Arbeit und Recovery
Wie man das Thema „Arbeit“ in die Recovery-Arbeit integrieren kann. Eine Gedankensammlung der Erfahrungsexperten am Niederrhein in der Kategorie „Konzepte und Ideen“.
Im Rahmen unserer Facebookgruppe trat eine befreundete Genesungsbegleiterin mit folgendem Thema an uns heran:
Hallo an die Gruppe,
Anfrage in der Facebook-Gruppe: „Erfahrungsexperten am Niederrhein“-Supporter-Gruppe
Ich hoffe auf einen kleinen Gedankenaustausch:
ich mache mir derzeit Gedanken zu einer Recovery-Gruppe, spezifisch zum Thema „Arbeit“ (im weitesten Sinne)
Habt ihr Vorschläge, Ideen oder Anregungen, welche Themen, Gedanken, ich unbedingt dabei aufgreifen sollte?
Auch für passende, inspirierende Links, Beispiele etc bin ich dankbar
Gerne möchte wir dieses Thema näher beleuchten, um vielleicht ein paar Gedanken und Ideen einzubringen. Daher werden jetzt hier Sonja, Alex und Thorsten ihre Gedanken zum Thema wiedergeben und hoffen, dass der eine oder andere unsere Beiträge mit Kommentaren ergänzt.
Beitrag von Sonja Utzenrath (Genesungsbegleiterin)
Im Rahmen meiner Recovery war das Thema „Arbeit“ sehr schwierig. Durch den Zusammenbruch völlig verunsichert, hatte ich keinen Ansatzpunkt, ob, wann und in welcher Form ich je wieder arbeiten könnte. Schnell war klar, dass ich die Bedeutung der Arbeit für mich selbst neu bewerten musste, aber wie dies zu bewerkstelligen war, blieb lange ungewiss. Heute kann ich zusammenfassend sagen, dass es sehr viel Selbsterforschung und über fünf Jahre Zeit brauchte, um genügend Selbstvertrauen zu haben, einer klassischen Tätigkeit als Angestellte bis auf weiteres den Rücken zu kehren.
Hierbei sind folgende Fragestellungen mitunter hilfreich:
Bestandsaufnahme
- Was kann ich im Moment?
- Was konnte ich früher?
- Was kann ich mir realistisch zurück erobern?
- Was kann ich besonders gut, das bisher nicht zum Kontext Arbeit gehörte?
- Welchen äußeren Zwängen bin ich ausgesetzt?
- Durch wen?
- Gibt es Menschen in meiner Umgebung, die mich in meinen Bemühungen unterstützen werden?
Neuausrichtung
- Was möchte ich in Zukunft tun?
- Welche Motivation habe ich dafür?
- Welche Schritte könnte ich gehen, um meine neuen Ziele zu erreichen, ohne mich dabei zu überfordern?
Finanzielle Absicherung
- Wie bin ich derzeit versorgt/abgesichert?
- Wie lange wird dies gesichert sein?
- Welcher Zeitraum wird mir auf diese Weise zur Selbstanalyse, Neuausrichtung und Erprobung zur Verfügung stehen?
Beitrag von Dr. Alexander Kunze
Eine Beitragsreihe unter dem Thema „Arbeit & Recovery“ versucht die Vermittlung zweier einander entgegen gesetzter Pole. Teilnehmer sind damit konfrontiert, dass nach einer durchlittenen Krise Teile ihrer Persönlichkeitsstruktur Veränderungen unterworfen worden sind.
Betroffene versuchen, sich ihre Umgebung neu zu erschließen und ihren veränderten Bedürfnissen anzupassen. Häufig stellen sich die sie umgebenden Strukturen als zu starr, gewissermaßen „festgefahren“, heraus, um sich ausreichend anpassen zu lassen. Eine vorher aufgrund deren Eingespieltheit für ALLE Beteiligten als förderlich empfundene Arbeitsumgebung, kann durch die dem Kursteilnehmer unterlaufenen veränderten Bedürfnisse plötzlich nicht mehr wie gewohnt „rund“ laufen, was – widerum bei ALLEN der am Arbeitsumfeld beteiligten Personen – für als häufig negativ empfundene Reibungspunkte sorgen und ein fruchtbares Betriebsklima empfindlich stören kann.
