Der prokto-psychologische Ansatz
Eine Erläuterung von T.M. Dürholt
Prokto-psychologischer Therapeut
Vor nicht allzu langer Zeit wurde ich in einem sozialem Netzwerk nach der Unterschiedlichkeit zwischen der modernen Prokto-Psychologie und der medizinischen Psychoproktologie gefragt. Aus diversen Reaktionen auf diesen Austausch entnahm ich, dass nicht nur die Differenz dieser beiden modernen Disziplinen nicht landläufig bekannt ist, sondern auch die Grundansätze der Disziplin nicht hinreichend der Öffentlichkeit geläufig gemacht wurden. Im Sinne der heilsamen Wirkung dieser Ansätze, deren wissenschaftliche Bedeutsamkeit noch festzustellen ist, da sie als neo-originäre Disziplin noch quasi in den Kinderschuhen stecken, versuche ich im folgenden die Differenz zwischen den verschiedenen Ansätzen, die sich mit dem Zusammenspiel von Psyche und dem physischen, aber auch symbolischen Körperbestandteilen, die zusammengeführt unter dem altgriechischen Begriff Prokto (Steiß, aber auch Enddarm) in der Medizin firmieren.
Nähern wir uns dem Thema mit einer kurzen Erläuterung der Begrifflichkeiten von Prokto und Psyche, deren Wissenschaft in der Proktologie und der Psychologie schon seit langer Zeit verharren und erst in unserer Zeit ihre folgerichtige interdisziplinäre Verknüpfung erfahren dürfen.
Die Proktologie befasst sich mit dem Enddarm, sprich dem Mastdarm und dem Analkanal und deren Erkrankungen. Folgerichtig also auch mit der Behandlung derer Körperteile und der „Instandsetzung“ ihrer Funktionalität. Somit im Endeffekt mit dem Abschluss des Verdauungsprozesses in Form der Ausscheidung von Feststoffen, sogenanntem Stuhl, oder auch Kot.
Der Leidensdruck, der einem den Weg zum Proktologen nahezu unabdingbar an das Herz legt, hat somit seine Wurzeln in einer Störung des sogenannten Verdauungsendprozesses, landläufig auch als Stuhlgang bezeichnet.
Wichtig ist zu bemerken, dass obwohl dieser Begriff häufig, leider auch von Fachpersonal als Verdauung bezeichnet wird, diese abgegrenzte Thematik sich nur und ausschließlich mit dem Endprozess des vielschichtigen Themas der Verdauung beschäftigt.
Die Psychologie beschäftigt sich als Disziplin folgerichtig mit der Psyche, also der Seele.
Der Leidensdruck, der den Weg zum Psychologen ebnet, beginnt also in der eigenen Persönlichkeit und deren Befindlichkeiten. Sogenannte „psychische Erkrankungen“ entspringen dem Druck, der entsteht, wenn die eigenen Verhaltensweisen entweder nicht gesellschaftskonform sind oder zu einem nicht kontrollierbaren eigen- oder fremdschädlichen Verhalten führen.
Sogenannte „psychische Auffälligkeiten“ werden durch ihre schädliche Auswirkung auf die innere Befindlichkeit oder die soziale Akzeptanz zu einem krankhaften Leiden, dessen Symptome ebenfalls physische Manifestationen annehmen.
Werden beide Disziplin vereint, entstehen nun zwei unterschiedliche Fachdisziplinen, die Proktopsychologie und die Psychoproktologie.
Während sich die Psychoproktologie rein dem wissenschaftlichen und medizinischen Ansatz der Verknüpfung der beiden Bestandteile von Seele und Endverdauung annehmen und im Bereich der klassischen Psychoproktologie die Wirkung und Ursachen des Zusammenspieles, also direkt die Auswirkungen von Darmerkrankungen auf die seelische Gesundheit, aber auch die Auswirkungen der seelischen Gesundheit auf die Darmfunktionen untersucht, gibt es einige Unterdisziplinen, wie zum Beispiel die psychiatrische Psychoproktologie, die sich mit der Behandlung der Verdauungsproblematiken aufgrund seelischer Erkrankungen befasst, die pharmazeutische Psychoproktologie, die den Ursachen der häufig zu beobachtenden Auswirkung von Psychopharmaka auf den Verdauungsendprozess auf den Grund geht und noch viele Weitere, deren Bedeutung für die Entwicklung der Psychoproktologie sich erst noch ergeben werden, da diese junge Disziplin, wie bereits erwähnt, noch ein medizinisches Neuland darstellt.
