Fastenzeit – Tag 27

Die neue Woche fängt tatsächlich da an, wo die letzte aufgehört hat – aber das ist ja meist so
Hallo liebe Mausebärfreunde,
Aufstehen, anziehen, zum Training fahren, schwitzen und ächzen, zurück fahren, duschen, meinen SMPC (Social-Media-Personal-Computer) hoch fahren und anfangen meinen Blog zu schreiben. Der erste Teil meiner Montagsroutine und da bin ich, wie der geneigte Leser gerade feststellen kann, bereits im Endspurt. natürlich gehört dazu noch meinen Medienkanäle abzuklappern (samt E-Mails, etc…), bevor ich, um 13 Uhr fertig sein sollte, weil dann meine interaktive Bürozeit anfängt. Eine so gesehen guter Takt, denn mittlerweile merke ich, dass es gut funktioniert, jedenfalls solange der Montag keine außergewöhnlichen Ansprüche an mich stellt.
Der heutige Montag hat sich entschieden, dieses nicht zu tun und bietet mir einen quasi Standard-Montag, wie ich ihn seit einigen Wochen kennen und zu schätzen gelernt habe. Das heißt ich sitze hier, frisch geduscht und vom Training erschöpft und lasse meine Gedanken in die Tastatur fließen, um meinen Kopf frei zu bekommen, für alles, was sich heute so um die Ecke traut.
Ich habe immer gedacht, dass ich ein Mensch bin, für den Routine gar nichts ist (ehrlich gesagt breche ich immer aus, weil mir die Disziplin normalerweise fehlt), doch gerade scheint es mir nicht nur gut zu bekommen und meine Psyche stabil zu halten, sondern sorgt auch für kleine Fortschritte auf meinem Lebensweg – denke ich zumindest.
Ob ich diese Routine dauerhaft einhalten kann, dass bezweifel ich ernsthaft, denn die Erfahrung beweißt mir eher das Gegenteil. Daher mache ich mir aber diesmal keinen Druck. Ich strebe weniger nach einer dauerhaften Lebenslösung, sondern nach einer momentanen Lösung, die mittelfristig vielleicht auch funktionieren kann. Vielleicht glaube ich einfach nicht mehr an langfristige Lösungen, doch wenn ich ehrlich bin, hat es mehr mit meinen eigenen Versagensängsten zu tun. Damit dass mein innerer Perfektionist der Meinung ist, dass jede Ausnahme ein Dilemma ist, welches den ganzen Plan zunichte macht (höre ich leider zu oft drauf).
Vielleicht muss sich Routine heimlich bei mir einschleichen und sich dort in meinem Kopf verstecken, wo sich mein Suchtzentrum eingerichtet hat. Dort könnten meine guten Vorsätze sicher eine Menge Techniken von den fiesen Geheimagenten im Auftrag meines inneren Schweinehundes lernen. Sich einfach heimlich einschleichen und mein Lustzentrum infiltrieren, um meine Bedürfnisse zu wecken, eben jenes zu tun, was für mich im Allgemeinen auch das Richtige und Gute ist. Quasi süchtig nach einer auf allen Ebenen gesunden Lebensführung.
Wahrscheinlich schwierig mein inneres Belohnungszentrum zu besetzen und alles umzustellen – aber auch nicht unmöglich.
Der Schlüssel ist halt eine gute und solide Infiltration – also wieder Geduld und stetige Arbeit daran, ohne mich frustrieren zu lassen.
Schwierig ist es, die kleinen Erfolge zu sehen, denn wenn man jeden Tag mit sich verbringt, dann bemerkt man Veränderungen nicht so sehr. Vor allem wenn sie sich langsam und schleichend anbahnen.
Manchmal frage ich mich daher, ob Menschen, die mich vor zwei-drei Jahren kannten und seitdem nicht mehr gesehen haben, sehr verwundert wären, wie ich mich verändert habe. Doch im Prinzip ist es ja nur Eitelkeit – braucht man zwar hin und wieder, ist aber nicht das wichtigste. Gerade zur Zeit, wo ich mich um Mäßigkeit und Achtsamkeit bemühe, ist diese „Todsünde“ eher kontraproduktiv.
Viel wichtiger ist die Frage, ob ich mich gerade wohl fühle.
Ich denke es läuft gerade echt gut bei mir und ich bin zufrieden, daher kann ich ein gewisses Wohlgefühl nicht verleugnen.
Dieses jetzt ein wenig zu genießen und mich daran zu erfreuen, wird mich wahrscheinlich auf meinem Weg weiter bringen, als jeder wohlgeplante Schritt. denn egal wo der Startpunkt oder das Ziel liegen, wir gehen den weg im jetzt, mit den Schritten, die wir gerade machen…
Bis dann, dann,
Euer Mausebär
Ein Kommentar
Ich hoffe das du diese innere Ruhe/Ausgeglichenheit lange lange behältst ☺️