Der Mausebär jagt die Wetterfee

Ein nasskalter Mausebärthriller in einem halben Akt

Hallo liebe Mausebärfreunde,

Ich bin jetzt mal ganz vorsichtig. Zwar war es früher durchaus üblich (unter englischen Gentlemen) über das Wetter zu reden (im Gegensatz zu solchen Reizthemen wie Politik, Finanzen und Religion – wegen dem Streitpotential). Am Wetter ist ja auch nichts zu ändern ( auch wenn manche Leute da anderes behaupten, so von wegen Chemtrails und so), es ist, wie es ist. Wie es war, weiß man und wie es werden wird, darüber lässt sich herrlich spekulieren. letztendlich gutes Material für kleine Gespräche (oder englisch „Smalltalk“).

Doch halt, bevor ich anfange über das Wetter zu schreiben, sollte ich mir bewusst werden, dass diese unschuldigen, ja nahezu naiven, Zeiten vorbei sind. Heutzutage ist auch das Wetter ein Politikum.
Angefangen vom Klima an sich (globale Erwärmung und so weiter), was ja ein rotes Tuch für viele Menschen ist und man von „Klimaspinner“ bis „Klimaleugner“ alles zu hören bekommt, was an kreativen Beleidigungen möglich ist, wenn man nicht gerade an die „richtige“ Meinung glaubt.
Und Glaube ist ein gutes Stichwort, denn es geht in unserer Gesellschaft nicht mehr um Fakten (das ist endgültig weg). Eine ordentliche Diskussion zwischen den Vertretern verschiedener Thesen gibt es nicht, so dass es auch in absehbarer zeit keinen Konsens geben wird. Daten und angebliche Fakten werden durch die Gegend geworfen, wie Bonbons zum Karneval, ohne den Kontext zu vermitteln.
Jegliche Statistik und Forschungsergebnisse sind wertlos, ohne die Metadaten, also die genauen Informationen wie, warum und von wem die Studie durchgeführt (und bezahlt) wurde und mit welcher genauen Methode die Ergebnisse erzielt wurden.
Leider wird das von den wenigsten menschen verstanden (oder gefordert) und so werden diskutable wissenschaftliche Erkenntnisse plötzlich zu Dogmen, die mit großem Kampfgeschrei verteidigt und verbreitet werden.
Wer darunter leidet ist die „Wahrheit“ an sich, oder besser gesagt,die Möglichkeit uns auf etwas zu einigen, was uns alle nach vorne bringt.

Niemand hat alle Fakten und Erkenntnisse, deshalb lebt die Wissenschaft davon, das Erkenntnisse zusammen getragen werden und es dann eine Überprüfung gibt (durch Tests und Experimente), um sich immer mehr der tatsächlichen Realität und einem gemeinsamen Konsens, wie wir die Welt erklären wollen annähert.
Zusammenarbeit bringt Ergebnisse.

Heutzutage ist es schwierig eine aufgeklärte Meinung zu haben. Ich gehöre zu den menschen die gerne die verschiedensten Argumente zu einem Thema hören, um mir eine eigene Meinung zu bilden, die ich dann durch weitere Dinge, die ich dazu erfahre entsprechend anpasse. Es stört mich nicht wenn jemand eine andere Meinung zu einem Thema vertritt, als ich. Vielleicht weiß er etwas was ich nicht weiß und so kann ich aus einem Austausch nur etwas lernen, im Zweifelsfall halt, dass meine Ansicht immer noch die für mich richtige Sicht der Dinge ist.

Man kann andere Menschen nicht überzeugen, wenn man ihnen nicht entgegen kommt. Ein Konsens kann nur entstehen, wenn man bereit ist Kompromisse zu schließen. eine Diskussion führt nur dann zu etwas, wenn man sich auf die Argumente des Gegenübers einlässt und ein Austausch erfordert Geben und Nehmen.

Ich wünsche mir sehr bald wieder über das Wetter reden zu können (vielleicht gar zu scherzen), ohne der Gefahr einer Grundsatzdebatte über Klimaziele, globale Erwärmung, die Wahrheit über die Wetteraufzeichnungen und anderen Quatsch ausgesetzt zu werden.

Über Politik sollte man nicht reden, wenn man nicht gut diskutieren kann, oder will. Eine klare Weisheit, schon aus alten Tagen.
Warum zur Hölle, muss dann aus jedem Thema heutzutage ein Politikum gemacht werden?

Ich finde das Wetter heute doof, jawohl…

Warum?

Weil so der Himmel aussieht…


Kempener Regenwetter
(Beim Mausebären- Nachmittagsspaziergang)

Egal, warum das Wetter so ist, wem es nützt oder schadet, wer es braucht oder nicht, wie es gestern, früher oder damals war, ich finde es doof, wenn ich beim Spaziergang nass werde (und die Bänke nass sind). Das sage ich einfach so.
Wer anderer Meinung ist, darf das ruhig sein (und bitte leise für sich), interessiert mich nicht.
Da bin ich einfach mal ein Ego-Mausebär und denke mir meinen Teil.

Trotzdem will ich morgen wieder in die Welt hinaus und bin zufrieden, dass nur einer von zwei Spaziergängen ein wenig nass heute wurde. Und trotzdem hat mir die Bewegung gut getan. So, ich kann auch was positives sagen…

Soviel zum Thema Meinung, aber manchmal muss auch ein Mausebär sein innere Gemecker loswerden. Ich hoffe ihr könnt damit Leben und bleibt mit trotzdem gewogen,

Euer Mausebär

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