Warum mache ich das gleich nochmal?

Ein kurzes, fröhliches Winken leitet den heutigen (sechzigsten) Beitrag des Mausebären ein.
Unheimliche sechzig mal habe ich mich hingesetzt und etwas geschrieben, frei von Verpflichtung, Redaktion und Hilfe.

Manchmal habe ich Kommentare bekommen, zumeist wohltuend oder mit konstruktiver Kritik. Und es gibt eine handvoll Leute, die scheinbar gerne ab und an so lesen wollen, was der Mausebär gerade so treibt oder ihn umtreibt.
Das macht mich weder zum Literaten, noch zum meinungsbildenden Influencer, aber es macht mir Spaß (was ich immer wieder feststelle).

Es ist für mich einfach wohltuend meine eigene Befindlichkeit in Worte zu kleiden und frei von der Leber weg zu veröffentlichen. Einfach den Mist der in meinem Kleinhirn herumspukt abgeben, weggeben, loslassen.

Es ist auch eine Übung des Aushaltens für mich, einfach die emotionalen Hosen herunter zu lassen und mich (so ehrlich ich es kann) hier zu präsentieren. Meine Meinung und meine Ansichten darstellen und nicht wiederkäuen, was mir einfach oder beliebt vorkommt.
Zumeist ist beliebt ja sowieso beliebig und ich bin zwar beleibt, wäre aber lieber nicht beliebig (oder so).

Faszinierenderweise, weiß ich auch nie, wo mich meine Texte hinführen. ich fange an zu schreiben und folge einfach meinen Gedanken. ich versuche ihnen ein angemessenen Kleid in Form von Worten zu geben und sie in wohlmeinende Sätze zu fügen. Quasi ein Ball der Gedanken. auch wenn es meist eher ein wilder Tanz (quasi Brain-Pogo) ist, dem Struktur und Anmut fehlen.

Ja, wollte ich eine gute Darstellung müsste ich Skripte entwickeln, Ideen sammeln, ausarbeiten und dann niederschreiben, überprüfen, anpassen und so weiter. Alles das was ich nicht will, nämlich ein kontrolliertes Umfeld für meine Gedanken zu schaffen.

Meine inneren Kritiker sind scharfe Hunde und wenn ich anfange Korrektur zu lesen, verschwindet nach und nach der gesamte Text. Einfach so -weg zensiert!
Ich muss es einfach komplett zulassen. Loslassen bevor ich mich wieder Bremse. Einfach raus damit und dann damit Leben, was andere menschen von mir halten werden.

Vielleicht ist dies Form der Ehrlichkeit oder Aufrichtigkeit ein teil meines Prozesses zur inneren Akzeptanz. Ein Schritt dahin, mich selber anzunehmen und so zu erkennen (und wertschätzen) wie ich bin.
Wenn ja wird es ein unheimlich langer Weg (auch eine ehrliche Erkenntnis) eine lange Reise auf der ich hoffe, mich selber zu treffen und ein ehrliches Gespräch mit mir zu führen.
Aber wer bin ich überhaupt?
Woran erkenne ich mich?

Fragen, die nur die Zeit beantworten kann. Und solange führe ich weiter mein kleines Reisetagebuch, meine Psycho-Reisebeschreibung, meine Landkarte der inneren Welten und nenne es einfach Blog.
Würde ich dass hier nur für mich machen (und nicht für Anerkennung und Applaus), wäre ich wahrscheinlich schon durch damit. ich hätte nach vier oder fünf tagen aufgegeben und keine Energie mehr gehabt. Aber der Blick meiner Leserschaft und der sanfte Druck der Öffentlichkeit (den ich wohlgemerkt mir selber mache) hilft mir, mich hinzusetzten und mich einmal am Tag mit der Frage zu beschäftigen, was mich gerade bewegt oder beschäftigt.

Eine lange Reise, und wer weiß, wie viele Beiträge ich hier noch schreibe. Vielleicht packe ich irgendwann die dreistellige Zahl (das scheint recht wahrscheinlich), vielleicht muss dieses Projekt bis zur Vierstelligkeit weiter gehen. Ich weiß es nicht, aber die zeit wird es zeigen.

Ich hoffe ich inspiriere, unterhalte oder amüsieren den ein oder anderen menschen. Und ich hoffe ihr empfehlt den Mausebären als Unterhalter weiter.

Ich danke euch, meinen Reisegefährten und bleibe stets,

Euer Mausebär

Ein Kommentar

  • Hallo Mausebär,
    auf jeden Fall solltest du schreiben, wenn es dir gut tut.
    All das schreiben ✍️ was dich bewegt, was zum nachdenken anregt ☺️.
    Schreiben und Gedanken los werden, sie zu teilen, andere damit zu inspirieren oder mehr, ist etwas wunder bares.
    Danke dafür ☺️✊️

    Antworten

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