Gedanken über Gedanken
Der Mausebär denkt ein wenig nach, warum die Welt nicht so ist, wie sie sein sollte
Hallo liebe Mausebärfreunde,
Gerade sitze ich hier so herum (an meinem Schreibtisch) surfe durch das Internet (spiele Browserspiele, etc…) und mache mir so meine Gedanken über mein Leben, die Welt und den ganzen Rest. Meine Gedanken kreisen um Fairness, Gerechtigkeit und soziales Miteinander (also durchaus ernsthafte Gedanken). Nicht nur aus meiner eigenen Angst heraus, von der ich schon häufig geschrieben habe (schließlich bin ich ja ein Einzelfall), sondern mich reizt gedanklich das Große und Ganze.
Meine Gedanken beginnen mit einem kritischen Punkt, denn im Zusammenhang mit den jetzigen Feiertagen und meiner daraus folgenden Beschäftigung mit dem christlichen Weltbild (Nein, ich bin immer noch kein Christ) ist mir etwas komisches klar geworden.
In Zusammenhang mit unserer Kultur reden wir häufig vom christlich (geprägtem) Abendland. Aber sind wir eine christlich geprägte Gesellschaft?
Ist unsere Gesellschaft vom christlichen Gedanken geprägt?
Wenn ich mich zurück erinnere an die Zeit, in der ich(protestantischen) Religionsunterricht genossen habe (1.- 8. Klasse, danach habe ich abgewählt zu Gunsten von Philosophie) an die Dinge, die ich in der Bibel und anderen christlich-religösen Texten gelesen habe und an die ganzen Bibelverfilmungen und Diskussionsrunden in Dokumentationen, dann fallen mir ein paar wichtige Dinge auf.
- Als Erstes fällt mir die Botschaft von Liebe und Toleranz ein. Es heißt ja „man soll seinen nächsten Lieben, wie sich selbst„, also jedem anderen Menschen genauso viel Rücksicht und Aufmerksamkeit zukommen lassen, wie man es für sich selber wünscht.-
- Als Zweites sehe ich die Botschaft des „Nicht-Verurteilen“, denn es heißt doch ganz klar, man soll andere Menschen nicht richten, also kein Urteil über sie fällen, weil dass keinem Menschen zusteht.
- Als Drittens sehe ich den Punkt, dass man sich auf seinen eigen Kram konzentrieren soll („vor seiner eigenen Tür kehren„), sowohl im Bezug auf die Fehler des Gegenübers („Der Splitter im Auge des anderen„), als auch auf seine Erfolge („Weinbergleichnis„).
Aber wie sieht es wirklich aus?
Liebe und Toleranz
Gibt es Toleranz in unserer Gesellschaft?
Ich sehe eigentlich da ein großes Problem, denn Toleranz als Wort bedeutet auch Duldsamkeit und tolerieren „erdulden“ oder „aushalten“ (aus dem lateinischen stammend).
Das bedeutet letztendlich, dass ich das, was mein gegenüber so macht, mir nicht gefallen muss und bei weitem nicht dasselbe, was ich an seiner Stelle machen würde, aber so lange es nicht die Grenzen unseres Gesellschaftsvertrages überschreitet, sollte ich es erdulden, sprich am. besten einfach ignorieren. Solange ich nicht direkt geschädigt werde (oder andere Menschen, die sich selber dagegen nicht wehren können – aber Vorsicht ist hier geboten, denn viele fühlen sich dazu ermächtigt und die Wenigsten sind es dann auch), habe ich in keinem Fall das recht, ein mir befremdliches Verhalten zu kritisieren, zu kommentieren oder gar anzumahnen.
Nicht Urteilen
Es ist schwierig, sich mit seinen eigenen (Vor-) Urteilen zu befassen. Denn innerlich sind wir alleine deswegen, weil unser Verstand mit Mustern arbeitet, davon geprägt, dass wir automatisch jede Situation, jeden Ort, jedes ding und auch jede Person beurteilen und sie mit unseren Erfahrungen, unserem Wissen und unserer Vorstellung von „Wahrheit“ und Moral abgleichen.
Es ist grundsätzlich auch nichts Schlimmes daran etwas zu beurteilen (ist ja, wie gesagt, normal).
Schlimm wird es, wenn aus der Beurteilung, dann ein Urteil wird (wenn wir also nicht mehr beurteilen, sondern verurteilen).
Wo liegt aber der Unterschied?
Wenn ich jemanden beurteile, dann ziehe ich innerlich meine Konsequenzen aus meiner Beurteilung, heißt ich plane mein zukünftiges Handel gegenüber dem Objekt (oder Subjekt) meiner Beurteilung, anhand der erfolgten Analyse der mir bekannten Tatsachen.
