Speaker’s Corner: Till we meet again
Die Rede der Queen und was sie in mir zum schwingen brachte.
Ein Kommentar von Sonja Utzenrath
Gestern Abend wurde über BBC die Rede der Queen Elizabeth II zur Corona-Krise gesendet. Ihre Majestät wandte sich an ihre Mitmenschen auf eine eindrucksvolle Weise, in klaren Worten und mit der Botschaft: „Haltet durch, auch wenn es schwerfällt!“
Die Rede hat mich tief bewegt. Ich hatte Tränen in den Augen. Hier spricht eine Zeitzeugin der letzten neun Jahrzehnte, die über viel Lebenserfahrung verfügt. Was mich jedoch am meisten berührte, waren ihre Schlussworte.
We should take comfort, that while we may have more still to endure, better days will return.
Queen Elizabeth II 2020-04-05
We will be with our friends again.
We will be with our families again.
We will meet again!
Mein überaktives Gehirn lieferte mir zu diesen Worten nahezu automatisch einen Soundtrack, der mir seither nicht mehr aus dem Kopf geht.
Kirk Franklin schrieb einen Gospel „Till we meet again“, der die Hoffnung ausdrückt, geliebte Menschen irgendwann (im Jenseits) wieder zu sehen. (Veröffentlicht auf dem Album „Kirk Franklin And The Family“, 1993)
Nie war dieses Lied, dieser Text, für mich lebensnäher als heute. „Bis wir uns wieder sehen“ ist aktuell eine Hoffnung, die ich im Herzen trage. Die Hoffnung, dass ich alle Menschen, die mir lieb und teuer sind, irgendwann gesund und munter und vor allem lebend, wieder in die Arme schließen darf.
May His peace be with you till we meet again
https://www.azlyrics.com/lyrics/kirkfranklin/tillwemeetagain.html
Till we reach that distant shore
And we’ll shed a tear no more
May He give you strength to endure
Till we meet again
Möge Sein Frieden mit Dir sein, bis wir uns wieder sehen.
Möge Er Dir die Kraft geben, die aktuelle Situation zu überstehen, bis wir das ferne Ufer nach den Einschränkungen, die uns auferlegt wurden, erreicht haben und wir keine Tränen mehr vergießen werden.
Wer mag, kann sich gerne das Lied auf YouTube anhören.
Haltet durch und bleibt gesund – Bis wir uns wieder sehen.
Eure Sonja
4 Kommentare
Grüß Gott, liebe Sonja.
Von der Rede des britischen Staatsoberhauptes habe ich erst einen Tag später in den Nachrichten gehört. Dass Dich Ihre Rede tief bewegt hat, kann ich gut nachvollziehen. Ich meine, aus Deiner Schilderung auch die bei Dir vorkommende sehr dünne Trennwand zwischen Phantasie und Medienbeitrag zu spüren, welche es Dir im Alltag zum Beispiel erschwert, Filme zu schauen oder manchmal auch nur Texte zu lesen, weil Deine überbordende phantastische Energie dabei Eruptionen feiert und vor Deinem geistigen Auge sich unmittelbar ein mit allen Sinnen erfahrbares Theaterstück abspielt. Wenn dann noch die geistige Querverbindung zu Deinem geistlichen Hobby gezogen wird, heißt es Bühne frei und aus dem emotionalen Überdruckventil sprießen Tränen wie Morgentau auf einer Sommerwiese. Mir scheint passend, dass Menschen wie Du kreative Hobbys haben. Es ist ein Schatz, den zu kanalisieren nicht leicht ist.
Mein kritischer Blick auf die Worte der Königin der Inselaffen fällt jedoch neutraler aus. Ich sehe, was sie sagen möchte und dass sie sich der Wirkung und Erwartung aus ihrem Volk durchaus bewusst ist. Jedoch ist die Quintessenz dessen, was sie sagt, eine weitere Variante des schon aus anderen Mündern geflossenen Zitates: „Wir schaffen das.“ oder alternativ „Yes, we can.“.
Natürlich ist es wichtig, dass möglichst viele Versionen dieses geistigen Inhalts existieren und generationenübergreifend in den Mund genommen werden, damit möglichst viele Menschen von deren Botschaft angesprochen werden.
