Trialogisches Arbeiten
Der innere Wert des Austausches
Heute war der große Tag, ich durfte am Trialog-Projekt einer Hochschule teilnehmen und war ganz aufgeregt. Dass ich vorher noch ein Gespräch mit der Werkstatt über die Zukunft meines Autos führen musste, war zusätzlicher Stress, der aber durch eine quasi positive Nachricht gerettet wurde, die besagt, dass ich zu einem doch moderaten Preis mein Automobil über den TüV retten kann, der bald ansteht.
Morgen Mittag steht der Schlingel wieder in meiner Einfahrt und die nächsten zwei Jahre sind wahrscheinlich sicher.
Nichtsdestotrotz schlotterten der kleinen Maus in mir ganz schön die Knie, in dem Gedanken vor Hochschulpublikum zu reden und in der Forschung (aus Sicht des Betroffenen) mitzuwirken. Selbst der große Bär drumherum, brummte leicht nervös und fragen durchschossen mich, ob meine Vorbereitung ausreichte, ob ich ausreichen würde.
Das der wissenschaftliche Mitarbeiter mich in einer E-Mail aus Versehen mit dem Titel Professor angesprochen hatte, schmeichelte zwar meinem Ego, setzte aber auch mein eigenes Performance-Management auf zu hohen Erwartungskontent (das ist fein ausgedrückt für, ich habe zu hohe Ansprüche an mich selber).
die Angst, mein ständiger Begleiter bekam mal wieder was vor die Nase, denn der Termin verlief angenehm, spannend und lehrreich. Das Gespräch war auf Augenhöhe und ich fühlte mich wahrgenommen und vor allem anerkannt in meiner Expertise.
Jetzt ist erstmal der zweite Stein heute von meiner Seele geplumpst und ich fühle mich ein Stück leichter als gestern. Ich habe auch wieder ein winziges Stück weniger Angst vor dem nächsten Vortrag, der am Samstag auf mich wartet.
Vielleicht entdecke ich langsam einfach meine Kompetenzen?
Oder ich entdecke die Bereitschaft meine Leistungen selber auch einmal anzuerkennen?
Ich habe heute das Gefühl etwas vollbracht zu haben und den Wert dieser Leistung werde ich nicht bestimmen, denn dabei verliere ich immer, weil ich stets unfair zu mir bin. Zu viel Eigenkritik.
Ich sollte die Kritik an meinen Leistungen einfach anderen menschen, als neutralen Beobachtern, erlauben und anfangen deren Meinung und Aussagen über mich auch mal einen gewissen Glauben zu schenken.
Gottverdammt, ich muss es in meinen sturen Bärenschädel hinein bekommen, dass es, wenn andere menschen mich besser beurteilen, als ich es selber würde, vielleicht nicht daran liegt, dass andere Menschen lügen und manipulieren oder ich einfach ein guter Blender bin, sondern, dass ich vielleicht mich selbst einfach falsch bewerte.
In dem Sinne atme ich jetzt durch, kümmere mich um mein leibliches Wohl und versuche mich (im Rahmen meiner Möglichkeiten) an meiner Leistung zu erfreuen.
Euer Mausebär
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