Guten Morgen, liebe Welt

Lichtblick im Hauser Mausebär

Der Mausebär meldet sich mal am frühen Morgen

Hallo liebe Mausebärfreunde,

Ja, es ist eine unerwartet frühe Uhrzeit für den heutigen Mausebärblog. Und diverse Situationsbestandteile sind daran schuld.
Fangen wir einfach vorne an…

Die Hölle, das sind die anderen…

Die Hölle, das sind die Anderen!

Jean Paul Sartre „Geschlossenen Gesellschaft“

Ja, der gute J.P. hatte damit gar nicht so unrecht. Zwar ist es schon einige Jahrzehnte her, das ich mich dem Kreise der Existenzialisten zugerechnete habe, aber die momentane Situation um mich herum holt den tiefvergrabenen Zyniker im mir wieder hervor, der damals, in jungen Jahren Sartres Werke verschlungen hat (ich kann mich daran erinnern, dass ich Sartres „Der Ekel“ gesamt in einer Bahnfahrt zwischen meinem Stützpunkt bei der Bundeswehr und nach Hause verschlungen habe).

Existenzialismus, Zynismus und ein gutes Maß an Nihilismus durchdringen gerade meine innere Haltung und versuchen mir zeitgleich Erklärung, Trost und Lösung zu sein.

Allein man kann wahrlich nicht gut leben, wenn es der eigene Nachbar nicht will.
Und das habe ich heute morgen mal wieder gespürt.
ja, ich wollte heute früher aufstehen (um 10:00 Uhr), doch gerade, als ich dieses schreibe, klingelt mein Wecker.
Schlussfolgerung – Ich war bereits vor 10:00 Uhr wach.
Sogar eine ganze Stunde (und 10 Minuten obendrauf). Und das nicht etwa wegen reiner Lebensfreude, sondern wegen der Kombination aus Wetter und natürlichem Umfeld.
Das Wetter zwingt mich nahezu, mit offenem Fenster zu ruhen, weil ich sonst eingehe (bzw. wegen der Hitze nicht richtig schlafen kann), aber das offene Fenster begünstigt das Eindringen von Straßengeräuschen, wie zum Beispiel der laut marodierenden Müllabfuhr, der chaotisch-infernalen Baustelle auf der Strasse (ja, mal wieder eine Baustelle) und der Passanten, die hier lang marschieren.
das dann auch noch jemand morgens um 9:00 Uhr das laub aus seiner Einfahrt entfernen muss, ist das akustische Sahnebonbon in einer Kakophonie von Störgeräuschen(und damit meine ich nicht den Kaviar-liefernden Fisch).

Menschen sind widerlich und ich bin wach.
Ein wenig dehnen und strecken (Ja, meine Knochen und besonders mein Rücken sind noch schmerzhaft verspannt – kein Wunder, wenn ich keine Ruhe finde) und dann entschließe ich mich erstmal schön warm (nahezu heiß) zu duschen.

Duschen am Morgen

Das war dann wohl das Highlight meines Tages.
Die Dusche war echt angenehm und hat mich zumindest ein wenig vitalisiert und den ersten Tagesfrust von meinem geschundenen Kadaver gespült. Jetzt habe ich zwar den Nerv, dass ich nasse Haare habe, aber damit kann ich leben.

Der nächste Tagesordnungspunkt sind Medikamente und was zu trinken. Letzte Flasche im Kühlschrank, also erstmal nachlegen, ohne kalte Getränke- ohne mich. Die leere Flasche aus dem Schlafzimmer entsorgen (und anderen Müll) und sich ein wenig Bekleidung schnappen, um zumindest eine Teilverhüllung meines massigen Leibes anzustreben (komplett ist noch doof wegen nasser Haare).
Das erste Rumrennen ist somit Teil des Morgens (mein Bein tut immer noch weh).

