Eine Strophe Montagsblues
Der Mausebär hat kurz das Bedürfnis zu meckern, um seinen inneren Himmel wieder zu klären
Hallo liebe Mausebärfreunde,
Ja, auch ein Mausebär hat Bedürfnisse. Und nachdem die einzige regelmäßige Kommentatorin und Feedbackgeberin im Urlaub ist, wird es ruhig hier beim Mausebärenblog.
Manchmal frage ich mich warum ich das Ganze noch mache? Tagebuch schreiben könnte ich auch einfacher haben, so ohne Rechtschreibkorrektur, Nachdenken, und ordentlichem Veröffentlichen.
Eigentlich hatte ich mir mal gedacht, wenn ich regelmäßig schreiben will, sollte ich das veröffentlichen, damit ich einen positiven Druck zur Regelmäßigkeit bekomme.
Vielleicht gibt es auch Feedback und ich bin nicht ganz so einsam in meiner Mausebärhöhle. Vielleicht bekomme ich Anregungen, Ideen oder so etwas.
Am Arsch!
Ja, ich bekomme selten mal Feedback aus meinem Bekanntenkreis, wo der eine oder andere mal so aus Langeweile in meinen Blog hineinschaut. Genauso, wie so ein-zwei Leute auch meine Youtube-Videos sehen, halt wenn sie gerade nichts besseres zu tun haben.
Jeden tag seit über 250 Tagen schreibe ich und bewerbe meinen Mist auf Facebook und habe den eindruck, dass ich damit die Leute eher nerve, irritiere oder überhaupt nicht interessiere.
Wahrscheinlich ist mein Leben, meine Erfahrungen und mein Schreibstil auch nicht spannend genug, um für mehr als den gelegentlichen Blick zu reichen.
Ich weiß, ich sage immer ich mache das Ganze für mich selber, ist ja auch so,aber der positive Druck, auf den ich gehofft habe, glänzt durch Abwesenheit und so vermute ich, dass es wahrscheinlich ein bis zwei Wochen dauern würde, bevor der erste meiner Bekanntschaften überhaupt merken würde, dass ich nicht mehr geschrieben habe.
mein innerer Narzisst ist unheimlich enttäuscht darüber, dass ich ausschließlich Anerkennung dafür bekomme, dass ich so viele Teile de Blogs am stück geschrieben habe. So ohne Unterbrechung und ohne Urlaub, einfach komplett. Ja sogar für Tage, an denen ich eigentlich gar keine Zeit hatte, habe ich mir was ausgedacht. Und was höre ich? „So viele Tage am Stück, Respekt„.
Ich könnte jetzt einfach weitermachen, aber ich fürchte den Weltrekord werde ich wohl nicht erreichen (wer weiß auch wo der liegt) und selbst das würde wahrscheinlich nur für die berühmten „Fünf Minuten“ reichen, die Andy Warhol jedem zugestanden hat.
Die Tatsache ist, meine Buchverkaufszahlen, mein Blogfeedback und alles andere weißt darauf hin, das Literat doch nicht mein Beruf (oder Talent) ist. Gut, dass ich es nicht früher versucht habe (wie es meine Grundschullehrerin vorhergesagt hat), sonst wäre ich damit hart auf die Schnauze gefallen.
Sonst noch was?
Ja, die Anmeldezahlen für meine Veranstaltung Ende August sind grottoid. Wahrscheinlich ist die Arbeit die ich mache, die Erfahrungen, die ich gesammelt habe und die Gedanken, die ich mir gemacht habe, keine fünf Euronen pro Kopf wert.
Ich könnte jetzt Ausreden suchen, wie „falsche Werbung„, „mangelnde Reichweite„, etc…, aber Fakt ist und bleibt, die Leute, die es interessieren könnte, interessiert es nicht, oder vielmehr, diese Leute interessiere ich nicht.
Insgesamt alles herbe Rückschläge auf dem weg mich selber zu finden, oder?