Der Betroffene wird nicht selten daraufhin als „Schuldiger“ durch sein Umfeld ausgemacht, bezichtigt durch Menschen, welche nur selten den wertschätzend kommunikativen, therapeutisch geschulten, Umgang miteinander gewohnt sind. Diese Konflikte gilt es für den betroffenen Teilnehmer eines Kurses „Arbeit & Recovery“ aushalten und – falls möglich – moderieren zu lernen.
Weiterhin spielt gerade das Arbeitsumfeld mitunter eine zentrale Rolle in der erlittenen Krise des Betroffenen. Viele Trigger und als negativ konnotierte Erfahrungen können hier gemacht worden sein. Entsprechend schwer und belastend kann eine Auseinandersetzung mit diesem Thema für Teilnehmer sein. Auch gilt es anhand der persönlichen Erfahrungsberichte aller Teilnehmer herauszuarbeiten, ob Situationen von Über- oder Unterforderung vorgelegen haben, aus welchem Grundmotiv ein Betroffener seinen Beruf gewählt hat, der ihn zu seinem letzten Arbeitsplatz vor der Krise geführt hat.
Nicht wenige Genesende stehen vor dem Problem, dass die Arbeit und damit verbundene Erfolgserlebnisse mit positiven Emotionen aus dem Bereich des Belohnungssystems verbunden sind. Dabei muss kein Suchtfaktor im Sinne eines „Workaholics“ vorliegen, es reicht eine gewisse Neigung zur positiven Selbstbestätigung beim Betroffenen, um seinen Umgang mit seinen neuen – und nicht selten engeren – Grenzen zu lernen.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Spektrums steht die Herausforderung, für sich selbst einschätzen zu lernen, wo eine wahrgenommene Stressreaktion im Arbeitsumfeld Ausdruck einer persönlichen Angst ist, oder die tatsächlichen Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit markiert.
Nicht zuletzt gilt es zu klären, ob und – falls ja, in wie weit – die erlittene Krise des Kursteilnehmers Ausdruck einer psychischen Primärerkrankung ist, oder vielmehr eine sekundäre Folge, das heißt ein Symptom, einer schon deutlich länger vorliegenden psychischen Besonderheit darstellt.
In diese letzte Kategorie passt zum Beispiel mein eigener Diagnoseverlauf. 2014 aufgrund von Depression, Panikattacken und generalisierter Angststörung in stationärer und teilstationärer Behandlung, sowie danach für zwei Jahre in ambulanter Therapie, habe ich bei jedem meiner innerhalb von fünf Jahren versuchten Modelle der Rückkehr auf den ersten Arbeitsmarkt Rückschläge hinnehmen müssen.
Dabei spielte es keine Rolle, in welcher Branche oder unter welchem Beschäftigungsmodell meine Arbeits-Erprobung versucht wurde.
Für mich erfahrbar scheiterte ich jedesmal an einem Übermaß an psychischem Stress, der sich, mit kurzzeitiger Verzögerung, auch körperlich auszuprägen begann.
Insgesamt warf mich jeder dieser Rückschläge, unerheblich, wie kurz- oder mittelfristig mein Engagement war, um Monate in meiner Genesung und Recovery zurück.
Dank meines auch therapeutisch tätigen Psychiaters weiß ich heute, dass der eigentliche Grund für meinen 2014 erfolgten Zusammenbruch eine angeborene Besonderheit aus dem Spektrum der „Asperger“-assoziierten psychischen Ausprägungen ist.
Die im Laufe meines Lebens aufgebauten Bewältigungsstrategien haben dazu geführt, dass ich – stellenweise mehr schlecht, als recht – in mein gewohntes (Arbeits-)Umfeld „eingepasst“ war.
