Entrechtet und geknechtet
Warum ist die Mausebärhöhle eigentlich nicht meine Burg?
Hallo liebe Mausebärfreunde,
Superman hat ja seine Festung der Einsamkeit, Batman seine Bathöhle und so weiter…
Der Mausebär hat kein Recht ein Superheld zu sein, denn ich habe keinen sicheren Rückzugsort. So wurde ich auch heute wieder vehement in meinem Schlaf gestört, weil meine Persönlichkeitsrechte offensichtlich nichts, aber auch gar nichts, gelten.
Es ist ja nicht so, als hatte ich in letzer zeit viele Termine, die mich aus dem Bett gekehrt haben. Und ich habe auch noch weitere in den nächsten Tagen.
Umso mehr freue ich mich, gerade zur Zeit, wo das Schlafen für mich schwierig ist, ich dauernd müde bin und so viele Dinge zu tun und im Kopf habe, wenn ich meinen Wecker mal auf einen Termin einstellen kann, der nach zehn Uhr liegt.
Und dann entscheide ich mich auch mal die Türklingel hart zu ignorieren und nicht ansprechbar zu sein.
Bringt nur nicht soviel, wenn meine persönliche Entscheidung dadurch abgewertet wird, dass jemand dann bis in mein Schlafzimmer vordringt, um mich wach zu randalieren.Als ob ich immer zur Verfügung stehen müsste – jederzeit…
Da ist es mir auch egal, wenn es dafür wichtige Gründe gibt. Wenn nicht gerade das Leben von Menschen bedroht ist, finde ich diese Gründe doch auch mal entsprechend egal. Und ich habe das Gefühl, dass meine Entscheidungen entwertet werden.
Vor allem, weil ich mir eher überlege, dass es Zeiten gibt, wo ich manche Dinge halt nicht mache. Auch ich habe manchmal dringende Fragen, oder Anliegen und trotzdem können die auch warten, wenn sie nicht grade in der Verfügungszeit meiner Mitmenschen liegen.
Es geht mir aber auch weniger um die Sache an sich, sondern mehr um den Punkt, dass meine persönlichen Entscheidungen, als selbstständiger mensch, wann ich ansprechbar bin und wann nicht, gnadenlos entwertet werden.
Da sehe ich mich persönlich herabgewürdigt und in meiner Autonomie verletzt.
Können Dinge so dringlich sein, dass ich deswegen meiner Entscheidung, ob ich mich in diesem Moment damit auseinander setzen will beraubt werde. Ist der dezente Hinweis, dass ich weder auf Klingel, noch auf Rufen reagiere nicht Hinweis genug, dass ich gerade nicht möchte. Ich weiß es nicht…
Jetzt bin ich wach, habe falsche Impulse gesetzt, in dem ich reagiert habe, habe einen bohrenden Kopfschmerz und arbeite jetzt schon einmal die Dinge ab, die ich eigentlich nachher in Ruhe hätte erledigen wollen. Das macht weder Spaß, noch trägt es zu meiner inneren Entspannung bei.
Vielleicht fällt mir deshalb an manchen Tagen Achtsamkeit so schwer, weil andere Menschen scheinbar ja ungehindert meine Entscheidungen in den Dreck treten dürfen. Wie soll ich da selber meine Entscheidungen respektieren?
Da fängt die Woche ja schon gut an und ich habe so richtig Lust mich heute mit anderen menschen auseinander zu setzen.
Es ist ein mieses Gefühl, wenn der eigene Rückzugsort nicht sicher ist, wenn das eigene nicht-reagieren nicht respektiert wird und eigene Entscheidungen dadurch entwertet werden. Noch schlimmer, wenn es diese Leute machen, ohne darüber einen Gedanken zu verschwenden…
Es zeigt, wie wenig meine Bedürfnisse und meine Autarkie zählt.
Wenn ich nicht reagiere, dann geschieht das ja nicht, weil ich es nicht merke, oder nicht verstehe, sondern weil ich nicht will.Mich dann wie doof zu behandeln, in dem man mich solange belästigt, bis ich gezwungen werde zu reagieren ist letztendlich einfach nur übergriffig.
Aber um das zu erkennen, fehlt manchen Leuten einfach die Perspektivenübernahme.
So genug gemeckert. Darüber zu diskutieren macht ja auch keinen Sinn, ändert sich sowieso nichts.
ich kann nur selber versuchen, das gleiche nicht mit anderen Menschen zu machen und die diversen Hinweise, dass jemand gerade in Ruhe gelassen werden will, zu verstehen und zu respektieren. Und mich von der bestimmten Person, die heute meine Privatsphäre geschändet hat fern zu halten, damit ich sie nicht zusammenfalte, da sie meinen Zorn wahrscheinlich nicht einmal versteht.
Es ist zu sehr auf der Metaebene, als dass es einfach zu erklären wäre, denn es geht ja gar nicht nur darum, dass ich einfach mal in Ruhe gelassen werden will, sondern darum, dass meine Entscheidung, eine Ruhestörung zu ignorieren, einfach übergangen wird.
früher hätte man gesagt: „Es geht mir um das Prinzip“. Versteht heute kein Mensch mehr.
Bis dann, dann
Ein Kommentar
Oh je, das liest sich aber gar nicht gut ich hoffe du hast die meiste Wut Emotion durchs Schreiben weg bekommen und es geht dir emotional wieder etwas besser