Freie Tage

Es ist ein Phänomen, ich habe ein freies Wochenende.
Keine Verpflichtungen (außer den Normalen), keine Termine, kein Zeitkorsett (welches mich einschnürt), nichts dergleichen…

Fühle ich mich dadurch frei?

In gewisser Weise ja, aber…

… es gibt natürlich immer ein „Aber“ (was wäre auch die Welt ohne Einschränkungen, Ausnahmen und Unregelmäßigkeit – Vielleicht Perfekt?).
Diesmal ist es natürlich die Frage, ob mir damit wirklich gut geht, nichts vor zu haben und keine Termine. Es macht mich zwar Frei, aber kann ich mit der Freiheit etwas anfangen?

Ich bin gerade in einer dunklen Stimmung und alles was mir helfen würde, lehne ich innerlich ab (Scheinbar will etwas in mir, dass diese Stimmung bestehen bleibt (warum auch immer? Hat vielleicht einen Sinn?). Die Zeit, die ich für mich gewonnen habe, nutze ich (meiner Meinung nach) nicht effektiv.
Natürlich steckt dahinter meine innere Meckerprinzessin, die sich aufregt.
Das ist das Hauptproblem, ein innerer Streit.
Ein Teil von mir will halt gerade nicht und ein anderer Teil regt sich über mangelnde Motivation auf.

Wie soll man mit sich selber klar kommen, wenn man keine innere Einigung erzielen kann?

Zur Zeit ist in meinem inneren Parlament ein riesiger Aufmarsch. ganze Parteien diskutieren, Kämpfen und Schreien auf einander ein. Völliges Chaos. Und mein inneres ich sitzt auf seinem bequemen Stuhl und schaut diesem Chaos zu, ohne jegliche Motivation einzugreifen.
Es wirkt ja auch so, als würde es gerade keinen Sinn ergeben, dafür sind die inneren Debatten zu sehr aufgeheizt.

Im Prinzip und so, mache ich das Richtige für mich, nämlich abwarten und diese Phase vorüber ziehen lassen. Eingreifen würde mich in den doch so bekannten Strudel nach unten ziehen.
Das mag unerträglich für meine Umgebung sein, denn ich habe meinen Schrank mit den sozialen Masken einfach mal abgeschlossen und versuche den Schlüssel so selten wie möglich zu verwenden.
Zur zeit bin ich halt etwas schwierig, nicht einschätzbar und sozial unverträglich. Wer mich mag, muss halt abwarten, bis diese Phase vorüber ist.

Was ich nicht wieder machen will, ist diese Episode zu überspielen, zu unterdrücken und sie nur im stillen Kämmerlein mit mir selber ausmachen. Nicht falsch verstehen, ich möchte und werde das mit mir selber ausmachen, aber ich werde mich deswegen nicht verstecken oder komplett zurück ziehen, sondern es nach außen transparent machen, dass ich gerade innerliche Konflikte bearbeite und deswegen keine Energie für gewisse Dinge (Freude vortäuschen, Höflichkeit, Interesse heucheln) habe.

Ich habe zur Zeit keine Meinung, also wenn ich gezwungen werde, ziehe ich mir eine aus dem Lager und weil ich keine Lust habe, zumeist eine kontroverse, aggressive und menschenfeindliche. Zwingt mich dazu, mich mit etwas zu beschäftigen und ihr beschwört den rhetorischen Sturm herauf.
mir ist gerade ziemlich viel tatsächlich egal, weil ich mich mit meinen eigenen Problemen befasse und diese zuviel Raum einnehmen, um Platz für andere Ideen zu lassen.

Ich hoffe ich komme gestärkt und erleuchteter aus dem Tal meiner eigenen Dunkelheit zurück und bringe wertvolle Erfahrungen mit. Vielleicht profitiert auch der Eine oder Andere von den Reiseberichten, die ich hier zurücklassen werde.

Ich wünsche euch ein schönes und geruhsames Wochenende,

Euer Mausebär

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben