Ich lasse mir nichts vorsetzen…

Womit fange ich dieses Jahr jetzt an?

Es ist ja zumeist (handels-) üblich, sich gute Vorsätze für ein neues Jahr vorzunehmen. Sei es jetzt die Bikinifigur (Oh Gott, ein Mausebär im Bikini), die Verbesserung der Gesundheit oder sonstige dinge, von denen man weiß, man sollte sie anpacken. Zumeist die Dinge, die nicht nur im letzten Jahr, sondern in den letzten Jahren liegen geblieben sind. Dieses Jahr wird alles besser, man braucht nur gute Vorsätze.

Meist scheitern bei mir alle guten Vorsätze kurz nach Jahresbeginn an der harten Realität. Ich ziehe ein paar Tage (vielleicht Wochen) durch und dann, dann verschwindet die Motivation und der alte Trott lockt.

Viele gute Vorsätze kranken entweder daran, dass ich es mir fest vornehme und morgen werde ich anfangen, ganz bestimmt. Ja, morgen, aber dann wirklich…
Oder auch an dem Problem, dass ich nicht durchhalte.

Der Mausebär ist Extremist. Ich funktioniere nur Binär. An oder Aus, Hell oder Dunkel, Ganz oder Garnichts. Nehme ich mir vor mit etwas aufzuhören, dann muss ich radikal aufhören (gar nicht mehr, nie wieder, aus und vorbei), denn wenn ich mir Ausnahmen genehmige, wird die Ausnahme viel zu schnell zur Regel.
Das liegt dran, dass ich gleichzeitig sehr Willensstark (nach außen) bin (oder wirke) und zum Anderen sehr willensschwach bin (oder sein kann). Will ich etwas „durchziehen“, dann muss ich mich selbst beständig motivieren und gegen mich ankämpfen. Ich muss mich selbst dominieren und bändigen und nur durch Erfolg kann ich diese Selbstkasteiung durchhalten.

Manchmal dauert der Erfolg länger, als meine Kraft. Manchmal zehren andere Probleme an meiner Kraft. Und manchmal bin ich auch einfach zu schwach (oder schwächer als ich es mir zugestehe). Die Geduld, die ich mit meinen Mitmenschen und der Welt habe (die schon wenig ist) ist noch weniger mit mir selbst. Jeder Rückschritt ist ein volles Versagen, jeder kleine Fortschritt nur ein tropfen auf dem heißen Stein.

Will ich also mein Verhalten ändern, muss es eine komplette Verhaltensänderung sein, damit ich durchhalte und das Problem ist zumeist, dass es dafür einen Auslöser in mir geben muss. Quasi ein tieferes inneres Wollen oder Bedürfnis.
Ich konnte vor einige Jahren (mittlerweile mehr als zehn) von einem auf den anderen tag mit dem Rauchen aufhören. Die Zeit war dafür gekommen und ich konnte dieses Verhalten einfach ablegen. Ähnlich konnte ich mir angewöhnen dauerhaft Softdrinks gegen Wasser auszutauschen. Andere Sachen sind noch in der Pipeline, aber scheinbar ist die zeit noch nicht gekommen.

Vorsätze drängen mich dazu, mich zu zwingen und die Anstrengung (und auch der Frust) werden größer und auch schwerer zu überwinden. ich scheitere an meinen eigenen Ansprüchen.
Das zu erkennen ist schmerzhaft und macht es schwierig, meine Ziele zu definieren.

Daher keine guten Vorsätze für den Mausebären außer vielleicht das Bestreben, aus 2023 das beste Jahr 2023 zu machen, was es geben kann.

Tja, wer keinen Vorsatz fasst braucht auch keine Nachsätze (aber viele Absätze), daher ohne umschweife,

Bis Morgen,

Euer Mausebär

2 Kommentare

  • Hallo Mausebär,
    irgendwie sind Vorsätze auf das Jahr verteilt vielleicht die bessere Wahl ☺️
    Versuch es mit kleineren Dingen im Alltag und dann Step by Step an die großen Dinge die unbedingt geändert werden müssen, aber auch da Prioritäten setzen ☺️
    Was muß endlich ☺️✊️ anders sein/werden.
    Vielleicht klappt ja was ☺️✊️
    Aber ich kenne diese Ecken und Kanten etwas verändern zu wollen, das dauert manchmal ganz schön lange

    Antworten
  • Hallo Mausebär,
    Ich verstehe das. Meiner Empfindung nach funktionieren Vorsätze mit Disziplin nur eine begrenzte Zeit. Wir alle haben unterschiedlich viel Kraft für Disziplin. Oft konzentrieren wir uns dann auch noch auf den einen Weg, den wir festlegen. Das ist zusätzlich hinderlich.
    Für mich funktioniert es besser, wenn ich mich auf das Ziel, sei es Haupt- oder Zwischenziel, konzentriere. Wie komme ich dahin. Die Reise dahin wird interessanter: ich kann Umwege nehmen, auch mal umkehren und eine andere Abzweigung wählen. Ein Rückschritt entfernt mich dann nicht mehr zwingend vom Ziel.
    Liebe Grüße

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