Ich denke also darüber nach wie ich mich angemessen verhalte.
Dieses stellt noch keine Wertung (im engeren Sinne)= dar, weil ich mit der Bewertung ja ganz bei mir bin.
als vernünftiger Mensch verhalte ich mich nach den Bewertungen meiner eindrücke und sollte sich herausstellen, dass ich mich irre, bewerte ich die Situation aufgrund der neuen Erkenntnisse dann neu. Sollte das Gegenüber Personen geschehen, dann strebe ich an, die Größe zu haben, zu meinem falschen eindruck zu stehen und mich gegebenenfalls zu entschuldigen oder zu erklären.
Der wichtige Faktor ist hier der dauerhafte Prozess des Neu-Betrachtens, die Bereitschaft, meine eigene Einschätzung aufgrund von neuen Erfahrungen zu verändern und anzupassen.
Wenn ich jemanden verurteile, also ein Urteil über diese Person spreche, dann ist dass ein vorerst endgültiger Prozess. Ich nehme mir somit heraus, die Richtigkeit von etwas anhand der subjektiven Beurteilung der mir bekannten Bestandteile durchzuführen.
Damit setze ich auch voraus, dass meine Entscheidungsfindung absolut ist und allgemeine Gültigkeit haben sollte und dass ich die Wahrheit, die dem Ganzen Thema zugrunde liegt voll umfänglich erfassen kann.
Meiner Meinung nach ein sehr unwahrscheinlicher Fall, bei dem ich mich auf verdammt dünnem Eis befinde.
Vor allem weil ich mich dann auch prüfen sollte, in wie weit ich selber den Maßstäben, die ich an eine andere Person anlege, genüge und warum meine Maßstäbe die allgemeine Gültigkeit haben sollten.
Der eigene „Kram“
Was geht mich eigentlich die Lebensführung anderer Menschen an?
Im Prinzip, solange ich nicht um eine Meinung, Hilfe oder Beistand gebeten werde (und zwar von den Betroffenen) erst einmal gar nichts.
Als Staatsbürger ist es noch interessant, wenn anderes menschen sich oder dritte in Gefahr bringen (Nothilfe), oder etwas machen, was die Gesellschaft als Ganzes schädigt (Verbrechen). Unser Gesellschaftsvertrag sieht dann vor, dass ich mich im Rahmen meiner Möglichkeiten einmische.
Solange ich aber nicht ein direktes Verbrechen sehe (um das sich noch keine dafür ausgewählte Instanz kümmert) oder keine Person ( oder Tier) in unmittelbarerer Gefahr (um die sich auch noch keine professionelle Instanz kümmert) ist, habe ich mich nicht ungefragt in anderer Leute Kram einzumischen. Egal wie falsch ich selber es finde, mir steht da kein Urteil zu. Ich kann es ja auch meist gar nicht beurteilen.
ich denke, dass wir selbst mit bester Perspektivenübernahme nur einen eindruck davon bekommen können, wie sich die Situation für andere Mensche darstellt, daher sollten wir doch erst einmal die Füße still halten und in Ruhe die Situation beurteilen, bevor wir dann handeln (oder vielleicht auch besser nicht).
Der Mausebär als Moral-Philosoph
(Ich denke über Moral nach- Moral-Gedanken)
Mein Fazit
So wie sich die meisten Menschen in der Gesellschaft darstellen, ist die Kultur des christlichen Abendlandes nicht in Gefahr. Sie ist schon längst verstorben und begraben – nur noch ein Lippenbekenntnis.
Meiner Meinung nach sollten wir uns mehr den grundlegenden Themen der Toleranz, des Mitgefühls und der gegenseitigen Annäherung widmen, statt uns darüber zu streiten, wer sich wie zu verhalten hat.
Ich persönlich nehme mir vor weiterhin kräftig an meiner Toleranz und meiner Offenheit zu arbeiten und andere Menschen mit mehr Wohlwollen zu betrachten (ein schwerer weg – aber ich glaube es lohnt sich)
Soweit mein heutiges Meinungsbild und mein Gedanke, die Welt etwas schöner zu machen…
Genießt die letzen Tage von 2023 und kommt gut in die Restwoche wünscht,
Ein Kommentar
Manchmal ist es gar nicht so leicht, den Unterschied seines Denkens zu erkennen ☺️
Also Beurteilen oder verurteilen, hängt manchmal ganz schön nah beieinander.
So lange es nur Gedanken sind und niemanden schadet, ist es schon legitim diese Dinge schon mal zu vermischen, ist so mein Gedanke
Aber gemein sollte es nicht werden ☺️✊️
Dafür gebe ich aber bei mir keine Garantie