Die Entdeckung der modernen Psychoproktologie hat dennoch ihre Wurzeln in der modernen Proktopsychologie, die sich im Gegensatz zur Proktopsychologie dem rein psychischen Aspekt des Zusammenspiels von Seele und Endverdauung befasst. Dabei ist in diesem Zusammenhang die Endverdauung sowohl als biologischer Prozess als auch als metaphysisches Bild zu verstehen.
Es geht also in der Proktopsychologie nicht nur um die Ablösung von tatsächlichen Verdauungsendprodukten, sondern auch um einen seelischen Verdauungsprozess, bzw. um seine letzte Stufe: die Ablösung.
Dabei differenzieren wir zwischen der akademischen Proktopsychologie und der proktopsychologischen Therapeutik.
Während sich ersteres mit der Theorie über die Verdauungsendprozesse der Psyche befasst, entwickelt der therapeutische Ansatz Verfahren zur Behandlung von Störungen des seelischen Verdauungsendprozesses.
Um die Grundthematik zu erfassen, bedarf es eines kurzen Einblicks in die Entstehungsgeschichte der Proktopsychologie.
Der originäre Moment der Entstehung der grundlegenden Theorie um die seelische Endverdauung entstand aus einem künstlerischem Kontext. Die eigentliche Inspiration war das humorisch-satirische Filmwerk „Dracula- Tot aber Glücklich“ von dem begnadeten Altmeister des pointierten Humors, Mel Brooks.
In diesem filmischen Meisterwerk kommt es mehrfach zu Szenen, in denen der Direktor einer Psychiatrie auffälligen und renitenten Patienten einen Einlauf verordnet. Diese satirische Spitze, auf die grausamen Methoden der Psychiatrie in ihrer Vergangenheit gemünzt, hatte allerdings eine höhere Metaebene, deren Bedeutung sich mir über die folgenden Jahre nach dem Konsum dieses
Meisterwerkes immer mehr erschloss.
Der Kernpunkt ist hierbei die Szene, in der der im Film dargestellte Psychiater einer anderen Person gegenüber die Anwendung der Methodik des Einlaufs derart erklärt, dass er sinngemäß behauptet „es gäbe dem Patienten das Gefühl, etwas vollbracht zu haben“. Lange gärte dieser Gedanke in mir und es brauchte einige Zeit, bis ich begriff, warum mich diese Aussage nicht losließ. Bis ich den Zusammenhang zwischen Psyche und Verdauung näher betrachtete.
Im Gegensatz zu der psychoproktologischen Methodik, die den rein biologischen Zusammenhang zwischen dem seelischen Gleichgewicht und der körperlichen Symptomatik erforscht, wendet sich die proktopsychologische Methodik einem eher metaphysischen Ansatz zu.
Das begründet sich darin, dass der Proktopsychologe den Zustand der Verdauung auf zwei Ebenen betrachtet.
Hierbei ist der psychische Verdauungsprozess ein Synonym für den inneren Prozess der Verarbeitung, der auf seelischer Ebene miteinander verwoben ist, dass ein psychisches Verdauungsproblem logischerweise und aus reiner Konsequenz auch auf die physische Verdauung Einwirkung hat und diese Funktion in gleichem Maße blockiert, in der auch der rein seelische und kognitive Prozess beeinträchtigt ist.
Dass der Zusammenhang zwischen dem psychischen und physischen Verdauungsapparat untrennbar ist, stellt eine bisher selten ausgesprochene, aber dennoch kulturwissenschaftlich messbar unterschwellig langzeitig und weitläufig bekannte Theorie dar.
Leicht verständlich wird dieses in der Linguistik deutlich, in der die Umgangssprache in verschiedensten Kulturformen symbolische und bildhafte Metaphern verwendet, die auf eine Verwebung der Ausscheidung und der Ausscheidungsorgane mit seelischen Zuständen hinleitet.
So werden die Verdauungsendprodukte seit langer Zeit in verschiedensten Formen als Metapher für meist unangenehme seelische Besonderheiten oder emotionale Extreme instrumentalisiert.
