Frisch abgehangen

Der Mausebär hat ein verlängertes Wochenende mal so gar nichts gemacht und fragt sich gerade, ob das gut war
Hallo liebe Mausebärfreunde,
Ich stelle gerade fest, dass ich in dieser komischen Phase bin, wo meine depressive Episode der letzten tag durch ist, aber ich auch noch nicht in einer guten Phase bin. Es ist, wie es ist.
Genauso wie mit dieser seltsamen Erkältung, die ich mir geholt habe, die scheinbar hartnäckig an mir klammert, aber auch keine wirkliche macht über mich hat.
Mir geht es nicht schlecht und ich kann mich kaum beschweren (außer über die üblichen kleinen Problemchen), aber ich bin auch völlig ohne Antrieb oder Energie. Das Einzige, was mich gerade hinterm Ofen herholt, ist mein Lesegenuß an eskapistischer Literatur.
dafür habe ich gestern Nacht zu lange gelesen, heute verpennt und habe jetzt noch den halben Nachtschlaf in meinen müden Augen stehen.
Von Sport, Spiel und so weiter keine Spur, sondern ich versuche gerade mal meine Arbeit zu machen.
Vielleicht braucht man hin und wieder einfach so eine Auszeit. Aber erst die blöden 10 Tage Erkältung, dann zwei tage Training und dann sofort wieder eine Woche nichts tun, irgendwie schäme ich mich.
Innerlich weiß ich, dass ich die Erholung brauche und es in Ordnung ist, wenn ich zeitnah wieder den Anschluss finde. Und auch wieder die Energie auf meine Ernährung zu achten, weil ich in letzter Zeit wieder alles zerstöre, wo für ich sehr lange gearbeitet und gelitten habe.
Einfach weil ich emotional und körperlich gerade zu schwach bin, mich gegen mein Suchtverhalten zu stellen.
Dieses „Versagen“, meiner Willenskraft ist natürlich auch Gift für meine Seele. Wahrscheinlich befeuert das zusätzlich meine Frustration, obwohl ich doch so ziemlich genau weiß, wo die Auslöser liegen.
Ich fühle mich, durch einige Erlebnisse, die ich überinterpretiere, gerade halt einfach ungewollt, ungeliebt und unbeachtet.
Und irgendwas in meiner eigenen inneren Welt suhlt sich nahezu damit und beschmutzt meine innere Welt mit dem dunklen matsch meiner inneren Unsicherheit.
Beides zusammen ist eine fatale Mischung, also der Umstand, dass ich gerade daran verzweifel, dass ich mir einrede, in allem zu versagen und die Unterstützung, durch mich selber, darin, dass ich einfach nicht die Energie aufbringe, die nötig wäre, um mich davon abzuhalten, mit genau dem Verhalten zu reagieren, welches die Vorstellung des Versagens noch befeuert. Uff, oder einfacher gesagt, weil ich glaube, dass ich schlecht mit mir umgehe (also der Rest der Welt und ich), verzweifel ich und gehe schlecht mit mir um, weil mir die Energie und der Antrieb fehlt, gut mit mir umzugehen.
Manchmal bin ich halt einfach ein wenig doof, weil ich sage es ja selber anderen menschen immer wieder – es gibt nur eine Person, von der es wichtig ist, dass sie Dich bedingungslos liebt und das bist Du selbst. Ich sollte mich selber daran halten…
Wie soll mich ein anderer Mensch auch nur mögen, wenn ich, durch eigene Schuld ausstrahle, dass nicht mal ich selber mich mag. keine gute Werbung.
Klar, als Narzisst sollte ich mich generell, zurückhalten, damit ich nicht ins Extreme verfalle, aber das Hauptproblem ist ja, dass ich gar nicht anders kann. Um mich selber zu mögen, brauche ich zu häufig die Bestätigung von außen, das ich das darf. zumeist in der Form, dass ich einfach von anderen bewundert, gemocht oder geliebt werden will, um zu merken, dass es richtig ist.
Voll seltsam, in vielen Sachen stehe ich zu meinem abstrusen Geschmack (ich mag „Trash“ und“Bad Taste“) und verteidige die „Nischenprodukte“, die ich mag, aber was mich angeht, bin ich so zweifelnd.
Manchmal frage ich mich woher es kommt, dass ich so voller Selbstzweifel bin, aber ich weiß auch nicht, ob es mal eine Zeit gab, wo ich das nicht war. Selbst als Kind war ich immer unsicher und voller Ängste – aber auch laut, damit es niemand merkt.
für mich ist die Aufgabe, für mich selber einzustehen, eine Mammutaufgabe, der ich häufig nicht gewachsen bin. Und wenn ich es selber nicht ausstrahlen kann, dass ich für mich selber einstehe, wie können dann andere menschen sich für mich entscheiden?
Ich weiß nicht woran es liegt, auf der einen Seite kann ich mich ganz gut „verkaufen“, auf der anderen Seite habe ich stehts das Gefühl, es eben nicht zu können. Ich bin halt komisch und ob sich das jemals ändert, wage ich zu bezweifeln…
Ich muss zurück zu meiner Zufriedenheit und mich weiter in Achtsamkeit üben, so dass ich immer mehr lerne, mein Hier und Jetzt zu schätzen. Meinen Fokus finden und aufhören, nach etwas zu suchen, was einfach nicht greifbar ist.
es ist doch zumeist immer so, dass man das, was man finden möchte, erst findet, wenn man aufhört zu suchen.
In dem Sinne sollte ich wieder mehr darauf achten, was der Tag mir schenkt, als was ich denke erreichen zu müssen.
Denn letztendlich endet der weg ja erst dann, wenn es zu dem Punkt kommt, wo man gar nicht weiß, was dann gebraucht wird.
Oder anders gesagt, es geht solange weiter, bis es aufhört, also nicht drüber nachdenken und weiter schauen, was kommt.
Vielleicht ist Zielstrebigkeit auch gar nicht so gut, denn ein Ziel zu erreichen, bedeutet einen Wg zu beenden. Und jeder Weg der beendet wird, ist der Tod von etwas, was gewesen ist. Ein Abschluss, der etwas dauerhaft von uns nimmt. das mag bei einigen Sachen (die wir nicht mögen) gut sein, bei anderen dann doch eher schlecht. Vieles was vor einem liegt, bedeutet viele Möglichkeiten daran zu wachsen und Wachstum ist Leben (außer in der Wirtschaft – da ist es der Tod der Anderen, weil geschlossenes System und so).
ich denke darüber nach und viele „Vielleicht“ jagen durch meinen Kopf. Ein gutes Zeichen, denn da bedeutet, dass ich mich aus dem dunklen Tal wieder hinaus begebe.
ich denke noch ein wenig nach (nicht grübeln) und gehe den Tag ruhig an (zwei Arbeitstermine) und nehme mir Zeit, meine wege wieder zu finden…
Bis dann, dann,
Euer Mausebär
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