Als dieses „Gebäude“ bei meiner letzten beruflichen Station auf dem ersten Arbeitsmarkt, einer Abteilungsleitung, durch die dort verlangten äußeren Einflüsse an mich nicht mehr tragfähig war und wie ein Kartenhaus in sich zusammenbrach, stand ich, als der emotionale Staub sich gelegt hatte, gewissermaßen nackt und schutzlos da. Aller vorher als hilfreich, weil als dämpfend, empfundenen psychischen Bewältigungsfilter beraubt, im harschen Schlaglicht der Realität war ich nur noch eines: „Asperger“.
Sicherlich fällt nicht jeder Kursteilnehmer einer Reihe unter dem Titel „Arbeit & Recovery“ in dieses, von mir erfahrene, Schema. Jedoch weiß ich, dass in der heutigen Zeit der verfeinerten Diagnosemöglichkeiten in der Psychiatrie der Anteil an Erwachsenen stetig steigt, welche mit den Besonderheiten der „Hypersensibilität“ oder gar einer milden Form des Autismus geboren wurden. Manchen Betroffenen gelingt es, sich im Laufe ihres Lebens, für ihre Persönlichkeit förderlich und ihre Berufstätigkeit fruchtbar, mit diesen Besonderheiten, nicht selten unbewusst, zu arrangieren, sozusagen ihre „perfekte Nische“ zu finden.
Der größere Teil der Menschen jedoch, benötigt bei der Suche einer für sie passenden Arbeitsumgebung Unterstützung. Auch hier sollte meiner Meinung nach ein Kurs „Arbeit und Recovery“ ansetzen.
Die Konfrontation des Genesenden mit seinem Umfeld, welches über lange Zeiträume daran gewöhnt ist, dass der Betroffene auf eine bestimmte Art und Weise reagiert, ist eine der wichtigsten Herausforderungen, die in der persönlichen Recovery bestanden werden müssen. Entsprechend risikobehaftet und psychisch anstrengend kann eine solche Beitragsreihe unter dem Thema „Arbeit & Recovery“ für den Betroffenen, wie auch für die übrigen Teilnehmer, sowie die Moderatoren sein. Nicht zufällig sind Veranstaltungsreihen dieser Art häufig in ausführlichere Therapiekonzepte von Tageskliniken oder – medizinisch orientierter – Reha-Einrichtungen eingebettet.
Die eigene Arbeitsstelle bedeutet für den Teilnehmer meist nicht nur die eigene Versorgungsgrundlage, sondern der Arbeitsplatz des Betroffenen stellt darüber hinaus die Lebensgrundlage von Familienmitgliedern sicher. Jedwede Gefährdung des eigenen Arbeitsplatzes bzw. die bereits erfahrene Arbeitsunfähigkeit bis hin zum Jobverlust, sind durch das deutlich verminderte finanzielle Einkommen mit enormen existenziellen Ängsten und dem daraus folgenden Erwartungsdruck verknüpft. Viele Betroffene wollen daher so schnell wie möglich wieder ihren vorherigen beruflichen Status zurückgewinnen bzw. sehen sich einer selbstempfundenen gigantischen psychischen „Niederlage“ gegenüber, welche tief in über Generationen weitergegebene tradierte Rollenmodelle herabreicht, mit denen sich der Betroffene auseinandersetzen muss.
Auch und gerade diese Herausforderungen sind es, auf die ein Kurs „Arbeit und Recovery“ zumindest vorbereitet sein sollte. Es ist sicher zielführend, sich beispielsweise während eines persönlichen Vorgesprächs, in welchem sich die Ausrichter des Kurses mit Interessenten unterhalten, von der jeweiligen Situation des potenziellen Teilnehmers ein Bild zu machen und eine geeignete psychotherpeutische oder psychiatrische regelmäßige Anbindung für einen potenziellen Teilnehmer anzuraten, falls dies in seiner persönlichen Vorgeschichte noch nicht stattgefunden hat.
