Die Ketten sind gefallen…
Zufall, Unfall oder Glücksfall, aber das Versagen der Technik befreit den Mausebären aus seinen selbst-geschmiedeten Ketten
Hallo liebe Mausebärfreunde,
Man stelle sich vor, mein Fitnessarmband hat den Geist aufgegeben. Nachdem es gestern schon gemuckt hat, will es heute gar nicht mehr mitspielen (und noch nicht einmal einen Mucks machen). Das ist nach natürlich doof und spricht nicht gerade für die Qualität (stammt halt aus China), ist aber in hinblick darauf, dass es auch eine Armbanduhr ist, nicht verwunderlich, denn aus mysteriösen Gründen überleben Armbanduhren den Kontakt mit mir niemals wirklich lange (keine Unfälle oder Zerstörung, sondern sie geben einfach den Geist auf).
Morgens hatte ich natürlich keine Lösung parat und bin so, ganz ohne Schrittzählung und Kilometerstandsprüfung, zu meinem Morgenspaziergang aufgebrochen. Nicht nur weiß ich ja, dass meine übliche Runde, die ich drehe etwa 13 Kilometer weit ist (eher etwas mehr, so 13,1 oder 13,2), sonder es tat auch richtig gut, mal nicht auf die Uhr, nicht auf die Schrittzahlen und nicht auf den Kilometerstand zu schauen.
Vielleicht bin ich mittlerweile darüber hinweg und brauche dass nicht mehr, um auf meine nötige Bewegung zu kommen. Eigentlich ist es in letzter Zeit sogar einigermaßen stressig zu schauen, dass ich meine restlichen sieben Kilometer noch unterbringe (was ich dann zwar meist schaffe, aber ich mache mir selber unnötig Stress). Und wie genau das Teil war, was Schrittzahl,gelaufene Kilometer und Kalorienverbrauch angeht, kann ich auch nur spekulieren. Jeden Abend musste ich in letzter zeit noch einmal den Computer anmachen, um meine Schrittzahl in eine Tabelle einzutragen (ist auch schräg), womit ich eigentlich überprüfen wollte, ob ich die wöchentlich 50.000 Schritte, die meine Krankenkasse empfiehlt, auch schaffe. Eben habe ich noch einen Blick geworfen und meine Tabelle hat ja ausgerechnet, wie viel mir noch zu den 50.000 Schritten fehlt. Meine Bilanz sieht so aus, dass selbst wenn ich jetzt keinen einzigen Schritt mehr gehen würde, hätte ich am ende des Jahres noch 539.694 Schritte übrig (die von heute noch nicht eingerechnet), also genug für noch weitere 10 Wochen im nächsten Jahr.
mein Fazit ist, ich mache alles richtig und sollte weniger darüber nachdenken. Und des halb werde ich jetzt, genau in dieser Sekunde, diese Liste unwiederbringlich löschen (schon geschehen), um mich nicht mehr damit zu befassen. Es dient nicht mehr der Motivation (die ich auch so habe), sondern der zwanghaften Kontrolle (die mich eher stresst, als mir hilft), deshalb ändere ich jetzt einfach was und werde meine Bewegung nicht mehr nachhalten, sondern einfach morgens meine Runde drehen (jedenfalls an Werktagen und wenn das Wetter mitspielt) und ansonsten sehen, dass ich auch noch weitere Bewegung in den Tag bringe, mit dem Ziel, dass ich mein möglichstes getan habe.
Wie beim Training an sich (im Studio), muss ich halt Grenzen setzen, um gesund zu bleiben (es geht in beide Richtungen in den Abgrund). Ein gesunder Mausebär kann performen, ein ungesunder Mausebär eben nicht. In letzter Zeit war alles ein wenig viel und ich werde jetzt die Schrauben wieder etwas lockern, die ich zu fest angedreht habe, um wieder ein angenehmes Maß zu finden. Und dass in allen meinen Lebensbereichen. Vielleicht muss ich als Konsequenz ein wenig mehr auf meine Ernährung achten, oder…
…egal, das findet sich. es geht weiter voran, auch ohne wissenschaftliche Messungen.
Bis dann, dann,
Ein Kommentar
Dein Gefühl ist eine gute Methode