Nö, eigentlich nicht, denn ich habe es zumindest versucht (oder versuche es noch), dass kann mir niemand nehmen. Mehr als 250 Beiträge habe ich in diesem Blog geschrieben und veröffentlicht (oder es versucht – sagen wir der Öffentlichkeit angeboten) und wer weiß, wie lange ich das noch mache? Ich meine so für mich selber und den einen oder anderen Gelegenheitsgast, der mich gerne mal liest.
So gesehen habe ich zwar ein wenig den Blues (und schmetter ihn vor mich hin), bin aber weit entfernt davon frustriert zu sein.
Man muss sein Erwartungsmanagement richtig anpassen
Genau das, ich sollte nicht etwas erwarten, was nicht in meiner Hand liegt, sondern mich an meiner eigenen Arbeit und Leistung selber erfreuen. es ist nicht wichtig, dass ich anderen Leuten davon erzähle, wo ich heute war und wie weit ich gegangen bin. Ich mache das für mich und bin so lieb und teile es mit anderen menschen.
was die damit machen ist nicht meine Verantwortung und auch nicht meine Erfolgsmesslatte (sollte es nicht sein).
Ich, und nur ich, bin die Person, die mich gut finden sollte
Fällt mir natürlich schwer, wenn mein eigenes Wunschbild nicht mit der Realität übereinstimmt, aber vielleicht muss ich ja mal gründlich an Beiden Arbeiten, also meinem Wunschbild und meiner Wahrnehmung der Realität.
Ich habe es heute mal wieder auf einen Aussichtsturm geschafft und war danach weniger erschöpft als beim letzten mal, was nicht an dem einen Meter Höhenunterschied liegt. ich habe heute meine Schritte gemacht und den Weg (und die Umgebung genossen). Keine Rekordzahl, nicht einmal annähernd aber ausreichend und ohne mich zu schikanieren.
Das muss ich lernen, für mich anzuerkennen.
Es ist schön, wenn die Freunde, die ich täglich mit meinen Bildern belästige, mich zu motivieren versuchen (was ich eigentlich selber machen sollte) und es ist nervig und auch irgendwie erbärmlich, wie ich um diese Anerkennung und Motivation bettel. Weil ich hier kein Feedback bekomme, spreche ich die Leute dann direkt an und zwinge sie so, etwas Nettes zu sagen.
Im Prinzip habe ich da keine Lust mehr zu, weil ich mich deswegen selbst erbärmlich finde.
Ich werde es wohl einstellen und die Bilder, die ich unterwegs mache bei Facebook (dafür ist es ja da), Instagram und gelegentlich hier (was ich in letzter Zeit zusehr übertrieben habe) veröffentlichen, wer daran Interesse hat findet das dann schon und wer das kommentieren will, kann das auch da dann tun.
Wie es mir geht?
„Weiß nicht, lies meinen Blog, wenn es Dich bewegt„, dass sollte langsam mal mein Credo werden. Ich schreibe hier, was mich berührt, lasse den Ärger, die Traurigkeit und den Frust, aber auch meine Erfolge, meine Fröhlichkeit und meinen Stolz frei fließen. Hier ist mein Platz, weswegen ich weiterschreibe, aber wie die seltsamen Obdachlosen, die vor sich hin murmelnd durch die Strasse ziehen, ist es nicht mehr von Interesse für mich, wer, oder ob mir jemand zuhört (oder eher gesagt, dass hier liest).
Jeden dieser Texte lasse ich los, wenn ich ihn veröffentliche. Und damit auch das, was ich darin beschreibe, umschreibe oder erkläre.
Vielleicht brauche ich keine Reaktionen oder Kommentare, sondern nur meinen inneren Dialog mit dem (digitalen) leeren Papier.
Also, wem das hier weiterhilft, freut oder den Tag erleichtert, seid willkommen, ansonsten auch egal.
Ich bleibe einfach wie ich bin,
Euer Mausebär
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