Dies ermöglicht die bedarfsgerechte Nachbereitung eventuell erfolgter, psychisch sehr stressbehafteter, Konfrontationen der Teilnehmer durch andere therapeutische Angebote und nicht zuletzt die Milieutherapie der umgebenden Betroffenen. Aus meiner eigenen Erfahrung, sowie dem Austausch mit weiteren Gleichgesinnten aus dem Umfeld meiner Selbsthilfegruppen und der Genesungsbegleitung weiß ich, dass diese Dinge nicht trivial sind und mitunter lange Zeiträume intensiver psychiatrischer und psychotherapeutischer Betreuung erfordern.
Da aus meiner eigenen Erfahrung ein hoher Anteil Betroffener unmittelbar nach einem stationären, günstigstenfalls eines teilstationären Aufenthalts wieder zurück an seinen Arbeitsplatz „drängt“, jedoch – wie wir alle wissen – noch ganz am Anfang seiner Recovery und der damit einhergehenden Persönlichkeitsbildung steht, halte ich diese parallele Einbindung von Teilnehmern für essenziell für eine fruchtbare Kursteilnahme, denn einer der für mich wichtigsten Sätze während meiner Recovery habe ich schon in der zweiten Woche meines stationären Aufenthaltes gelernt: „90% ihrer psychischen Arbeit an sich machen Sie nach Ihrer Entlassung.“
Diesen Satz hörte ich auch in der Tagesklinik („80%“) sowie während meiner ambulanten Therapie („60%“).
In Gesprächskreisen, Einzel- & Kleingruppenarbeit, Rollenspielen und nicht zuletzt der Auseinandersetzung mit typischen qualifizierenden Situationen, wie Stellenanzeigen oder Vorstellungsgesprächen, können beispielsweise die im bisherigen Leben ausgeführten Berufe in ihre Tätigkeitsprofile zerlegt werden. Oft verfügen auf den ersten Blick sehr unterschiedliche Jobs über große Überlappungen ähnlicher oder gleicher benötigter geistiger und körperlicher Fertigkeiten, aber natürlich auch Stressoren. Im Idealfall erhält der Teilnehmer anhand seiner eigenen und der Geschichte seiner teilnehmenden Mitstreiter einen „Baukasten“ zu seiner Verfügung, aus dem er für sich jene Tätigkeiten identifizieren kann, welche für die Genesung seiner Erkrankung bzw. Mediation der eigenen Vulnerabilität förderlich sind.
Ebenso lernt der Betroffene, einen zukünftigen oder den gegenwärtigen Arbeitsplatz auf risikoreiche Bestandteile, wie Stressoren, zu prüfen, diese zu erkennen und zu vermeiden, wenn sich kein förderlicher Umgang mit jenen finden lässt.
Nicht zuletzt sollten die Teilnehmer eines Kurses „Arbeit & Recovery“ dabei unterstützt werden, sich ihrem neuen Selbst bewusst zu werden, aus der Kenntnis ihres veränderten Profils persönlicher Stärken und Schwächen ihrem Selbst vertrauen zu lernen und bei der Suche nach der für sie passenden Nische auf dem Arbeitsmarkt sich ihres eigenen Selbst-Werts stets bewusst zu sein.
Beitrag von Thorsten Dürholt (Genesungsbegleiter)
Meine Gedanken zum Thema Arbeit und Recovery leiten mich erst mal zu zwei ganz grundlegenden Fragen, nämlich – was verstehe ich unter Arbeit und wie definiere ich Recovery?
Fange ich mal mit dem leichteren an…
Recovery ist das englische Wort für Erholung, Genesung aber auch für Wiederherstellung. Auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gebracht, ist es der Prozess, der nach einem, wie auch immer gestalteten Vorfall, den Status von vor dem Prozess wieder herstellen soll.
