Mal wieder Sonntag

Oh mein Gott, was habe ich mich auf das Wochenende gefreut.
Lesen, Fernsehen, Schlafen, nichts tun.
Und was Gutes Essen.

Die Realität?
Essen schmeckt mir nicht weil meine Verdauung nicht mitspielt und mir meine Medikamente den Appetit verderben (was eine erwünschte Nebenwirkung ist, aber nervt).
Fernsehen bin ich kaum zu gekommen, weil ich am Rechner war und entweder mit anderen Menschen über wichtige (oder weniger wichtige) Dinge kommuniziert habe (zugegeben mit Menschen die ich ich mag), oder Mails beantwortet, Anträge ausgefüllt, Kram vorbereitet und meinen Blog geschrieben (gestern sehr ausführlich, darum halte ich mich heute kurz).
Ansonsten konnte ich mich nicht daran hindern, Zeug zu erledigen, wie die Wäsche zu waschen und die Bude zu staubsaugen oder versuchen was Leckeres zu kochen, auch wenn mir die Lust und die Energie fehlt.

Ich halte mich gerade davon ab, zum Briefkasten zu gehen, weil alles, was darin liegen könnte, auch bis Morgen warten darf. Es ist auch mehr oder weniger unsinniger Aktionismus, weil es mich nicht zufrieden stellt, sondern mich der Gedanke, was ich alles noch machen sollte, stört.

Zwischendurch hechel ich, weil es doch zuviel ist, oder mache mir Vorwürfe, was ich alles nicht erledigt bekomme, dabei ist meine To-Do-Liste nicht wirklich relevant voll und vieles Bedarf des richtigen Zeitpunktes.
es macht auch keinen Spaß, es entlastet nur. Quasi als wäre die Aktivität die Selbstverletzung, mit der ich mich aus meinen trüben Gedanken reißen kann. Nicht dass es mir besser geht, nur weniger schlecht.
dabei läuft doch alles Prima und solange der Motor läuft, kann ich auch grinsen. Sogar ein wenig Freude haben, doch das strengt mich an und es wartet stets das Loch danach.
Und da ich da gerade nicht sitzen will, nehme ich die Leiter und arbeite mich wieder hoch. Ein ständiges auf und ab, welches mich sehr zermürbt.

Es macht es mir auch Schwieriger auf anderer Leute Bedürfnisse einzugehen. Ich meckere viel und beschwere mich über Dinge, die mir am ende des Tages eigentlich ziemlich egal sind. ich fange an Leute nicht zu mögen, weil mir die kleinen Macken, die ich sonst mag auf die Nerven gehen.
und ich finde anderer Leute Meinung gerade extrem scheiße. Nicht, das meine unbedingt besser wäre, aber darum geht es auch nicht, sondern um den Umstand, dass ich bei jeder Meinungsäußerung die ich höre sehr schnell einfach dagegen bin. Nicht aus einem Grund oder so, sondern weil es sich gerade in mir so anfühlt, als würde mich alles reizen oder angreifen.

Ich bin unfair, weil ich bei jedem Konzept den Fehler finden kann (Ein Talent? Ein Fluch? Ein Segen?). Und so bin ich schnell nicht nur per Perspektivenübernahme und Rollenwechsel in der Gegenposition (egal was ich selber davon halte, darum geht es mir in dem Moment nicht) und versuche mit gezielten Stichen das Konzept meines Gegenübers zum Wanken zu bringen.

Früher war das dauernd so, aber mittlerweile mag ich diese Seite an mir nicht mehr und versuche sie nur dann zu nutzen, wenn sie auch nützlich ist (zum Beispiel um Ideen auf potentielle Fehler abzuklopfen). daher versuche ich stark Konfrontationen zu vermeiden.
Das macht Kontakt zu anderen Menschen anstrengend, weil ich nicht sein kann wie ich bin, da weder ich noch die andere Menschen mit den Konsequenzen umgehen können.

Ist alles gerade ein Teufelskreis, aber zum Glück auch nur eine Momentaufnahme.
Ich arbeite weiter an mir und bleibe,

Euer Mausebär

2 Kommentare

  • Manche Aufgaben sind nicht so einfach durch zu ziehen, aber für manche Momente sind Sie wertvoll und geben Energie
    Bleib dran ✊️

    Antworten

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