Schon wieder ein Feiertag
Was soll der Mausebär denn andauernd feiern? Das kann doch nicht gesund sein
Hallo liebe Mausebärfreunde,
Es ist ein Feiertag (Fronleichnam – was auch immer das soll) und der Mausebär schreibt heute trotzdem. Nicht nur weil ich es kann, sondern auch weil ich es will (nein, nicht nur möchte, ich will das). Ich beuge mich weder dem Diktat des Kalenders, noch der christlichen Auffassung, welche Tage zu feiern sind und erst recht nicht meinen ureigenen Regeln (von mir selber aufgestellt – zum Beispiel, dass ich am Feiertag nicht schreibe). Ich arbeite, und ja, zu schreiben ist auch eine Art von Arbeit (wenn auch eine ohne Lohn – zumindest für den Mausebären), selbstständig und eigenverantwortlich. Dass auch im Bezug auf das Wann, Wo und wie…
Wer mich bezahlt (und zwar ordentlich) darf Regeln aufstellen – vielleicht halte ich mich sogar daran, was sehr auf die Regeln und die Höhe der Bezahlung ankommt.
Ansonsten mache ich meine eigenen Regeln, die meinem eigenem Gewissen unterworfen sind, denn ich muss mit den Konsequenzen leben. Der Typ, der mich jeden Morgen aus dem seltsamen Fenster im Badezimmer anblickt (und sich komischerweise immer zur selben Zeit die Zähne putzt), ist die einzige Person, der ich in die Augen schauen muss, denn der wird mich wohl mein ganzes Leben lang begleiten.
Loyalität, aber auch Solidarität, mit sich selber zu finden, ist eine nicht so ganz einfache Aufgabe. Vor allem deswegen, weil viele Einflüsse von Außen uns darin sehr behindern können (ob beabsichtigt oder nicht sei mal dahingestellt). Es gibt viele Menschen, die unsere Wertvorstellungen prägen, beeinflussen oder gar manipulieren wollen. Manche machen das aus klarem Egoismus, manche aus mangelndem Verständnis dafür, dass Perspektivenübernahme halt nur teilweise funktioniert.
Niemand kann für mich entscheiden, was sich richtig oder falsch anfühlt (nicht einmal Keiner kann das), weil niemand nachempfinden kann, was ich empfinde.
Selbst ein empathisches Gespür wird verfälscht durch die eigene Wahrnehmung der Dinge und durch die eigenen Erfahrungen.
So kann man einfach Gefühle zwar beschreiben und diese Beschreibungen versuchen nachzuempfinden, aber wir werden niemals wissen, was unser Gegenüber konkret fühlt, weil wir halt durch den Filter unserer eigenen Gefühlswelt schauen.
Regeln sollten da sein, um miteinander zu kommunizieren, zu interagieren und um Missverständnisse (und deren Eskalation zu verhindern).
Eine Regel, die mich behindert, aber niemanden anders beschützt, oder nutzt, ist sinnlos und sollte einfach ignoriert werden können.
das einhalten von regeln als Selbstzweck, mag innere Sicherheit suggerieren, ist allerdings völlig nutzlos.
Ob es sinnvoll ist, eine Regel einzuhalten, um sie zur Gewohnheit zu machen (wie zum beispiel auch Nachts, wenn kein anderer Mensch weit und breit zugegen ist an einer roten Ampel zu warten), darüber kann man unterschiedlicher Meinung sein, darf man auch.
Allerdings finde ich es seltsam, dass wir uns zur Angewohnheit machen, auch dann Regelverstöße zu sanktionieren, wenn daraus kein schaden entstanden ist (die Einhaltung der regel wird somit zum Selbstzweck), während anderseits entstandene Schäden nicht sanktioniert werden, wenn keine dazugehörige Regel gebrochen wurde.
Wenn das Recht höher zählt, als die Gerechtigkeit, dann ist das Recht notwendigerweise auch nicht mehr gerecht. Und das ist ein Problem, denn eigentlich sollte das Recht (also der höchste allgemeine Satz von Regeln), dafür sorgen, dass wir friedlich miteinander interagieren können. Doch leider weiß jeder, dass es einfach sinnbefreite Rechtsstreitigkeiten gibt, wo Menschen auf ihr „gutes Recht“ beharren, obwohl kein Schaden zu erkennen ist. Andererseits werden Schadensfälle abgeschmettert, weil das Recht dafür keinen Raum sieht.
Gerecht ist in meinen Augen, anderen Menschen nicht nur die selben Rechte zuzugestehen, wie mir selber, sondern auch andere menschen so leben zu lassen, wie sie es wollen (solange dabei niemand anders an dem selben Recht gehindert wird).
das bedeutet auch, mir mal zu überlegen, was mich wirklich stört, behindert oder ärgert und welche Möglichkeiten dafür sorgen könnten, einen Kompromiss zu finden. manchmal sollte ich vielleicht mein recht mit den eigenen Füßen wahrnehmen (Nein, nicht zutreten, sondern abtreten und zwar Bühne links – also einfach mich der Situation, die mich stört, entziehen).
klar ist man sich selbst die wichtigste Person, aber dass gilt halt auch für jeden anderen Menschen da draußen.
Egoismus beendet man nicht durch eigenen Egoismus – Zumeist stört uns der Egoismus anderer Menschen vor allem deswegen, weil er ja nicht unseren eigenen egoistischen Zielen dient.
Daher gönne ich jetzt auch allen anderen Menschen ihren Feiertag, egal was sie daraus machen und aus welchen Gründen.
Man muss auch gönnen können (und zwar nicht nur sich selbst) findet,
Ein Kommentar
Alles etwas schwierig und auch verworren. Egoismus ist gut, wenn nicht zu viel. Wie man sagt, ein gesundes Ego ( ich meine die Menge) hilft auch mit den Ungereimtheiten des Lebens zurecht zu kommen und auch manche Hürden zu überwinden. Man sollte sich selbst nie aus dem Blick verlieren, d.h. seine Standpunkte und Meinungen. Allerdings kann man im Laufe Zeit diese auch ändern. Vielleicht sollte man dies sogar manchmal, denn die Lebensumstände ändern sich ja auch. Sturheit hilft dann auch nicht. Deshalb immer Mal gucken ,ob nicht doch ein neuer Blickwinkel nötig ist.