Nicht-Gedanken

Es ist Sonntag und ich pimmel so ganz unbelastet zuhause rum. Irgendwie habe ich heute keine Lust, mir groß Gedanken zu machen und mich mit den ganz großen Fragen meiner kleinen Mausebärenwelt auseinander zu setzten.

Es mag komisch klingen, aber ich empfinde das als eine Wohltat, wenn ich in meinem Gehirn das weiße Rauschen eines verschlafenen Sonntags klingen höre. Ich habe das Gefühl, heute ist nicht(s) wichtig (Nicht einmal der Dicke Mausebär).
Das Leben passiert draußen und ich sitze muckelig warm in meiner Höhle und lasse es an mir vorbei flanieren. Der Mausebär entscheidet heute sogar selber, welchen Personen, Dingen oder Gedanken er Aufmerksamkeit schenken will. Das ist bei weitem nicht immer so, denn manchmal fühle ich mich auch getrieben, gehetzt und von meinen eigenen Ansprüchen gepresst.

Heute nicht. Ich habe heute keine Ansprüche an mich und wenige an meine Umgebung.
Kann sein, dass es daran lag, dass die letzte Woche viel zu bieten hatte. Emotionen in jeder Geschmacksrichtung und in allen Farben, nach meinem Gusto und auch total wider meiner Natur.
Jetzt hat mein Verstand ausgeschaltet und ich habe mein dickes Mausebärenfell übergezogen. Ein dickes Fell ist ja auch wichtig, denn wir haben noch Winter und es ist kalt da draußen (auf mehr als eine Art), da braucht man Schutz, wenn man von einem Hotspot der menschlichen Wärme zum nächsten hüpft.

Heute bin ich ein wenig dankbar, dass ich in der letzten Woche auch gemerkt habe, wie viele Menschen bereit sind, mir einen Hotspot einzurichten und mit dem Mausebären bereitwillig ein wenig Wärme teilen.
Da muss ich wohl doch irgendwas richtig gemacht haben in den letzten Jahren.

Aber, wie gesagt, heute ist bei mir denkfreie Zone, da will ich auch gar nicht erst sentimental werden und hoffe einfach, dass die Menschen, die mir gerade gut tun, das auch wissen und spüren, wie sehr ich das gerade in diesen Tagen zu schätzen weiß.
Wie mit allen Bären ist auch die Mausebärhaltung, gerade wenn sie artgerecht sein soll, äußerst schwierig.
Mir wurde mal erzählt, die Arbeit mit Bären sei deshalb besonders schwer, weil Bären keine Mimik besitzen und daher ihre Laune schwer einzuschätzen ist. Ob das stimmt, kann ich nicht sagen, aber beim Mausebären ist es wohl so.

Meine Mimik ist auch schwer zu lesen und man muss mich schon kennen, um zu wissen, was bei mir gerade abgeht (wenn ich nicht gerade ausflippe). Einige meiner Freunde können das und einige meiner Bekannten eher nicht. Ist ja auch egal, ich brauche selten einen Bärenflüsterer.

Aber, da ich nicht ins Denken kommen will, ende ich jetzt hier für heute und verbleibe,

Euer Mausebär

Ein Kommentar

  • Hallo Mausebär,

    mal wieder berühren mich deine Zeilen sehr.

    Du bist und bleibst ein kleiner Philosoph ☺️
    Gut das dich immer wieder Menschen begleiten, die Dir
    wichtig sind und andersherum ☺️

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