Der Weg vom Extrem zum Exkrement scheint ein historisch geprägtes Sinnbild des Loslösens und des Verarbeitens zu sein.
So wird der Stuhlgang, bzw. sein Endprodukt, in verschiedenen bildreichen Wendungen so häufig angewendet, dass sich daraus die Kategorie der sogenannten „Fäkalsprache“ von dem Ausdruck Fäkalien, also Verdauungsendprodukte, entwickelt hat.
Blumig werden somit mal mehr mal weniger rhetorisch anspruchsvoll verschiedenste, zumeist negative, Umstände mit Verdauungsendprodukten gleichgestellt. Genauere Beispiele dieses Sprachgebrauches sind in den sozialen Medien einfach zu finden, so dass eine detailliertere Ausführung hier nicht benötigt wird.
Auch die linguistische Integration der Ausscheidungsorgane als Symbol des rhetorischen „Kunstgriffes“ ist eine wohldokumentierte Tatsache, die sich schon im Dichterwort des Freiherrn von Goethe niederschlägt, der in seinem berühmten Zitat des Götz von Berlichingen diesen jene berühmten Worte in den Mund legen ließ, die es ermöglichen, auch als gebildeter Mann von Manieren, denn Enddarm auch umgangssprachlich als „Arsch“ zu bezeichnen.
Doch welches Sinnbild verbirgt sich in dem kunstvoll rhetorischen Bild der Aussage „…er möge mich im Arsche lecken!“?
Mag es sein, dass das naturwissenschaftliche Universalgenie schon damals die ersten Grundlagen der Proktopsychologie erahnte?
Der Zusammenhang eines Konfliktes mit dem Ende eines Verdauungsprozesses und der darin beteiligtenn Hauptorgane mag die Endprodukte der Verdauung quasi mit der Quintessenz des Konfliktes gleichsetzen und den Höhepunkt dieses Konfliktes darin sehen, dass der Endprozess der Bearbeitung, also der Verdauung eines Problems durch die Berührung des Abgabeorgans durch das Aufnahmeorgan des Konfliktgegners den Verdauungsprozess von der einen Konfliktpartei abweist, in dem er das Resultat seiner Verarbeitung dem Gegenüber zur Aufnahme in sein sinnbildliches Verdauungsaufnahmesystem, also der oralen Zone, anbietet.
Somit wird das betrachtete Problem eindeutig an den Konfliktpartner übertragen und es kommt zu einer sinnbildlich eindeutigen Erklärung des Zustandes der Abgeschlossenheit mit der Problematik des Konfliktes und der Bereitschaft, diese dem uneinsichtigen Konfliktpartner zur Verarbeitung zu überlassen.
Somit ist der Prozess der Abwendung von einem Problem mit dem gleichzeitigen Desinteresse darüber, dass eine andere Person sich mit der Verarbeitung der Problematik beschäftigen kann oder will, in der umgangssprachlichen und sinnbildlichen Übergabe des Problems, zu einem in allen Bildungsschichten geläufigen „geflügelten Wort“ geworden.
Ebenso ist die Gleichsetzung einer Person, die ihre Problematiken ungehemmt von sich gibt und einen radikalen Verdauungsprozess bestehender Probleme propagiert oder darstellt, mit dem anatomisch üblichen Ausscheidungsorgan in einem abwertenden linguistischen Zusammenhang üblich und auch vielfältig belegt.
Eine so vielfältige Übereinstimmung zwischen linguistischen Gleichsetzungen, erkannter Symbolik und biologischen Vorgängen kann in nur so geringem Maße ein Zufall sein, dass die letztendliche Formulierung der proktopsychologischen Grundlagen zu einem so späten Punkt in der Kulturgeschichte nicht nur ein Rätsel an sich, sondern auch eine Entdeckung von ungeahnter Tragweite darstellt.
Nachdem alleine diese kleine Exkursion die kulturelle Verknüpfung von Verdauung und Psyche verdeutlicht hat, wende ich mich wieder der eigentlichen Thematik zu.
Das grundlegende Axiom der proktopsychologischen Grundlagen besteht aus dem Ansatz, dass das emotionale Verdauungssystem der Seele, quasi des inneren Körpers, dem des physischen Körpers so ähnlich ist, dass wir sie vorerst in ihren Prozessen als deckungsgleich betrachten werden.
