Aus dem Bett gefallen…

…und auf dem Boden liegen gelassen

Der Mausebär ist heute mit Kopfschmerzen, Nacken-und Rückenverspannungen und akuter Unlust einfach so aus dem Bett gefallen.
Unsanft und unschön und das Schlimmste ist, niemand hat Schuld.

Stimmt genau, es hat mich kein unfairer Angreifer geweckt, kein klingelndes Telefon, keine drückende Blase (obwohl, die schon ein wenig), noch nicht einmal ein Alptraum (ehrlich gesagt habe ich nur Blödsinn geträumt), sondern die müden, schmerzenden Bärenaugen (zuviel Fernsehen in den letzten Tagen) sind einfach aufgegangen und ich habe gemerkt, heute ist so ein tag, da habe ich keine Lust drauf.

Es ist ein typischer Tag an dem sich Migräne schon morgend ankündigt und wahrscheinlich Nachmittags eintreffen wird, an dem meine Depressionen dem Ganzen Beifall klatschen (mir mitten ins Gesicht) und die Unzufriedenheit als selbst erfüllende Prophezeiung schon vorprogrammiert ist.
Ein Tag des Scheiterns und der inneren Resignation darüber.

Was kann ein Mausebär dann machen? Die einzige bekannte Antwort im Universum lautet einfacherweise – Nichts.
Naja, das stimmt nicht ganz, als meine Frau noch lebte, die hatte an solchen Tagen ihre Möglichkeiten, aber da decke ich das Mäntelchen des Schweigens drüber (daran zu denken ist auch eher schmerzhaft heute als wohltuend).

Und damit muss ich jetzt auch einfach leben, das es hin und wieder solche Nichts-Tage gibt (und auch geben darf), denn mich dagegen zu wehren führt zu Energieverlust, Erschöpfung und noch mehr schlechten körperlichen Symptomen.
Da wird aus einem unterdrückten Tag dann schnell mal eine Woche.

Seit ich regelmäßig in das dunkle Loch falle (rezidivierende Depression heißt halt wiederkehrend), habe ich gelernt, dass es manchmal (aber nur manchmal) einfacher ist, einfach mal am Boden bequem liegen zu bleiben, in den Himmel zu schauen, auszuruhen und den Aufstieg einfach mal ein wenig zu verschieben.

Unsere Welt hält genügend Stress bereit und mittlerweile habe ich bereits mehr als ein Leiter (schon fast ein Treppenhaus) in mein dunkles Verlies eingebaut.
Doch bis der im Bau befindliche Aufzug fertig ist, ist der Aufstieg halt immer noch anstrengend und warum soll ich diese Anstrengung auf mich nehmen, wenn mein Geist noch vom Aufschlag schmerzt?

Kurzum, dem Mausebären geht es heute gut damit, das es ihm nicht gut geht. Ich treibe heute sanft rückenschwimmenderweise über den tränenreichen Fluss meiner Melancholie durch die dunklen Täler meines Weltschmerzes und betrachte den Himmel mit den mächtigen dunklen Wolkengebilden, den Vorboten meiner inneren Apokalypse.

Morgen sieht alles anderes aus und bis dahin verabschiedet sich,

Euer Mausebär

Ein Kommentar

  • Hallo lieber Mausebär,
    nach draußen schauen, den Wolken ☁️ zusehen ist kein Nichts, es kann gut tun, nichts zu tun. Einfach das Nichts mit Seele baumeln lassen verbinden, ist schon anstrengend ☺️✊️

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