wahrscheinlich auf mehr Ebenen unattraktiv, als ich weiß.
Zumindest habe ich zur Zeit echt keinen Bedarf mich mehr Herausforderungen zu stellen, bei denen ich mit Konkurrenz arbeiten darf.
Denn immer das gleiche zu versuchen und andere Ergebnisse zu erwarten, dass ist laut Einstein die Definition von Wahnsinn.
Bleibe ich halt brav in der zweiten Reihe und freue mich über die Bröckchen, die mir das Leben zuwirft – damit dürfte ich mein Restleben ja auch irgendwie erträglich gestalten können. Wer braucht schon Hoffnung, wenn man sich in Achtsamkeit üben kann und damit versucht aus dem Hier und Jetzt das Beste zu machen.
das ist auch mein Plan, sobald ich mein Frustlevel wieder herunter gedreht habe und ich mich wieder motiviere, mein Bestes zu versuchen.
Bis dann, dann,
Euer Mausebär
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