Schlechtes Wetter – Gute Stimmung
Eine Betrachtung des Selbsthilfetages in Viersen
Am Samstag den 10. war der große Tag gekommen. Wider seinen Gewohnheiten war der Mausebär bereits zur frühen Stunde aus den Federn gekrochen, um sich frisch geduscht und gestriegelt in Richtung Viersen auf den Weg zu machen.
Das Ziel? Der Selbsthilfetag auf dem Sparkassenvorplatz in Mitten der schönen Viersener Innenstadt.
Wie konnte es auch anders sein, schon auf dem Weg fiel mir auf, dass nach tagelangem sogenannten „Schönen Wetter“, oder auch „unerträgliche Temperaturen mit fieser Lichtbelästigung seitens der Sonne“ genannt, genau an diesem Tag die kosmische Entität, welche immer auch das Wetter kontrolliert, bemerkte, dass irgendwer scheinbar seinen Teller nicht leer gegessen hatte.
Oder kurz gesagt, es regnete moderat.
Auf meinem Weg quälten mich drei Fragen:
- Würde das Wetter den Tag ins Wasser fallen lassen?
- Würde ich einen Parkplatz in der Nähe finden, um einen längeren Fußweg zu vermeiden?
- Warum musste mein Scheibenwischer gerade am ersten Regentag nach langem aufgeben?
Zumindest eine der Fragen wurde geklärt, nachdem ich, nach ein wenig hin und her und ein wenig Diskussion mit anderen Verkehrsteilnehmern, mein Schlachtschiff der C-Klasse (ein alter Mercedes Kombi, für alle die ihn nicht kennen) auf einem guten Stellplatz untergebracht hatte.
Frohen Mutes näherte ich mich dem Ort des Geschehens, an dem schon das fleißige Team der Selbsthilfegruppe Recovery den Stand, den sie auch diesmal freundlicherweise mit uns Phönixen (also den Mitgliedern der Selbsthilfegruppe Phönix) teilten, aufgebaut hatten.
Trotz des Wetters wurde ich mit großem Hallo empfangen und schon gleich stellte sich ein Wohlgefühl ein. Ich betrachtete wie die anderen Selbsthilfegruppen ihre Stände aufbauten und begrüßte alte Bekannte aus der Selbsthilfeszene.
Es war ein gute Stimmung zu spüren und dieses Gefühl begleitete mich den ganzen Tag.
Es war leider wenig Besuch, dem Wetter sei es geschuldet, aber dennoch war es schön, all die aktiven Multiplikatoren der Selbsthilfe dort zu sehen und uns in unserer ganzen Bandbreite zu präsentieren.
Auf der Bühne sorgte eine gute Band für eine laute (manchmal etwas zu laute) Kulisse und gerade das Bühnenprogramm kann ich nicht genug loben. Wahrscheinlich deshalb, weil auch ich bei einem der Programmpunkte beteiligt war.
Aber Spaß beiseite, André Beermann von der BIS in Brüggen führte souverän durch das Programm und schaffte es, eine knackige und doch informative Moderation zu bieten. Ein Programm, was durchaus mehr Zuschauer verdient hätte.
Doch der Laune tat es keinen Abbruch und bei mir schlich sich das Gefühl ein, dass es letztendlich vielleicht auch nicht ganz so schlecht war. Wir haben uns präsentiert und das auch vor uns und für uns. Auch wenn die öffentliche Wahrnehmung für mich gefühlt spärlich war, so war es einfach schön, mit all den anderen Gruppen unseren wichtigen Einsatz zu präsentieren, auch mal für uns.
Als ich nach spärlicher Hilfe beim Abbau und dem Austausch meines defekten Scheibenwischers beim Baumarkt (nochmal vielen Dank an Carsten und Sonja für die Unterstützung dabei) nach Hause fuhr, trug ich ein Gefühl der Zufriedenheit in mir.
Ich war froh dabei gewesen zu sein und werde auch beim nächsten Selbsthilfetag, unabhängig vom Wetter, mich wieder einfinden, um ich im Kreise meiner „Selbsthilfe-Familie“ geborgen zu fühlen.
Ein Kommentar
Dem, Lieber Thorsten ist nichts hinzu zu fügen.