Hierbei nutzen wir die Vorstellung eines sogenannten psychischen Körpers als Sinnbild für die Prozesse des seelischen Egos und seiner kognitiven Wahrnehmung. Die Seele wird somit nur sinnbildlich als ein eigener Körper wahrgenommen und nicht in Form eines Astralkörpers, wie es in diversen religiösen und mystischen Vorstellungen der Fall ist. Auch wenn solche Bilder in der therapeutischen Praxis durchaus weiterhelfen können, da gerade in der direkten therapeutischen Aufgabenstellung die Trennung der sozialen Wissenschaften, der Psychologie und der Philosophie, von den sogenannten Randwissenschaften, den Religionswissenschaften und der „verpönten“ Esoterik, weder so notwendig wie in der theoretischen wissenschaftlichen Arbeit, die eine scharfe Abgrenzung benötigt, noch erstrebenswert sind, soweit diese Sinnbilder dem Patienten dienen sich einen Zugang zu verschaffen.
Der reine Verdauungsvorgang besteht aus drei grundlegenden Teilen, der Aufnahme, der Verarbeitung und der Ausscheidung.
Im Prinzip wird etwas ungefiltert aufgenommen, die hilfreichen Bestandteile werden ausgesondert und die unnötigen oder gar schädlichen Bestandteile aus dem System entfernt.
Dieses Prinzip können wir ebenso auf den seelischen Körper anwenden. Dieser nimmt Impulse in der Form von emotional belegten kognitiven Eindrücken auf. Ähnlich wie der physische Körper ohne die Aufnahme von energiereicher Masse in Form von Nahrungsmitteln degeneriert und letztendlich mortalisiert, sorgt auch die Abschottung von Sinneseindrücken in Form emotionaler, sozialer oder sensorischer Deprivation zu Mangelerscheinungen bis hin zu ernsthaften, in letzter Konsequenz letalen, Folgen.
Deutlich stellen somit kognitive Wahrnehmungen sowohl im sozialen, als auch im emotionalen Bereich, aber auch rein sensorische Eindrücke die grundlegende Nahrung der Seele dar. Die Aufnahme dieser Eindrücke ist in soweit der Nahrungsaufnahme gleichzusetzen, als das auch in diesem Prozess ein Mangel, aber auch ein Übermaß, das System stören und zu Beeinträchtigungen führen kann, die in leichteren Fällen zu einer seelischen Verstimmung bis hin zu einer seelischen Verdauungsstörung, in ernsthaften Fällen oder lang anhaltend zu Erkrankungen, teilweise sogar chronischer Natur, führen können.
Die aufgenommen Sinneseindrücke werden dann durch den seelischen Verdauungsapparat geschleust, wobei im Idealfall die notwendigen und für die seelische Entwicklung positiven Bestandteile abgetrennt und der Verwertung zugeführt werden, während die negativen und schädlichen Eindrücke zur Ausscheidung geführt werden. Hier sind wir unmittelbar im direktem Verdauungsprozess der Psyche angekommen.
Zumeist werden die verschiedenen Verdauungsstörungen, die sich in diesem Prozess bilden, durch die klassischen Schulen der Psychotherapeutik erkannt und behandelt. Im Vergleich ist der klassische Therapeut der Gastroenterologe der Psychologie, da er sich mit der Trennung der Wirkstoffe der seelischen Impulse beschäftigt und versucht, dass innere Gleichgewicht der „Nahrungsaufnahme“ wieder in ein funktionales Prozedere zu leiten.
Allerdings bildet die klassische Psychotherapie, aber auch die Verhaltenstherapie zwar eine gute Kenntnis der zweiten Phase der Verdauung ab, arbeitet aber selten bis gar nicht mit der dritten Phase der Verdauung. Im schlimmsten Fall strebt die klassische Psychologie danach, alles zu verdauen und unterschlägt den notwendigen Ausscheidungsprozess der unverdaulichen Komponenten.
Nähern wir uns nun der proktopsychologischen Arbeit, betrachten wir den dritten Teil des Verdauungsprozesses.
Hier sind wir nun im Mastdarm und Enddarm der Seele.
