Bildhaftes ohne sich ein Bild zu machen

Heute mal ein altes Bild aus meinem Fundus, da ich (mal wieder) im Schatten sitze und das Gefühl habe, aufgrund von zuwenig Schlaf, nicht wirklich photogen zu sein.
Eigentlich Schwachsinn, mache ich doch mein tägliches Bild, um mich selbst zu dokumentieren. Aber wer bin ich, dass ich meine selbstgesetzten Regeln nicht auch mal beugen darf?

Genau diese Frage zeigt eine weitere Entwicklung auf meinem eigenem Weg. Normalerweise bin ich ein Mensch der krassen Brüche. Ich kann eine selbstauferlegte Regel mit Inbrunst und Willensstärke verfolgen und manche Leute sind ehrlich erstaunt über meine Disziplin.
Allerdings reicht für mich auch nur ein Abschwenken und das ganze Kartenhaus bricht zusammen. daher fürchte ich mich vor meinen eigenen Regeln, als wären sie göttliche Gebote.

Das Geheimnis meiner Disziplin fußt also auf fiesester Selbstmanipulation, die keine Ausnahmen zulässt und dafür sorgt, dass ich mich jedesmal wenn ich „versage“ mich enttäuscht von mir selbst abwende.
Mittlerweile weis ich, dass diese Strategie mir mehr schadet, als hilft. Es gab Zeiten, da war so ein Vorgehen nötig, aber wenn ich bei mir selber ankommen will, dann funktioniert dieses Vorgehen auf Dauer nicht.

Jetzt fange ich mit den kleinen Dingen an, bei denen ich mir kleine Schwächen erlaube und sie als liebevolles Feature anerkenne. So wie heute ein Bild zu nutzen, welches keinen Kontext zu meinen Gedanken hat. Ein Bild was weder mich, noch meine inneren Gedanken zeigt.

Natürlich könnte ich, als kreativer Mausebär, jetzt einen Bezug konstruieren und eine tolle Geschichte erzählen. Unterhaltsam, nachdenklich, vielleicht sogar philosophisch. Ich könnte mich dabei so reinziehen, dass ich am ende daran glaube, dass diese Geschichte tatsächlich aus dem Impuls geboren wurde und nicht aus der Verpflichtung meinen Lesern gegenüber.
Aber drauf geschissen!

Das ist nicht der Gedanke und nicht die Essenz meines Blogs. Ich schreibe für mich, quasi als mein Tagebuch und schicke es in den Äther (bzw. ins Netz) und möchte daher meine Authentizität vor meine Kreativität setzen.
Quasi ich selber sein und mich der Frage, wie es mir geht und was mich beschäftigt widmen, so wie ich es schon häufig gesagt habe.

Klingt jetzt alles nach Rechtfertigung oder Entschuldigung und das zeigt mir, dass ich dabei bin mich wieder in meine alte Falle zu schreiben.

Nein, das will ich nicht!

Wenn ich heute ein Kükenbild poste, ist das meine Entscheidung und ich muss sie nicht begründen und nicht verteidigen, sondern kann das einfach so stehen lassen. Auch für mich selbst. Ich schaffe das jetzt einfach mal, zucke mit meinen Mausebärenschultern und akzeptiere.

So, jetzt fühle ich mich glatt befreit und trotz unruhiger Nacht fühle ich mich wohl und fast ein wenig beschwingt.
manchmal muss man einfach die Perspektive wechseln und die Dinge aus einem anderen Winkel sehen. Vielleicht sogar mal aus einem Unerwarteten, so wie bei dem heutigen Beitragsbild….

…Arrrgh, es passiert schon wieder.

Ich höre lieber auf, um mich und meine Entscheidung zu akzeptieren,

Euer Mausebär

2 Kommentare

  • Guten Morgen Mausebär,

    ist wirklich nicht immer so leicht, etwas zu tun, umzusetzen ohne ein Wörtchen dazu abzugeben ☺️
    Es tut aber auch gut, mal etwas los zu werden, ohne wenn und aber ☺️
    Also zu erklären was mich gerade dazu bewegt.
    So langsam bekomme ich das aber auch hin.
    Immer dran bleiben und was interessiert mich manchmal das Geschwätz von gestern ☺️
    Heute kann das ganz anders aussehen ☺️ Morgen auch schon wieder ☺️
    Manchmal tut das gut, was gerade im Kopf ist und gut ist es ☺️

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