Keiner plant Verschwörungen…

Verschwörung Titelseite

…oder die Protokolle der Weisen vom Niederrhein¹

Hallo liebe Mausebärfreunde,

Heute geht es um Verschwörungen (ein krasses Thema mit dem ich mich ein wenig während meiner Ferien beschäftigt habe – weil das Mausebärengehirn braucht Futter) und da warne ich euch lieber vorweg. Das meiste, was ich heute hier darstelle ist Satire und sollte nicht für bare Münze genommen werden. In Verschwörungstheorien (oder besser im Verschwörungsglauben) kann man sich leicht verlieren und die Grenze zur Paranoia (also krankhaftem Verfolgungswahn) überschreiten.
Betrachtet meinen heutigen Beitrag als Unterhaltung (denn das soll es sein) und versucht bitte (bitte, bitte) keine tieferen Wahrheiten oder Botschaften darin zu entdecken, denn sonst könnte es sein…
…aber ich will hier nicht zuviel vorweg nehmen.

Keiner und die Verschwörungen

Keiner redet mit dem Mausebären
Keiner im Gespräch mit dem Mausebären
(Man sieht deutlich, wer der Klügere ist und wer kein Plüschtier ist)

Verschwörung – Der Anfang…

Der zweite Arbeitstag startete müde und dröhnig für mich. Ich schleppte mich aus meinem Bett (ja, es war meins und ich war -mal wieder – alleine darin). Ermattet wanderte ich ins Badezimmer, um der Natur genüge zu tun und mich mit ein wenig (kaltem) Wasser im Gesicht aufzuschrecken, denn ein kleiner Schock am Morgen bringt Kummer und Sorgen (aber auch Wachsamkeit). Im Frühmorgen-Verkehr in meiner Wohnung sortierte ich mich dann links ein und landete an meinem Schreibtisch, wo ich meinen zarten Bärenpopo (oder meinen fetten Mäusearsch – je nachdem) auf dem Bürostuhl parkte, meinen Rechner hochfuhr und meine Tabletten einnahm (Morgenmedikation ist wichtig).

Während ich noch versuchte, auf mein Leben (und mich und so…) klar zukommen, raste ein grauer Fellball an mir vorbei. Irritiert schaute ich keiner zu, der in reger Geschäftigkeit in meinem Büro herumfuhrwerkte, als würde er es bezahlt bekommen. Soviel Energie am Morgen, dass machte mich stutzig, doch die Arbeit rief mich an ihre liebliche Brust und ich konzentrierte mich auf den Bildschirm. Immer wieder fing ich aus den Augenwinkeln kurze Impressionen einer geschäftigen Plüschratte ein. Die Frage wuchs in mir, ob ich mir Gedanken darüber machen sollte (Ich weiß, zu spät, ich tat es ja bereits). Trotzdem, Arbeit ging vor…

Nach der Arbeit kam der Haushalt, der Tageseinkauf und dann noch meine Selbsthilfegruppe. Eben fiel dann mein Blick zu Keiner, der offensichtlich völlig in Gedanken versunken, auf seinem üblichen Platz saß und ich wusste, ich wollte der Sache auf den Grund gehen…

Verschwörung – Das Gespräch…

<Hallo Keiner, was machst du gerade so?>
<Ich denke nach, sieht man doch, oder?>
<Worüber denkst Du denn nach?>
<Über den Sinn der Existenz.>


-Kurzes Pause-


<Dir ist schon klar, dass Du ein Plüschtier bist?>
<Dir ist schon klar, dass Du gerade mit einem Plüschtier redest.>


-Ich denke kurz nach-


<Stimmt schon, aber…>
<Aber was?>
<Warum denkst Du darüber nach?>
<Autarkie!>
<Was?>
<Das heißt „wie bitte“!>
<Wie jetzt?>
<Ein höflicher Mensch fragt „Wie bitte“, und nicht „Was“, das ist unhöflich. Und „Wie jetzt klingt nach einem Idioten>
<Das meinte ich gar nicht>
<Was?>
<Das heißt „Wie bitte“, hast Du mir doch gerade erklärt>
<Ja, aber ich bin kein Mensch>
<Nein, du bist kein Mensch, darfst Du deswegen unhöflich sein?>
<Hast Du mir nicht zugehört? „höfliche Menschen“ fragen „Wie bitte“.>
<Ach so, dass erklärt alles>

-Eine erneute kurze Pause-

<Du, Keiner?>
<Was?>
<Was ist jetzt mit der Autarkie?>
<Das ist Selbständigkeit>
<Ja, und weiter?>

-Es folgt eine langwierige Erklärung, die ungefähr auf das hier zusammenzuschrumpfen ist-