Im Informatikbereich würde man von einer Systemwiederherstellung reden. Im sozialen Bereich verstehe ich darunter, nach einer Krise die vorherige Handlungsfähigkeit wieder zu erlangen. Das ist leider nicht so einfach wie bei einer Maschine, auch wenn der arbeitende Mensch gerne als eine solche von der Gesellschaft gesehen wird.
Den Prozess der Recovery im sozialen Bereich sehe ich eher wie das Aufbrechen eines Kokons. Das, was daraus entsteht, ist etwas anderes, als das, was den Kokon gesponnen hat.
Arbeit zu definieren ist ungemein schwierig.
Physikalisch gesehen ist Arbeit Kraft, die mit dem zurückgelegten Weg multipliziert wird. So habe ich es in der Schule gelernt.
Auch weiß ich, dass das tschechische Wort „Robota“, das für den Begriff des Roboters Pate stand und eigentlich eine Bezeichnung für Frondienstler und Zwangsarbeiter war, tatsächlich in der tieferen Vergangenheit der Sprachentstehung gemeinsame Wurzeln mit dem deutschen Wort „Arbeit“ hat.
In meiner kaufmännischen Ausbildung lernte ich wiederum die Arbeit als „nicht originären Faktor grundlegender Güter“ in der Volkswirtschaft kennen und in der Betriebswirtschaft als „Produktionsfaktor“.
Es gibt auch den ominösen Unterschied zwischen Arbeitern und Angestellten.
Auch die Philosophie beschäftigt sich mit dem Begriff der Arbeit.
Fragt man übrigens beim Jobcenter nach, erfährt man sehr schnell, dass Arbeit lediglich eine vergütete Tätigkeit ist. Also sind nicht vergütete Tätigkeiten somit keine Arbeit.
Es ist also schwierig zu definieren, was Arbeit tatsächlich ist.
Und vielleicht liegt ja genau darin der erste Schritt zur Verbindung von Arbeit und Recovery.
Zu erkunden, was wir unter Arbeit verstehen und zu definieren, welche Bedeutung die Arbeit für uns hat.
Der erste Schritt bedeutet ja auch immer, sich einem Ziel zuzuwenden.
Daher denke ich, ein Recoveryprozess im Bezug auf den Begriff „Arbeit“ sollte sich mit folgenden Fragen, in festgelegter Reihenfolge, beschäftigen:
- Was verstehe ich unter Arbeit?
- Was bedeutet Arbeit für mich?
- Was hat Arbeit für mich vor der Krise bedeutet und was bedeutet es jetzt?
- Welche Art von Arbeit kann ich leisten?
- Welche Art von Arbeit will ich leisten?
- Wo setze ich Grenzen?
- Wo sind Grenzen?
- Wie kann ich meine gewünschte Arbeit erreichen?
- Welche Umstände müssen geschaffen werden?
- Wer kann mir, auf welche Art, helfen?
- Was verspreche ich mir von der Arbeit?
Der logische Prozess wäre für mich eine Kette über das „Was“ zum „Warum“ hin zum „Wie“, also Definition, Bedeutung und Machbarkeit.
Detaillierter gesagt, wäre das erste Segment eine Erforschung des Begriffes und der Motive, der wunderbar in einer Gruppenarbeit erfolgen kann. Es geht darum, den Begriff „Arbeit“ von verschiedenen Seiten zu betrachten und durch verschiedene Impulse eine erweiterte Sichtweise zu bekommen.
Das Ziel dieses Segments wäre es, dass jeder Teilnehmer seine eigene Definition für seine eigenen Zwecke hat.
Das zweite Segment beschäftigt sich dann mit der Bedeutungsebene. Auch hier können Gruppenprozesse dazu führen, die Motivation für „Arbeit“ zu klären und eine individuelle und vor allem gesunde Einstellung zur Arbeit zu fördern.
Hier ist auch die Gelegenheit, in der sich die Motivation der Teilnehmer herauskristallisiert.
