Fastenzeit – Tag 12

Fastenzeit - Tag 12 - Titelbild

An diesem Sonn-Tag zeigt sich der Mausebär mal wieder als Kunst-lieb-hab-Bär

Hallo liebe Mausebärfreunde,

Es gibt viele Dinge, die so ein Mausebär an einem freien Sonntag anstellen kann. Diesmal entschied ich mich, mir die Mausebärmama zu packen, um sie ins Museum in Düsseldorf zu entführen, wo eine Ausstellung von Marc Chagall seit gestern in der Kunstsammlung zu bewundern war.
Also kurzentschlossen sind wir losgefahren (oder ich bin gefahren und meine Mausebärmama war mit dabei) und unsere erste Etappe führte uns nach Meerbusch, zu einer Park&Ride-Station. Da wir beide die Innenstadt von Düsseldorf so rein verkehrstechnisch nämlich wie die Pest leiden konnte, war Park& Ride doch mal eine gute Alternative.
Erstes Hindernis war dann auch gleich, dass diesen Sonntag auf einem Teil des Parkplatzes ein Trödelmarkt stattfand. Eigentlich nicht so schlimm, doch dieser war auch noch gut besucht. Doch nach ein wenig Kreisen fand ich dann den perfekten Parkplatz für mein Schlachtschiff. Sogar viel näher an der Bahnstation, als ich gedacht hätte.
Dann auf zum Ticketautomaten und nach einigen Versuchen stellten wir dann fest, dass a)das Intuitive System des Automaten vollkommen unverständlich für einen geistig normalen Benutzer war und b)die Preise des öffentlichen Nahverkehrs mittlerweile so astronomisch sind, dass ich fast kotzen könnte.
Park&Ride für den Arsch, damit hätte ich fünf Stunden Parkhaus und den Sprit locker bezahlen können.

Aber wir kamen zumindest sicher, einigermaßen zügig und – bequem wäre das falsche Wort – kurz gesagt, wir kamen an.
Die Strassenbahn war zwar laut, eng, unappetitlich und überzeugte mich davon, dass für dieses Jahr meine jährliches Experiment „Öffentlicher Nahverkehr – geht das?“ wieder negativ verlaufen ist, aber nach kurzem Spaziergang waren wir dann doch endlich vor unserem Zielort.
Ich stellte mich an (also in der Schlange) und erwarb die Eintrittskarten, die zwar auch nicht gerade günstig (30€ für uns Beide), aber immerhin für beide dortigen Ausstellungen, samt Kunstsammlung waren. Außerdem wesentlich leichter, höflicher und besser zu erwerben.
auch die Garderobe für die Jacken war nicht nur kostenneutral, sondern auch höflich.

Die Ausstellung weswegen wir da waren, war, kurz gesagt, großartig. Die Bilder waren gut gehängt und zeigten eine gute Übersicht über das vielfältige Schaffen des Künstlers. Ich selber konnte staunen, schmunzeln, wurde inspiriert – kurz gesagt, die Zeit verging wie im Flug und mein Hunger nach Inspiration wurde gesättigt.
Nach dem Hauptgericht folgt das Dessert und daher nötigte ich die Mausebärmama, auch noch die zweite Ausstellung im Hause zu sehen, die sich mit dem Werk von Yoko Ono beschäftigte. Meine liebe Mutter war erst einmal nicht sonderlich interessiert und eigentlich war ich auch skeptisch und voller Vorurteile. Aber die Neugier war größer und tatsächlich musste ich eine Menge von meinen Vorurteilen neu überdenken.
Allein aus Prinzip (Achtsamkeit und so) ließ ich mich einfach mal drauf ein und war dann doch sehr berührt und inspiriert von vielen Kleinigkeiten, die ich entdeckte.
Und wo man schon mal da war, war auch ein Blick auf die eigentliche Sammlung dann zum Abschluss noch auf meinem Plan.
Moderne Kunst mit vielen interessanten Elementen und einigen tollen Stücken, die mich in den Bann zogen. Gut es war auch das Eine oder Andere dabei, von dem ich eher nicht überzeugt war (oder es sogar rundherum nicht als Kunst ansehen konnte), aber der Hauptteil war spannend und letztendlich der gesamte Eindruck so gut, dass ich die Investition (Hallo – 20€ und Bahnticket) schon als wertvoll erachten würde.

Auch die Bahnfahrt zurück zu meinem Auto war aushaltbar (um es positiv auszudrücken), doch als wir dann im Auto den Rest fuhren (also ich fuhr) und über unsere Eindrücke sprachen, wurde der Ausflug dann doch auch richtig rund für mich.
Zuhause wurde dann noch schnell der Hund geschnappt und eine Runde um den Block geführt (auch um den schönem Wetter genüge zu tun) und so ergab sich ein guter Sonntag.

Fazit: Ich finde Marc Chagall ausdrucksstärker als ich gedacht hätte, Yoko Ono ist im Gegensatz zu Josph Beuys tatsächlich ein Künstler, der öffentliche Nahverkehr ist eine Katastrophe und ein Nachmittag mit Kunst kann mich wunderbar ausfüllen. Was will ich mehr…

Bis dann, dann,

Euer Mausebär

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