(Rumge-)Labär

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Es gibt gutes Reden und schlechtes Reden – und manchmal Drumherumgerede

Hallo liebe Mausebärfreunde,

Manchmal will ich nicht viel „Drumherumgerede“ haben. Früher gehörte ich generell zu den Leuten, die sich selber gerne Reden gehört haben (tue ich eigentlich immer noch, aber ich habe mehr Erkenntnis und auch Kontrolle gewonnen). Früher wollte ich auch alle menschen von meinem Standpunkt überzeugen, bis mir endlich klar geworden ist, dass ich andere Menschen nur dann überzeugen kann, wenn es zu ihrem Standpunkt wird.
Das kann man weder durch nerven noch durch aggressives diskutieren (und auch nicht, wenn man auf seine „zahlreichen Erfahrungen in dem Gebiet“ pocht), sondern einfach mit zuhören, Standpunkte vergleichen, Meinungen akzeptieren und austauschen. Kurz gesagt, durch einen vernünftigen Umgang miteinander, möglichst auf Augenhöhe.

Wer schreit, hat nicht recht (sondern nur eine laute Stimme) und jemanden „recht geben“, ist noch lange nicht zustimmen, sondern manchmal nur gestresstes Abwinken. Und seine Meinung drölfzig mal zu wiederholen, mag eine hämmernde Wirkung habe, aber hämmert halt die Meinung (zumindest mir) nicht in den Schädel, sondern macht nur Kopfschmerzen.
Es wird auch auffällig, wie sehr mir so ein Verhalten mittlerweile auffällt. Manchmal werde ich dadurch richtig gehen aggressiv (was ich gar nicht möchte).
Mittlerweile habe ich gelernt, andere Menschen manchmal auch aussprechen zu lassen (auch wenn es anstrengend ist) und nicht immer meine Selbstverteidigungswand aus Myriaden von Textbausteinen aufzufahren.

Es ist Schade, wenn ein Gruppengespräch als anstrengend endet, weil eine Person kein Ende finden will, in ihrer Meinung, den Willen, seinen Standpunkt anderen Menschen aufzudrücken und in der Mantra-mäßigen Wiederholung ihres eingefahrenen Arguments.
Aber wenigstens zeigt es mir, wovor ich mich selbst hüten muss, damit ich nicht diese Person bin. Das gelingt mir auch immer öfter (worauf ich ein wenig stolz bin).

Es gibt ein wenig Hoffnung am Horizont...
Es gibt ein wenig Hoffnung am Horizont…
(…das der Mausebär irgendwann zu einem guten Gesprächspartner wird)

Gesellschaftliche Problematik, oder nicht?

Ich fürchte beinah, dass Problem liegt nicht nur an einzelnen Menschen, sondern an einer Gesellschaft, die den Wert von Zuhören vergessen hat. Wie auch, bei vielen schlechten Vorbildern.
Da fallen sich Politiker aggressiv gegenseitig ins Wort und kämpfen Schlammschlachten um jede Sekunde Redebeitrag und sagen (nein schreien) doch immer nur dasselbe, was so gut wie nichts ist. Lehrer, die die Schüler vollalbern, aus Angst, die Kontrolle zu verlieren. Die alles Kommentieren und in einen Kontext setzen müssen, auch in ihrer Freizeit. Und im allgemeinen Menschen, die dauernd auf ihre imaginären Rechte pochen und bei jeder Kleinigkeit einen Krieg anfangen müssen, der bereits Dauergast in ihren Köpfen ist.

Jeder von uns hat einen kleinen Diktator in sich, voller Minderwertigkeitsgefühle und Großmachtsfantasien. Nur müssen wir den kleinen wicht auch noch füttern. Sehen wir nicht gerade überall, wo das hinführt. Kriege sind die schlechteste Form der Kommunikation, egal auf welcher Ebene sie geführt werden und schon im alten China wusste man, dass jeder begonnen Kampf auch gleichzeitig ein verlorener Kampf ist.
Denn Frieden und Harmonie lassen sich nicht mit Argumenten oder anderen Waffen gewinnen, sondern mit Verständnis, Akzeptanz und Kompromissbereitschaft.
Ich denke ungern an alle die „verlorenen Kriege“ zurück, die ich begonnen, oder auch nur geführt habe, weil ich dachte, ich würde etwas verändern.
Doch heute weiß ich, dass ich nur durch zuhören und verstehen wirklich etwas ändern kann.

Manchmal fällt es mir schwer, den alten „Wort-Schlachtenwüter“ und „Verbalterroristen“ in mir an der Leine zu halten. Meine Begeisterung geht zu häufig mit mir los, doch werde ich von guten Freunden im öfter eingefangen und manchmal höre ich ihre Stimmen in meinem Hinterkopf, wenn sie gerade nicht zugegen sein können.

Der Weg zur Weisheit ist nicht einfach, aber lang, deshalb suche Dir die richtigen Reisegefährten mit Bedacht aus – nicht zu glauben, aber das stammt vom Mausebären und ist mein heutiger Beitrag zur Glückskeksindustrie...

Lieber alleine unterwegs, als in Gesellschaft einsam
Lieber alleine unterwegs, als in Gesellschaft einsam
(Ich bin halt auch mir selber manchmal ein guter Zuhörer)

Ruhe finden ist eine Lebensaufgabe…

…aber ein ruhiger Spaziergang im Grünen kann durchaus helfen. Schade, dass mein heutiges Erlebnis, mit einem Menschen, der schlecht kommuniziert hat (und nicht aufzuhalten war), nach meinem Spaziergang statt gefunden hat.
jetzt ist es zu spät (und ich bin nach meinem heutigen 12,5 Kilometer-Marsch zu müde) um noch Ruhe draußen zu finden. Doch ich habe ja noch was davon im Tank und werde gleich bei meiner Abendlektüre (nach meinem Abendessen), ein wenig Entspannung suchen (und hoffentlich finden)

Ich denke, das war es für heute…

Bleibt (vor allen in Diskussionen) geschmeidig und atmet locker durch die Hose,

Euer Mausebär

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