Was ist Freundschaft?!?
In den letzten tage sinniere ich immer mehr über das Thema „Freundschaft“. Der Anlass dazu ist, dass zur zeit eine langjährige Freundschaft, die ich gepflegt habe, auf der „Kippe steht“. Das ist etwas, was mich stark beschäftigt, weil es mir im Allgemeinen Sorgen bereitet.
Seit Tage grübel ich über die Frage, ob ich an der ganzen Sache schuld wäre und wenn ja, in welchem Maße? Was habe ich falsch gemacht und was hätte ich besser machen können? Natürlich weiß ich, dass solche Fragen Unsinn sind und es darauf weder klare Antworten gibt, noch diese Antworten irgendwas an den bestehenden Problemen ändern würde.
Was mich fertig macht ist auch die Frage, warum es mich so anfasst, dass sich das gesamte Konstrukt gerade auflöst. Habe ich Angst die Kontakte zu verlieren, Angst, dass ich danach alleine wäre oder einfach das Problem, dass ich nicht die Schuld daran tragen will?
Der Punkt ist, dass die Freundschaft, die mich bedrückt scheinbar ihren Zenit überschritten hat und bei mir der Gedanke sich festgesetzt hat, dass ich mehr investiere, als ich zurück bekomme. wahrscheinlich ist das kein fairer Gedanke, vielleicht auch kein objektiv wahrer Ansatz, aber Gefühle nehmen auf sowas keine Rücksicht. Es strengt mich an, den Kontakt aufrecht zu erhalten und den Ansprüchen dieser speziellen Freundschaft zu genügen.
Dabei habe ich Freundschaften, die so überhaupt nicht kompliziert sind. Es gibt Freunde, bei denen kann ich mich jederzeit melden und bin willkommen. Ich muss es aber nicht. Manche Menschen sehe oder spreche ich sehr selten und trotzdem, sind sie in meinem Herzen und die Momente die man dann teilt einfach besonders wertvoll. Andere Menschen, mit denen kommuniziere ich häufig und regelmäßig und trotzdem ist es einfach, fluffig und angenehm.
Ich glaube Freunde sind für mich die sozialen Kontakte, die mich als das erkennen und auch anerkennen, was ich bin. Die mich schätzen, aber auch liebevoll kritisieren in der Hoffnung mich damit weiter zu bringen. Freunde sind Menschen, die mich brauchen, ohne mich zu missbrauchen, zu gebrauchen oder gar zu verbrauchen (jemand besonderes weiß gerade wovon ich spreche, weil wir gerade noch davon geredet haben). Freunde sind Menschen die mir helfen mit dem Leben klar zu kommen, manchmal ganz gezielt und manchmal auch nur durch kleine Gesten. Freunde sind Menschen die meine Entschuldigungen annehmen, ohne großes Gewese und die innere Stärke haben, sich auch bei mir zu entschuldigen.
Alles das beinhaltet für mich Freundschaft, doch wenn eine Freundschaft in emotionaler Erpressung, dem Nicht-Aussprechen von Befindlichkeiten und gegenseitigen Vorwürfen versinkt, dann ist das Schade und es bereitet mir seelische Schmerzen.
Vielleicht ist es an der zeit, dass sinkende schiff zu verlassen, zu akzeptieren, dass ich die Löcher in der Hülle nicht mehr flicken kann. ich hasse es aufzugeben, aber vielleicht muss das manchmal einfach sein.
Ich werde noch etwas darüber grübeln und freue mich auch anderer Leute Gedanken zu hören (Ja, das ist eine schamlose Aufforderung zu kommentieren).
Bis dahin verbleibe ich (stets freundschaftlich bemüht),
Euer Mausebär
3 Kommentare
Hallo Mausebär,
ich finde deine Beschreibung/Aufzählung von Freundschaft in welcher Beziehung auch immer, ist gut und richtig zusammen getragen. ☺️
Soziale Kontakte, in Form von Begegnung die gut tut, ist das was zählt.
Mehr geht immer, aber auch das muß für beide Seiten gut tun ☺️
Je weniger ich erwarte und je weniger ich darüber nachdenke, was wird von mir erwartet oder was macht unsere Freundschaft aus, desto wichtiger sind die Momente die uns glücklich machen.
Die Zeit die uns wertvoll ist und uns bereichert, egal wieviel, das ist was zählt und uns zusammen hält.
Je mehr ein Mensch uns zum Lächeln bringt, desto wertvoller wird er und dann ist es egal wie oft und wie lange, Hauptsache er ist da, wenn es mir gut tut.
Hoffe ich habe es verständlich rüber gebracht ☺️
Ja, so sehe ich das auch
Volltreffer. LG Polarbär