Sinnfreies Warten

Es gibt Dinge, die ärgern mich innerlich mehr als Andere.
Eines davon ist zu Warten. Ich hasse es wenn meine Zeit dadurch blockiert wird, dass ich auf Etwas oder Jemanden warten muss.
Zumeist bin ich selber schuld, weil mich anstehende Termine immer so beschäftigen, dass ich mich auf nichts sonst konzentrieren kann.

Selber habe ich mal den Wert von Pünktlichkeit gelernt und halte es für eine Frage der Höflichkeit und des Respekts für das Gegenüber.
Ich denke es hat mit Respekt zu tun, den Anderen (und seine Lebenszeit) so wertzuschätzen, dass man ihn keine Zeit mit unnötigen Warten verschwenden lässt. Man mag denken was man will (über Pünktlichkeit), aber jemanden warten zu lassen zeugt von mangelnder Perspektivenübernahme, es sei denn man wartete selber gerne und erfreut sich an Unzuverlässigkeit.

Im Prinzip ist der soweit lockere Umgang mit der zeit und der Erwartungshaltung anderer Menschen ein grundlegend egozentrischer Wesenszug. Nur weil man selber sich nicht in das Konzept der Verpflichtungen pressen will, presst man andere Menschen in Situationen von Warten und Ungeduld.

Heutzutage ist das auch gar nicht nötig, denn jeder hat ein Mobiltelephone und kann eine Verspätung (oder ein nicht erscheinen) sobald es absehbar ist über viele verschiedene Kanäle melden. Es gibt Kalenderfunktionen, die einen erinnern und Wecker, die man stellen kann.
Sich zu melden ist ein wichtiger Bestandteil von Verlässlichkeit, denn wenn man isch nicht einmal meldet, dann lässt man den anderen verlassen zurück.

Ich selber habe mittlerweile eine gewisse Toleranz gegenüber unzuverlässlichen Mitmenschen entwickelt. Nicht das ich dieses verhalten wertschätze oder akzeptiere, aber ich kann es nachvollziehen und auch tolerieren.
Nichtsdestotrotz ziehe ich meine Konsequenzen daraus und sehe Unpünktlichkeit und Unzuverlässlichkeit als eine Form der Kommunikation, die mir zum einen mitteilt, dass mein Gegenüber wenig, bis keinen Respekt vor meiner Zeit hat und wenig wert auf die gemeinsamen Ziele legt, aber auch, dass ich dieser Person als Mensch halt nicht in soweit wichtig bin, als dass Er (oder Sie) auf meine Gefühle Rücksicht nehmen will.

In wie weit ich dann auf Jemanden (bei meiner Planung) Rücksicht nehme, der mich bereit mehrfach enttäuscht hat ist dann fragwürdig. wenn ich mich auf jemanden nicht verlassen kann, dann tue ich das nicht, ganz einfach.
Das heißt nicht, das ich solche Menschen nicht schätzen kann oder mit ihnen Zeit verbringe. Es können gute Freunde sein, aber ich verliere eine gewisse Erwartungshaltung und plane diese Menschen halt nicht ein. Sie sind in meinem Leben ein extra, was halt entweder da ist, oder nicht.

Es liegt somit an mir. Bei einigen Leuten habe ich mir das Warten abgewöhnt und wende mich anderen Dingen zu. Wenn sich diese Leute dann bei mir melden, dann ist es halt dem Augenblick geschuldet, ob ich zeit habe, oder auch nicht.
Ich lerne solche Dinge lockerer zu sehen, ohne meine innere Einstellung zu verlieren. Ist schließlich mein Erwartungsmanagment, welches ich anpassen sollte.

Mit pünktlichen Grüßen (wie immer an dieser Stelle),

Euer Mausebär

Ein Kommentar

  • Ja ja die Pünktlichkeit ist eine Tugend ☺️ davon habe ich mich auch schon lange gelöst ☺️ Auf der Arbeit warte ich tagelang auf Rückmeldung von Fragen, auf Erledigung von Aufgaben usw. Rückmeldungen von Eltern usw. oft eine sinnlose Aufgabe, es kostet Zeit ohne Ende und kostet Nerven ☺️ voll blöd
    Daher verstehe ich dich super gut

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