Wie ich in der Hitze schwitze

Das Wochenende ist vorbei und der Montag bringt dem Mausebär eine frische Brise – aber der Schweiß strömt trotzdem
Hallo liebe Mausebärfreunde,
Das Wetter ist ja im Prinzip nichts für den kleinen (aber äußerst korpulenten) Mausebären, da es einfach nur unangenehmes Dicken-Tau-Wetter darstellt. Im Prinzip habe ich Sonntag den tag mit rumhängen und schwitzen verbracht.
Das unfaire ist, dass ich dabei auch jede Menge Textilien voll schwitze, die ich dann auch noch waschen muss, was wiederum Arbeit ist, die den Schweiß treibt (ein Teufelskreis). Zwar ist der anblick des Wetter wunderschön und heute ist auch eine kühle Brise hereingeströmt, dennoch war ich gerade beim Training und mein T-Shirt war danach sowas von durchgenässt, dass es bestimmt ein oder zwei Kilo mehr gewogen hat, genauso wie mein Trainingshandtuch. Zur Zeit verbrauche ich einfach drei T-Shirts pro Tag und somit liegt zumeist die Hälfte meines Kleiderschranks im Wäschekorb. Nackt wäre zwar eine Lösung, aber aus ästhetischen gründen meiner Umwelt nicht zuzumuten…
Es ist sowieso schlimm, dass ich jetzt, zur Sommerzeit, überall hübsche menschen sehe, leicht bekleidet und mit froher Stimmung, die mich doch unwissentlich an all das erinnern, was ich nicht habe (Jugend, gute aussehen, Gesundheit, etc…) und wieder einmal sehe ich mich doch eher am Rand der Gesellschaft. Interessanterweise stelle ich aber auch fest, dass es scheinbar am rand der Gesellschaft immer voller wird, den die gefühlte Armut nimmt zu.
Gut, realistisch gesehen und aus einer erhöhten Metaperspektive, gibt es in Deutschland quasi keine Armut. Jedenfalls nicht in dem existenzbedrohendem Umfang, wie in diversen Dritte-Welt-Ländern.
Allerdings kann man sich damit trotzdem nicht die gefühlte Armut schönreden, die sich ja vor allem daraus ergibt, einem Gefühl des „ausgeschlossen sein“ oder des „Abgehängt sein“ unterlegen zu sein. oder anders gesagt, man fühlt sich arm, wenn man sieht,dass andere Menschen ein offenbar besseres und bequemeres Leben führen können.
das muss noch nicht einmal objektiv richtig sein, manchmal reicht auch einfach der subjektive Blick auf all die Angebote in unserem Konsumland, die ich mir nicht leisten kann.
Mein Gehirn macht aus jedem hochpreisigen Gegenstand, den ich mir nicht leisten kann (Unabhängig von meinen Bedürfnissen und Wünschen), einen bewies dafür, dass ich zu einer unterprivilegierten Gruppe gehöre (denn offensichtlich können andere menschen sich das ja leisten, sonst würde es ja nicht angeboten – Marktregeln und so).
Tatsache ist, da ich ja auf Grundsicherungsniveau lebe (als Aufstocker mit Minijob und Bürgergeldempfänger), dass ich mir viele Dinge nicht leisten kann, die für andere Menschen normal sind. Das fängt an mit vernünftiger (und passender) Kleidung, geht weiter über Kultur- und Freizeitangeboten und endet dann bei Mobilität und Freiheit.
Nein, egal was andere Leute denken, mein Bürgergeld reicht nicht für hohe Sprünge, den nach Anrechnung meines Minijobs und meiner Miet (und Neben-)kosten, verbleiben mir ca. 700€, von denen ich tatsächlich noch Strom, Telefon, Versicherungen, Bankgebühren, Sport, Lebensmittel, Benzin und Autokosten, Hygieneprodukte und Haushaltssachen und was sonst noch so regelmäßig anfällt, bezahlen muss.
Von den 700€ gehen tatsächlich erst einmal und sofort quasi 200€-250€ weg für Strom, Telekommunikation, Bank und Versicherungen.
Dann bleiben noch 450-500€, von denen dann tatsächlich noch 100€ für Benzin (fast nur Dienstfahrten) und so ca. 50-60€ für auto so allgemein rausgehen. Mit ein wenig Glück und Sparsamkeit bin ich dann bei 300€, die noch in meinem Portemonnaie kleben.
Wenn ich von den durchschnittlichen 4 Wochen pro Monat ausgehe, die man so veranschlagt, bedeutet dass 4 Wochenendinkäufe im Monat (Lebensmittel, Hygieneprodukte, etc,,, – alles beim Discounter). Da bezahle ich bei einem durchschnittlichem Einkauf 60-70€ pro mal.
mit 65€ gerechnet ergibt dass 260€ im Monat, sprich mir bleibt 40€ im Monat, von denen ich einen Teil sparen muss (für die Schicksalsfälle des Lebens) und den Rest kann ich dann für Bekleidung, Bildung und ähnliches verschwende…
Ich denke anderen Empfängern von den (jetzt noch) Bürgergeld geht es ähnlich. Somit ist die soziale Hängematte nicht unbedingt bequem und extrem löchrig (darum haben viele Bürgergeldbezieher auch Schulden).
Es gibt natürlich Ausnahmen, dass sind Menschen, die nebenbei Geldquellen haben, die sie halt nicht angeben.
Ganz klar ist das Betrug und sollte auch bestraft werden, aber dann auch bei allen anderen Menschen in selbem Umfang, sprich Politikern, Geschäftsleuten und anderen menschen, die ihr gold nicht richtig angeben (versteuern).
Ist aber leichter auf die Kleinen zu schauen…
Bis dann, dann,
Euer Mausebär
Ein Kommentar
Das ist so was von wahr
Das wird wohl auch nie anders sein
Ungerechtigkeiten werden uns immer begleiten, daher schaut was im Kleinen machbar ist und Achter aufeinander