Der Sinn der Mausebären-Kunst
Ist das Kunst, oder kann das weg, oder ist dass trotzdem wichtig? Und wenn ja, wohin?
Hallo liebe Mausebärenfreunde,
Den Freitag habe ich ja nichts mehr geschrieben, weil ich mit Sonja in Gütersloh war, zu einem wunderbaren Fachtag. Um 5:30 Uhr bin ich zuhause losgefahren, habe Sonja abgeholt und bin mit ihr über die Autobahn gerollt und Stunden später, so gegen 22:00 Uhr, kam ich wieder zuhause an und war fertig mit der Welt. Da ich ja am nächsten Tag um 8:00 Uhr in Willich sein wollte, zum Seminar „Psychische Erste Hilfe im Unternehmen“, welches übrigens großartig und lohnenswert war, hatte mir Sonja dringend nahegelegt, am Freitag auf meinen Blogeintrag zugunsten von Schlaf zu verzichten. Brav wie ich bin…
Naja, müde morgens auf einem Fachtag, da musste der Mausebär doch schon ganz schön an sich halten. Und weil dass nicht immer geht, fing ich an, den in der Tagungsmappe vorhandenen Block, samt Kugelschreibär, zu nutzen, um mich auf expressionistische Weise auszudrücken.. Statt also nur weiter Unsinn zu schreiben, oder die wenigen Ideen festzuhalten, übte ich mal wieder meinen spärlich vorhandenen Zeichen Skill und erging mich in naturalistischen Darstellungen und einem Selbstportrait.
tatsächlich bekam ich vor Ort sogar ein positives Feedback, aufgrund meiner Zeichenkunst, welches ich zwar nicht nachvollziehen, aber zumindest dankbar annehmen konnte – was zeigt, dass ich langsam an mir selber wachse.
Feedback annehmen, dass ist etwas, was mir nicht leicht fällt und häufig auch gar nicht gefällt. negatives Feedback macht mich runter und positives Feedback macht mich verlegen und da ich zumeist lieber richtig liege, ist Verlegenheit eher ein unangenehmes Gefühl.
vor allem und gerade weil ich bei jeder positiven Bewertung gleich auf das dicke Ende warte, sozusagen den kleinen Hinweis, was hätte besser laufen können oder wo ich mir mehr Mühe hätte geben können. Das leid eines Lehrerkinds, denn die sind so etwas von der Arbeit halt gewöhnt, also mit jedem Lob auch zu motivieren, dass zumindest ich mich in meiner Kindheit immer als ungenügend empfunden habe.
Kein schönes Gefühl und eine lebenslange Aversion gegen Feedback, an der ich gerade immer intensiver arbeite – oder besser dagegen.
Grotesk mag man denken, denn so als Narzisst fische ich doch geradezu nach Komplimenten und dränge jedem meine eigene Großartigkeit nahezu auf, ob er will oder nicht. Doch wie bei vielen Dingen im Leben ist der Hintergrund in meiner eigenen Angst und Unsicherheit zu finden. Wenn ich mich als Großartig verkaufe, merkt niemand, wie schlecht ich eigentlich bin und wie ungenügend meine Leistung ist.
laut nach vorne gehen ist meine Form, mich in mein Schneckenhaus zurück zu ziehen, so dass niemand merkt oder glaubt, dass mein Selbstbewusstsein eigentlich winzig ist. Dabei wäre ich doch gerne eine Riese – möglichst in allem.
Der Beste, das Perfekte, einfach großartig, darunter geht es nicht. Sachen die ich niemals erreiche und niemals erreichen kann – denn sie sind nicht real, nicht wirklich.Und es bleibt immer der Geschmack, doch nicht der Beste gewesen zu sein, das schale „Ich hätte es besser machen können“.
Immer häufiger verstehen ich es allerdings, das manchmal gut auch wirklich gut genug ist. Ich darf es vielleicht auch ein wenig genießen, dass alles glatt gelaufen ist und ich mein Ziel erreicht habe, auch wenn es gefühlt etwas mehr hätte sein können – denn es könnte natürlich immer etwas mehr sein, dass hat einfach kein Ende.
und so veröffentliche ich heute meine einfachen Zeichnungen, in dem Bewusstsein, dass es weder Kunst noch anderswie gekonnt ist, außer dass ich es konnte und es vielleicht tatsächlich jemanden gefällt, oder auch nicht. Mir darf es gefallen und ich darf damit zufrieden sein, nur heute und dieses eine mal (und wenn es klappt noch viel häufiger – aber das verrate ich mir noch nicht)
Bis dann, dann
Ein Kommentar
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