Glück?
Was gibt es Neues in der wunderbaren Welt des Mausebären?
Eine gute Fragen, die mich heute umtreibt. Kann es denn immer was Neues geben? Und wenn ja, warum?
Vielleicht ist manchmal der langweilige Alltagstrott genau das richtige, um sein Leben zu leben. Zwar wird Langeweile philosophisch betrachtet als eines der größten Übel an sich, quasi die Mutter des Unglücks gesehen, aber ist das wirklich so?
Zumeist sagen ja eine alte chinesische Weisheit, der schlimmste Fluch, den man aussprechen kann ist „mögest Du in interessanten Zeiten leben„, also genau das Gegenteil.
Aber was soll es denn nun sein? Das Unglück der Langeweile oder der Fluch des ewig Neuen?
Gut, wer andauernd etwas erlebt und zu tun hat, hat keine Langeweile und auch keine Zeit um Unglücklich zu sein. Laut meiner Beobachtung gebraucht es einen Zustand der Nachdenklichkeit und der Reflektion, um sich der Frage nach seiner Gemütslage zwischen den Positionen „Glücklich“ und „Unglücklich“ bewusst zu werden.
Ich bin ein schlechter Experte in sowas, weil der Mausebär den Zustand des „Glücklichseins“ nur erahnen kann. Ich weis nicht ob ich jemals ein wahrhaftiges Glückserlebnis hatte, oder ein richtiges Glücksgefühl. Meist reicht es beim Mausebären nur zu einem leichtem Hauch der (Selbst-) Zufriedenheit. Das erleichterte Aufatmen des Bestehens. Wenn ich einen (metaphorisch oder realen) Gipfel erreiche empfinde ich kein Glück, sondern eine Entlastung vom Unglück des Weges.
Heißt für mich ist das Glück scheinbar nur die Abwesenheit von Unglück. Und da für mich melancholische Gedanken an der Tagesordnung sind, ist eine mehr oder weniger starke Ausprägung des „Unglücklichseins“ eine beständige Verfassung in der ich mich befinde.
Eigentlich müsste ich es somit wissen, ob Langeweile oder Interessante Zeiten der Auslöser sind.
Die Antwort ist mal wieder dazwischen. Ja, ich Lebe in interessanten Zeiten. Ich Lebe ein Leben voller Möglichkeiten und doch stehe ich nur am Rande und sehe meine Chancen an mir vorbei ziehen. Selten packe ich mal zu, aber meine Unternehmen sind geprägt von langen Wartezeiten, in denen ich Geduld aufbringen muss.
Geduld ist die Kraft, die wir benötigen, um die Langeweile des Wartens zu ertragen. Und so schwanke ich in meinem Leben stets zwischen der völligen Überforderung durch eine rasante Welt und der erdrückenden Unterforderung der langen Wartezeiten dazwischen.
Tja, so einfach kann man es dem Mausebären nicht recht machen. Und solange meine Hirnzellen noch auf Hochtouren laufen und stets alles durchdenken, nein, zerdenken, wird auch kein Platz für Ruhe und Gelassenheit in mir sein, die letztendlich der Nährboden des Glücks sind.
Ja, selbst schuld, der Mausebär, Glücklich wird man nicht, glücklich ist man einfach. Man muss es zulassen (Laut dem Dalai Lama, der es ja wissen muss). Mist, wenn man es nicht kann. Und da beginnt die Krankheit (oder der psychische Zustand). Die Melancholie, die mich umfasst (Melancholie ist der alte und schönere Ausdruck für Depression), lässt kein Glück zu, aber sie öffnet meinen Geist für anderer Dinge und erlaubt mir meine einzigartige Mausebärperspektive.
Wäre ich einfach glücklich würde ich bestimmt jetzt hier nicht schreiben (warum auch) und wahrscheinlich würde mir dann was fehlen. Vielleicht auch dem einen oder anderen meiner Leser?
Ich weis es nicht, aber ich verbleibe trotzdem,
Euer Mausebär
Ein Kommentar
Hey,
ich denke das ein guter Mix von Beschäftigung und Nichts Tun sinnig wäre ☺️
Alles hat seine Zeit und die Zeit ist manchmal so kostbar, das diese gut tuende Zeit, viel zu schnell vergeht und wir gar nicht merken, wie sie zerrinnt.
Manche Zeiten tun gut, aber auch ziemlich weh, wenn sie nicht mehr wiederholt werden können, verlängert werden können.