Im dritten Segment geht es dann ganz praktisch darum, Strategien zu entwickeln, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Hier bietet es sich dann an, gezielt Experten zu Wort kommen zu lassen. Auch eine individuelle Art der Betreuung wird hier nötig.
Viel Teamarbeit kann hier helfen, um sich gegenseitig mit Erfahrung zu stützen.
Ein mögliches viertes Segment wäre dann eher ein regelmäßiges Gruppengespräch, bei dem sich die Teilnehmer über ihre neuesten Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig mit Tipps und Hilfestellungen unterstützen können.
Ich könnte dieses grundlegende Konzept auch vertiefter (in Form einer konkreten Projektplanung) darstellen, was aber den Rahmen hier sprengen würde.
Gemeinsames Fazit
Aus unseren jeweiligen Beiträgen wird mehr als deutlich, wie vielschichtig das Thema „Arbeit und Recovery“ sein kann. Eine Recovery Gruppe zu diesem Thema wird mit jedem Teilnehmer weitere individuelle Ansichten, Schicksale und Lösungsansätze aufdecken.
Wir hoffen, dass wir mit unseren Beiträgen einen Keimling gesetzt haben, der in den Händen unserer befreundeten Genesungsbegleiterin die Chance haben wird, zu einem stattlichen Baum heranzuwachsen.
Bitte „würzt“ diesen Artikel mit Kommentaren über eure Meinungen und Gedanken. Sie können helfen, den Keimling mit weiterem Dünger auszustatten.
Eure Erfahrungsexperten am Niederrhein
2 Kommentare
Hier is ,Ping , zu wenig. Für mehr brauche ich zeit. Ob ich da überhaupt nen sinnvollen, oder auch nur sinn halb vollen Komentar hin bekomme ?????
Vorerst sach ich ma, ich finde mich an vielen stellen wieder ,auch wenn ich nicht mehr arbeite, im Sinne dessen was unsere Geselschaft so als ,Arbeit bezeichnet.
13.05.2020
Au weia au weia. Man oh man…….hab den Artikel erst 3 mal gelesen,und ich glaub das reicht immer noch nicht.
Interessanter weise komme ich mit dem Text,der von dem Wesen unter euch welches Männer NIEMALS verstehen werden ( Sonja ,grins nich so breit) am besten Klar.
Der Text ist Einleuchtend und auch für Normale Menschen verständlich. Aber darum soll es bei einem Kommentar zu diesem Thema nicht gehen.
( ne …ich muß dat noch ma lesen und Gründlich überdenken)
14.05.2020
Der Beitrag von Alex. Ist sehr Präzise ,so wie wir es von Dr. K. gewohnt sind.
Nach mindestens 4-5 mal lesen und einmal wirklich wach dabei.
Wird mir klar das ich nicht befürworten kann Arbeit und Recovery in einem Kurs zu behandeln.
Zu Vielschichtig,und daraus folgend, langwierig.
Du hast sehr schön herausgearbeitet das, sich der Psychisch kranke mit einem durch Unfall oder Krankheit plötzlich an den Rollstuhl gefesselten vergleichen kann. Das dabei entstehende Problem liegt dann mehr im Umfeld als bei dem betroffenen. Dummerweise kann man den Psychorollstuhl nicht sehen.
Thorsten,der Vergleich mit dem Kokon gefällt mir sehr.
Deine Aufzählung dessen was in einem solchen Kurs in welcher folge bearbeitet werden soll, halte ich für sehr wichtig,für die Recovery, jedoch nicht für den Prozess einer Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt.
Im Dritten Segment ist mir nicht so ganz klar von Welchen Experten du Redest,welche Art Experten meinst du da,und wo gibt es diese.
MEIN Fazit.
Ihr habt alle auf eure Art die Sache gut gemacht.
Ferner Möchte ich deine Bitte um zusätzliche Würze noch mal Deutlich UNTERSTREICHEN
Schon wieder müder Gandalf Lässt noch ma schöne grüße da.