Fastenzeit – Tag 10

Es wird langsam zweistellig – Heißt, dass erste Viertel ist geschafft
Hallo liebe Mausebärfreunde,
Ich hatte mir mal gedacht, so am Sonntag wäre immer ein guter Tag, mal ein wenig inne zu halten und über die bereits durchlebte Fastenzeit nachzudenken. So ein wenig schauen, was gut klappt, wo es hakt und was man noch verbessern (oder verschärfen) könnte.
Doch plötzlich merke ich, dass heute zwar erst Freitag ist, aber die ersten 10 Tage langsam ins Land gehen (genau genommen ist ja der zehnte Tag). Und bei einem Viertel der Zeit mal einen kurzen Gedankenschnitt zu machen und ein wenig zu betrachten, was so im ersten Viertel los war, ist vielleicht auch eine gute Idee. Auch um das zweite Viertel einzuläuten (nein, es wird keine Halbzeitpause geben), mit allen Verbesserungen, die sich aus den Erfahrungen der ersten Tage ergeben.
Natürlich frage ich mich zuerst, wie ich mich überhaupt fühle. Und ehrlich gesagt, waren die letzten zehn Tage auch ein wenig ein Wechselbad. Zeiten in denen ich mich sauwohl gefühlt habe, vor Energie sprudelte und mir alles einfach von der Hand ging und Zeiten, wo ich im harten Ringkampf mit meinem inneren Schweinehund lag. Phasen der Erschöpfung und der Lebensfreude wechseln genauso schnell, wie zur Zeit die Wetterlage (was wahrscheinlich auch miteinander zusammen hängt).
Persönlich freue ich mich, dass ich dieses Mal merke, dass ich viel kompromissbereiter mit mir umgehe. Statt hart gegen meine Bedürfnisse anzugehen, höre ich auf dass was gerade anliegt und versuche einen neue Lösung zu erarbeiten, die mir erlaubt, gleichzeitig meine Regeln einzuhalten und auch meinen Willen (oder meinen Bedarf) zu bekommen. Mehrfach kommen da auch keine Schlupflöcher bei heraus (das mag ich nämlich so gar nicht), sondern völlig neue Lösungen, die eine Verbesserung darstellen.
Ein gutes Beispiele ist mein täglicher Apfel, der mich seit Montag erfreut. Um meinen Heißhunger auf Süßigkeiten zu stillen, gibt es ein Stück Obst, welches dann auch Achtsam gegessen wird, um zu schmecken, wie viel besser, der natürliche Geschmack (mit seinen Aromen) gegenüber dem Industrieprodukt ist. Neben Nähr- und Vitalstoffen (und Vitaminen), die ja nachweislich die Gesundheit verbessern, gibt es auch den erfreulichen Nebeneffekt, dass ich mein Stück Obst jeden tag frisch kaufe, was einen vorherigen kleinen Spaziergang unabdingbar macht. Da werden die zusätzlichen Brennstoffe des Obstes schon gleich genutzt und mein positives (ich habe was getan) Gedankenmuster bestärkt. Gute Idee…
Tatsächlich esse ich die letzen zehn Tage nicht nur deutlich weniger, sondern auch deutlich besser. Obwohl mein Verdauungssystem das noch nicht zu schätzen weiß und immer noch ein wenig rebelliert (Nahrungsumstellung – was soll dass), merke ich an anderen Stellen, dass es eine durchaus positive Wirkung hat. Tatsächlich ist es gerade ein wenig widersinnig, dass ich es als Fasten, also den bewussten Verzicht auf etwas, bezeichne, dass ich auf Dinge verzichte, von denen ich weiß, dass sie im großen und ganzen schlecht für mich sind.
Ich verzichte also darauf, schlecht mit mir umzugehen, mit dem Ziel, mein Leben zu verbessern.
Warum klappt dass eigentlich nicht immer?
Was triggert mein Suchtverhalten und was macht mich so unglaublich anfällig gegenüber bestimmten Dingen, die mich eigentlich in langer Sicht eher unglücklicher, als glücklicher machen?
Interessante Fragen, die eine genauere Betrachtung vertragen und auch eine Zeit in mir gären dürfen. Und bis dahin genieße ich die nächsten zehn Tage und schaue, was diese mir an neuen Antworten und neuen Fragen so bringen…
Bis dann, dann,
Euer Mausebär
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