Trotzdem ist mir der Pathos, die Bedeutung, die auf diese Krise projiziert wird, nach wie vor zu viel. Dabei möchte ich gar nicht die Zahl der Toten oder der schweren Krankheitsverläufe, welche diese Krise mit sich bringt, herunterspielen. Jeder Tote ist es wert, dass Menschen um ihn trauern. Die gegenwärtige Erkrankung bringt rund um die Welt die meisten staatlichen Gesundheitssysteme zum Zusammenbruch oder an den Rand ihrer Belastbarkeit. Es sind Menschen gestorben, weil nicht die Kapazitäten vorhanden waren, um alle Betroffenen adäquat behandeln. Das ist schlimm, das ist furchtbar. Das führt uns, gerade in Deutschland, einem der höchst entwickelten Länder der Erde, unsere eigene Verwundbarkeit und die Schwächen des bestehenden Systems vor Augen. Doch, wie ich mit Blick auf Afrika sage, wo die Infektion sich gerade ihren Weg bahnt und es weder Tests noch Statistik gibt, Fälle zu behandeln oder zu erfassen, im Vergleich mit Krankheiten wie Ebolah heutzutage, der Pest in früheren Zeiten oder der spanischen Grippe, lassen mich die Fallzahlen von Corona müde lächeln. Es erscheint mir daher wichtig zu sein, dass wir uns gerade in der aktuellen Situation kritisch hinterfragen. Es geht mir darum, mit einer Krise angemessen umzugehen, weder sie herunterzuspielen, noch in Panik zu verfallen. Denn, und da bediene ich mich eines Zitates eines weisen alten grünen Mannes, Angst führt zu Wut, Wut führt zu Hass und Hass führt zu unendlichem Leid. Wer gesehen hat, wie sich Menschen im Discounter Eurer Wahl mittlerweile anschnauzen, wenn es zu Engpässen, sei es im Gang, sei es an Waren, kommt, versteht, was ich meine.
Ich habe läuten hören, dass dieser Tage unsere „Queen“, äh, „Mutti“ sich äußern möchte. Mal gespannt, welche Worte sie wählen wird. Sicher was mit Hoffnung…..So long, Euer Mad Monkey
Bleib einfach bei der Hoffnung, lieber Alex.
Die Rede ihrer Majestät.
Auch mein Hirn,überaktiv,na da bin ich nicht so sicher.Aktiv auf jeden Fall,und es sprang sofort an,es ratterte los,als auch ich mir die Rede von Lissi angehört habe.
Aber es spuckte ganz andere Sachen aus.
Möglicherweise beeinflusst von ererbten Standesdünkel.
Es ging sofort in Opposition,wollte ihr sofort absprechen das sie mit ihrer Rede gutes bewegen will.
Unterstellte ihr sofort nur wieder irgendwie
eine Fassade aufrecht erhalten zu wollen.
Die Menschen mit der Forderung nach Disziplin Ruhig zu halten.
Wie unterschiedlich wir doch alle die Dinge sehen.
Wie kommt es, das du, die du ja auch nicht auf Rosen gebettet geboren wurdest,bei ihr sofort gutes an nimmst.
Du weist in deinem Kommentar darauf hin das die Dame,und das ist sie Zweifels ohne,90 Jahre LEBENSERFAHRUNG hat.
Hat sie die Wirklich?
Sie hat den 2. Weltkrieg voll erlebt,und bestimmt auch viel leid gesehen.
Gesehen.
Ja gesehen hat sie es aber immer von oben.
Lebenserfahrung?
Ob sie je Angst hatte das ihre Kinder auf dem Schulweg von anderen Kindern abgezogen werden,wage ich zu bezweifeln.
Ob sie sich vor stellen kann wie es ist sich jeden Morgen durch den Berufsverkehr zu Quetschen,um Rechtzeitig am Arbeitsplatz zu sein,glaub ich nicht.Ob sie Auch nur eine Ahnung hat wie es sich anfühlt wenn der Chef sagt,kommst du noch einmal zu Spät bist du gefeuert.
Ob sie sich vorstellen kann was diese Drohung bedeutet,das nicht nur die eigene sondern die Lebensgrundlage für die ganze Familie auf dem spiel steht.
Ob sie eine Vorstellung davon hat was es bedeutet wenn die Preise für Grund Narungsmitel Erhöht werden aber dein Einkommen nicht. Ob sie eine Ahnung hat was es bedeutet nicht zu wissen wie man die Miete bezahlen soll,und und und……
All diese Elementaren Dinge kennt sie nicht.
Lebenserfahrung
Liebe Grüße
Gandalf
Liebe Kommentatoren,
ich glaube ich denke, ihr verkennt den Fokus. Sonja beschreibt eine Gefühl was in ihr ausgelöst wurde und wohin es sie führte.
Die Quelle dieses Gedankenganges jetzt in Frage zu stellen bedeutet für mich, dem Gedanken nicht zu folgen, sonder Stillstand an der Quelle und gemeinschaftliches „Reinurinieren“.
Finde ich eher unfein und würde mich freuen, wenn sich die anderen Kommentatoren nochmal mit dem eigentlichem Text auseinandersetzen.
Glaubt mir, es lohnt sich.
Nicht immer ist der Weg das Ziel, manchmal ist halt das Ziel eben jenes. Und egal wie man es sieht, niemals ist der Anfang das Ziel.
Mit geistig wandernden Grüßen, Thorsten