Gut, Computer hochfahren, Medikamente einwerfen und anfangen den internen Wasser tank neu zu befüllen. Nackenschmerzen einfach mal weg ignorieren. Die ersten Elemente der digitalen Morgenroutine und der Entschluss, meinen Bericht schon jetzt zu schreiben, dann habe ich heute Nachmittag keinen Stress, ist doch für Abends eine Online-Spielrunde geplant. Ein Lichtblick…

Mausebär am Morgen
(Ein Anblick zum Eier abschrecken)
Mausebär am Morgen
(Ein Anblick zum Eier abschrecken)

Zerstörte Lichtblicke

Da nehme ich mein Smartphone auf, um flugs ein schönes Bild für meinen Blog zu knipsen (und ein Bild von mir – das kann aus der Sache an sich nicht schön werden) und blicke auf meine Whatsapp-Nachrichten. Spieltermin heute Abend fällt aus.
Großartig, ich könnte vor Freude kotzen.
Kann niemand was dafür und es kommen halt manchmal Sachen, wie das Leben dazwischen (passiert mir auch oft genug), aber die Sache an sich ärgert mich. Etwas worauf ich mich gefreut hatte, eben mal aus meinem Tagesplan gestrichen.

Es gibt Tage, da kann ich sowas ganz gut wegstecken – und es gibt Tage wie heute…

Macht nichts, dann werde ich heute in Ruhe arbeiten (heute früher – weil Sonja ist vor Ort), dann ein wenig (im Rahmen meiner Schmerz-Möglichkeiten) spazieren gehen, denn ich hole nachher meine Mutter in Krefeld ab und nehme Jack mit. Mir dann das Gejammer von meiner Mutter und die Bockereien von Jack reintun und im Anschluss einen ruhigen Abend genießen.

Morgen darf ich ja auch wieder früh aufstehen, um in Sachen Landessprecher durch die Gegend zu gondeln. Und abends habe ich auch wieder einen Online-Termin. Ich freue mich bereits auf Sonntag, dem Tag, wo ich keine Termine habe.

An Tagen wie diesen…

… möchte ich keine Menschen um mich haben, da ich gereizt bin und immer Angst habe, meine Laune an „Unschuldigen“ auszulassen. Gestern musste schon meine Mutter unter meiner Laune leiden, allerdings war ich noch rational und funktional genug, ihr erklären zu können, was gerade schief läuft.
in der Selbsthilfegruppe war ich bereits im Funktionsmodus. Denn werde ich auch gleich anschalten müssen, wenn Sonja kommt, sonst ist Arbeit so nicht möglich. Und morgen, wenn ich Termin habe. Und Übermorgen, wenn ich Termine habe. Und Samstag, wenn ich auf einer Taufe bin.

Ich denke am Sonntag ist das Fass dann so voll, dass es wahrlich unklug wäre, mich in irgendeiner Form anzusprechen. Ich werde dann wohl freiwillig in Eremitage gehen, um mich und andere zu schützen.

Es geht auch schlimmer…

Zumindest meinen Blog habe ich für heute schon fertig geschrieben, das bedeutet, ich werde mich gleich komplett bekleiden, um auf alles weiter vorbereitet zu sein (schon 30 Minuten früher als ich geplant habe, aber was soll es).
Vielleicht überrascht mich der tag positiv (wohl kaum) oder wird zumindest nicht so schlimm, wie ich befürchte (Nein, schlimmer).

Dann stürze ich mich mal in mein Elend (in Ermangelung eines Schwertes, in das ich mich stürzen kann),

Euer Mausebär

2 Kommentare

  • Denk Mal etwas positiver. Bestimmt findest du auch etwas nettes und Erfreuliches in deiner Umgebung, was dich erheitern könnte. Würde mich freuen, wenn du wieder mehr Freude und Zuversicht findest. Nach oben Tiefpunkt kann es nur aufwärts gehen. Ich drücke dir die Daumen.

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  • Deine Gedanken an das was besser werden kann und dann noch an das was ansteht was Freude macht, zu denken ist genau richtig ☺️✊️

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