Die Aufgabe des Intestium Rectums, auch kurz als Rectum, Mastdarm oder auch Schlackdarm bezeichnet, ist die Speicherung von Verdauungsendprodukten, die zur Ausscheidung vorgesehen sind. An den Mastdarm schließt der Analkanal an, der das Rektum, also das Enddepot, mit dem After, also dem Ausgang, verbindet und über ein System von Schließmuskeln gemeinsam mit dem Mastdarm als „Endlager“ unserer Verdauungsprodukte über den richtigen Zeitpunkt zur Ausscheidung befindet.
Gehen wir jetzt wieder zu dem Bild unseres psychischen Körpers, werden wir sehen, dass auch die Seele über ein Depot verfügt, in dem alle jene ausgesonderten Eindrücke und Emotionen gelagert sind, bis es möglich ist, diese gefahrlos aus dem System zu defäkalisieren.
Bei dem psychisch erkrankten Menschen kann es nun zu verschiedensten Störungen in diesem Prozess der Loslösung kommen. Im Prinzip steht hier schon fest, dass es sich um Wahrnehmungsendprodukte handelt, die zwar zur Ausscheidung vorgesehen sind, aber entweder im falschen Maße oder zur falschen Zeit abgesondert, oder auch nicht abgesondert werden. Es handelt sich im wahrsten Sinne um ein seelisches Entsorgungsproblem.
Die äußeren Konflikte dieser Entsorgungsproblematik liegen in dem Umstand, dass wie bei der rein physischen Entsorgung der Verdauungsreste die gesellschaftlichen Umstände eine enge Vorgabe zur „richtigen“ gesellschaftskonformen Ablösung vorsieht. So mag der seelische Fäkalisierungsprozess an falscher Stelle genauso Unbehagen und Beklommenheit in der Umgebung erzeugen, wie es beim
sogenannten Stuhlgang der Fall ist. Das gesellschaftliche Problem verschärft sich dadurch, dass die angemessenen Orte zum seelischen Stuhlgang im Gegensatz zur physischen Kotabgabe nicht durch spezielle Räumlichkeiten gekennzeichnet sind, so dass der seelisch kranke Mensch im wahrsten Sinne des Wortes stets auf der Suche nach dem „passenden Gebüsch“ ist, um sich gesellschaftskonform Erleichterung zu verschaffen.
Hinzu kommen die inneren Probleme, die sich aus dem Maß der Ausscheidung ergeben. So ist bei manchen die Ausfuhr der ungewollten Eindrücke zäh und breiig oder gar flüssig wie bei einer Diarrhö, oder verhärtet und schmerzhaft, einer Verstopfung gleich.
In beiden Fällen kann der Druck auch mit ungewollten verbalen Flatulenzen einhergehen, die der Umwelt unmissverständlich, aber leider auch nicht gesellschaftskonform die umgangssprachlich „stinkige“ Laune des Betroffenen aufzeigt.
Sollten diese Ausscheidungsproblematiken länger anhaltend sein, kann es zu schweren Symptomen wie sozialem Rückzug, Unsicherheit, Medikamentenabhängigkeit und vielen anderen kommen.
Der Sinn der Proktopsychologie besteht darin, gezielt an dem Problem anzusetzen und somit bildhaft das Problem von der anderen Seite aus anzugehen und durch eine Regeneration des rektalen Bereichs der Seele und Förderung eines konformen Ausscheidungsprozesses, die Herstellung einer vernünftigen seelischen Darmflora wieder zu erlauben und somit die klassische Psychologie zu erweitern, zu ergänzen
und letztendlich zu vervollkommnen.
Gleich dem physischen Körper entspannt und fokussiert eine fachgerechte Ausscheidung den seelischen Körper und sorgt für innere Ausgeglichenheit.
Somit wird die Lücke geschlossen und der gesamte Prozess der seelischen Verdauung kann durch fachgerechte Psychotherapie gezielt in ein Gleichgewicht gebracht werden.
Daher ersetzt die Proktopsychologie auch weder die klassische Psychotherapie, die sich verstärkt mit der Aufnahme beschäftigt, oder die Verhaltenstherapie, die sich mit der klassischen Verdauung auseinandersetzt, sondern ergänzt diese beiden Disziplinen durch den notwendigen und lange vergessenen dritten Teil, der hilft, der gesunden Verdauung unserer Seele Vorschub zu leisten.
Im Sinne einer guten seelischen Verdauung,
T.M. Dürholt proktopsychologischer Therapeut
Kempen den 11.10.2021
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