Gedankenwildwuchs…
Ja, Gedankenwildwuchs zwischen Tür und Angel, das ist mein heutiges Thema. Mal wieder mäandern die Gedanken im Kopf des Mausebären, flanieren durch den Garten seines Gedankenpalastes und unterhalten sich in Grüppchen über die obskursten Themen, jenseits der Psychologie, Philosophie und all den Metawissenschaften. Manische Künstler erschaffen wildeste Utopie in wortgewaltigen Versen, die gleich Wellen am harten Ufer der Realität zerbersten.
mein inneres Planungsteam hat sich in ihrem Konferenzraum eingeschlossen und geben nur hin und wieder Zettel mit glorreichen Worthülse unter dem Türrahmen durch geschoben, der neugierigen Gemeinde preis.
Kurzum, meine Gedanken rotieren, eiern und poltern in meinem Kopf rum und irgendwo, zwischen Kreativität und Wahnsinn, versuche ich ein paar klare Gedanken zu finden und für mich zu formulieren. Einfach so als Rettungsanker im Strudel der Worte und Sätze, die mich füllen, vielleicht sogar überfüllen, aber auf jeden Fall überfluten.
Jeder angefangene Gedankensatz laviert sich durch Myriaden von Nebensätzen, Anhängseln und Bezügen (Von Fußnoten gar nicht erst zu reden) und wird zu einem gesamten Essay, ohne Punkt und Komma, der i meinem Kopf wie eine Seifenblase zerplatzt und weiter Worte über dem Nährboden meines Verstandes auskippt, aus dem fröhlich weiter Keimlinge sprießen, gedüngt von meiner Neugier und dem Mangel an innerer Disziplin.
Ich schaffe es nicht, nicht zu denken. Meine Gedanken kommunizieren mit mir und man kann nicht Nicht-Kommunizieren. Stetig will mir jemand etwas sagen, nicht aus der Aussenwelt, sondern aus meinem eigenem inneren und ungezügelt bricht jeder hauch eines Dammes unter dem Ansturm. Selbst im Schlaf werde ich überlastete mit Träumen voller Ideen, Symbolen und Fragen an mein inneres Selbst.
Es ist nicht das erste Mal (und wahrlich nicht das letzte Mal), dass ich mich in so einer Situation mit mir selbst befinde. Eigne Situation, in der mich meine eigene Persönlichkeit einfach überfordert. Ich schätze solche Momente, denn ich begrüße den Wahnsinn der darin liegt und doch bedauere ich meinen Mangel an Zeit und Energie um diesen Vielfachen Impulsen zu folgen.
Während mein inneres Selbstbild fröhlich, bunt und aufgekratzt ist, spricht meine Spiegel eine anderes Sprache (Okay, Spiegel lügen), ich wirke abgeschlafft, müde, in mich gekehrt, Quasi bin ich ein Mausezombär, ein untoter Schatten meiner Selbst. Egal wie lange ich schlafe, meine Augenringe machen Pandabären vor Neid rasend und ein Faultier schlägt mich gerade Problemlos in jedem Reflextest.
Das sind so Tage, an denen würde ich mich gerne von der Belastung eines Körpers trennen und ohne ihn zurecht kommen. Einfach die Kraft meines Geistes nutzen ohne die Einschränkungen des trägen und kranken Klumpen Fleisches in dem ich gefangen bin. Das ist keine Sehnsucht nach dem Tod, nein, sterben will ich gerade wahrlich nicht, aber ich leide unter der Last meiner Körperlichkeit.
Es wurde mir leider schon von vielen kompetenten Seiten bestätigt, dass ich mich leider nicht von mir selber scheiden lassen kann.
Was beleibt dem Mausebären übrig?
Wie immer muss ich ein Gleichgewicht suchen. Und das ist bei einem Menschen wie mir, bei dem die Extremen immer in einem Konflikt stehen niemals ein einverständlicher Konsens, sondern die Suche nach einem Kompromiss.
Kompromisse bedeuten auch Verzicht und Verzicht bedeutet auch ein Stück weit Leid. Und so führt der Weg aus meinem jetzigem Leid (da ich ja unter meinem inneren Konflikt leide) notgedrungen über weiteres Leid. Leiden gegen das Leid, irgendwie bin ich das Leid.
Gibt es keinen anderen Weg?
Wahrscheinlich muss ich einfach weiter suchen, an unbekannten Stellen, die noch nie ein Mausebär zuvor betreten hat, um eine andere Lösung zu finden. Aber wenn ich sie finde, dann habe ich sie und wieder wird alles leichter.
Also frohen Mutes voran, auf dem Weg zu einem zufriedenem Selbst, für mich, für Dich, für Euch, für einfach alle, wünscht sich,
Euer Mausebär
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