Was schreibe ich denn mal heute?

Titelbild mit keiner drauf - voll cool

Der Mausebär erwacht heute mit einem (un)kreativen Gefühl und dem Drang, dem einen Platz zu geben…

Hallo liebe Mausebärfreunde,

Manchmal drängt es mich an den Schreibtisch und ich muss meinem Bedürfnis nachgehen, meinen Blog zu schreiben. das ist besonders dann seltsam (so als Gefühl), wenn ich eigentlich nichts zu sagen habe. Ich höre jetzt die ferne Stimme meines polarbärigen Freundes, der mich, mit leicht mahnendem Unterton (von wegen Verbindlichkeit in der Sprache – und ja, er darf da mahnen, er hat den Auftrag) fragt „Warum eigentlich? Und uneigentlich?“.

Warum will ich also jetzt unbedingt schreiben? Vielleicht möchte ich meine innere Verpflichtung (weil ich bin ja innerlich nur mir verpflichtet) erfüllen, um dann ruhiger in den Tag zu starten. Wenn ich geschrieben habe, dann verlangt mein innerer Antreiber nachher nicht, dass ich noch etwas schreiben muss oder soll. Will ich eine Pflicht hinter mich bringen?

Oder drängt in mir ein Bedürfnis etwas aus mir raus zubringen, was tief in mir steckt und aus irgendeinem Grund gerade kitzelt?
Ist mein freudianischer Eisberg grade dabei an den Grenzen meines Seins zu kratzen? Pocht irgendein Unhold aus den tiefen meine Unterbewusstseins drängend an die Falltür meiner Seele? Und bin ich heute einfach viel zu gestelzt in meinen Fragen?

Gestern war ich noch in der Selbsthilfe und bin (so ganz für mich), mit ein paar Fragen heraus gekommen. Mein innerer Kritiker war gestern so stark, dass ich es auch nicht schaffte, andere Meinungen wertfrei zu sehen. ich war kurz davor, alles, was besprochen wurde, rhetorisch zu zerfetzen. Aber ich habe etwas erstaunliches (für mich geschafft). ich habe meine Bärenschnute gehalten und meine inner Mausigkeit erlaubt, einfach ruhig zuzuhören. Ein teil von mir wollte rebellieren, aufbegehren, Unruhe stiften, aber ich konnte tatsächlich diesen teil im Zaum halten.
Ehrlich gesagt, war das anstrengend. Danach war ich fertig und total müde. Auch ein wenig frustriert und trotzdem zufrieden mit meinem kleinen sieg über mein Drängen. Auch so geht manchmal Arbeit an mir selbst.
Einfach mal zurücklehnen und die Fresse halten – das kann ganz schön Arbeit sein. Vor allem für ein Kommunikationsmonster wie dem Mausebären, der stets laut und präsent erscheint.
nein, das ist kein Selbstbewusstsein, sondern der Zwang, im Mittelpunkt zu stehen, die Situation zu dominieren und zu kontrollieren und somit im Prinzip das genaue Gegenteil von Selbstbewusstsein.
Es ist erstaunlich, aber mittlerweile spüre ich, dass es mehr Kraft braucht, mehr Selbstverständnis, einfach andere Sachen stehen zu lassen.
Im Mittelpunkt stehen und alles abzuschmettern ist keine Kraft, dass ist Verzweiflung, Angst und Unsicherheit, die man (nein, Mausebär) zu überspielen versucht.

Die Kraft etwas stehen zu lassen. Die Stärke, nicht alle von meinem Standpunkt überzeugen zu wollen, weil ich selber genug Überzeugung für mich habe. Die Energie um die Geduld aufzubringen, abzuwarten, bis der richtige Zeitpunkt für meine Ansichten ist.
Das sind meine neusten Übungsfelder, die, wie jede Übung, am Anfang weh tun und anstrengend sind.
Überzeugen kann ich bereits, überzeugt sein, dass möchte ich jetzt lernen.
Gestern hatte ich meine erste (tatsächliche) Lektion, von der ich das Gefühl hatte, sie geschafft und auch etwas mitgenommen und verstanden zu haben.
Ich werde daran weiter arbeiten und wahrscheinlich davon berichten, denn schließlich erzähle ich hier nicht irgend etwas, sondern reflektiere den Pfad des Mausebären.
Vielleicht werde ich irgendwann Sensei im Mausebären-Do und dann erscheint der Sensei mausebär wieder und verprügelt ander menschen mit seinen Rat-Schlägen. Vielleicht auch nicht, dass wird die zeit zeigen.

Bleibt mir doch einfach bis dahin gewogen (alle drei von meinen Lesys),

Euer Mausebär

2 Kommentare

  • Thorsten das erklärt mir so einiges.
    Es ist beeindruckend wie sehr du an dir Arbeitest, ich wünschte ich könnte das auch.

    S.G. Udo

    Antworten
  • Du hast mehr als drei Lesys 😉
    Mit Kollegialen Grüßen an den sich entwickelnden Mausebär
    SU

    Antworten

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