<In Ordnung, mal ganz weg von der Frage, was Autarkie mit dem Sinn des Lebens zu tun hat. Warum denkst Du über Autarkie nach>
<Wegen Dir>
<Wegen mir?>
<Wegen wem denn sonst? Du bist doch der Typ, der sich als mein Puppenspieler aufführt und ständig seine Hand tief in meinem Arsch versenkt, damit ich seine folgsame Handpuppe sein soll>
<Ersten mal, bist Du eine Handpuppe, so wurdest Du erschaffen. Und zweitens…>
<Siehst Du, Du behauptest, es wäre die Ordnung der Dinge, dass ich deine Handpuppe bin>
<Ich habe dich gekauft…>
<Du machst es gerade nur klarer>
<Was mache ich klarer?>
<Du bist ein Illuminat!>
<Ich bin wie bitte?>
<Hää?>
<Ein höflicher Mensch fragt doch nicht „was“>
<Ach so, Du bist ein Illuminat>

-Ich grübel kurz-

<wieso bin ich ein Illuminat?>
<Du hast an einem 23. Geburtstag>
<Ja und?>
<23 ist eine Illuminatenzahl, denn die ergibt die wichtige Zahl 5, genauso wie Du im Jahr 77 geboren bist, denn die Quersumme von 77 ist ebenfalls 5. Zufall?
<Ich denke schon>
<Also spielt bei mir die Herkunft eine Rolle und bei Dir nicht>
<Das ist doch etwas völlig anderes>
<Genau das würde ein Illuminat auch sagen>
<Ich bin aber 1977 geboren, da ist die Quersumme, Moment,…
…6, die Quersumme ist sechs und nehme ich mein gesamtes Geburtsdatum, ist die Quersumme…
…4, genau 4>
<Siehst Du, und was liegt genau zwischen 4 und 6?>
<Na, natürlich 5>
<Da ist sie wieder die Fünf>

-Ich schüttel den Kopf-

<Das sind blöde Zahlenspielereien>
<Meinst Du?>
<Ja, denn Du zum Beispiel wurdest in China hergestellt und die Quersumme von China ist 8. Acht ist die chinesische Zahl für Wohlstand und Glück. Und auch für Ewigkeit…>
<Siehst Du?>
<Was?>
<Das heißt „Wie bitte“>
<Lenk nicht ab>
<Ich mein ja nur…>
<Was soll ich denn jetzt einsehen>
<Zahlen haben Bedeutung>
<Wieso?>
<Die Quersumme von China, wo ich geboren wurde..>
<Hergestellt>
<Plüschist!
Gleiche Rechte für Plüschtiere>
<In Ordnung, geboren…>
<…ist Acht und ich bin eine Ratte, das steht im Chinesischen für strebsam und Wissbegierig und überhaupt…>
<Das beweißt jetzt was?>
<Wissen ist geistiger Reichtum, Und Du sagst selber, „Keiner weiß alles“. Zufall? Ich glaube nicht…>

-Ich überlege kurz-

<Keiner? hast Du die Bücher, die ich in den Ferien gelesen habe, auch gelesen?>
<Jawohl!>
<Alle drei Bände der „Illuminatus!“-Triologie?>
<Jawohl!>
<Du weißt, dass das Satire ist?>
<Nööö, das klang alles völlig nachvollziehbar>
<Okay, sehe ich ein>

-Kurzes Nachdenken-

<Weißt du was, Keiner, da Du jetzt sowieso alles weiß, ernenne ich Dich hiermit zum Mitglied im Orden der heiligen Erleuchteten vom Niederrhein, dem Nachfolgeorden der bayrischen Illuminaten.
Jetzt bist Du auch ein Illuminat>
<Echt jetzt, das ist ja voll krass. Coole Sache…
… und was machen wir jetzt?>
<Genau dasselbe was wir jeden Abend machen, Keiner. Wir versuchen, die Weltherrschaft an uns zu reißen²>

Und solche Gespräche habe ich fast jeden Abend – aber man gewöhnt sich daran…

Keiner grüßt euch
Keiner wünscht meinen Lesern einen schönen Abend
(Und hofft auf Unterstützung bei der Erlangung der Weltherrschaft)

Verschwörungen – Das Ende(?)…

Alles was einen Anfang hat (siehe oben) braucht auch ein Ende (und selbst wenn es eines mit Schrecken ist, denn lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende).
Ich möchte übrigens nicht die Weltherrschaft und plane selten Verschwörungen, denn dass ist mir echt zuviel Arbeit. Aber verrat(t)et das bitte nicht Keiner, der ist gerade schon schwer am Planen und ich summe leise vor mich hin

Bis morgen dann,

Euer Mausebär

Disclaimer

¹Natürlich habe ich kein Interesse an der Verbreitung von Anti-Semitismus, aber das Original, auf das ich hier anspiele, hat soviel Bedeutung für die Geschichte der Verschwörungstheorien, dass ich es einfach wichtig finde, sich darüber zu informieren (also über den Hintergrund, nicht den Inhalt. Informationen hier
²Für die, die es nicht kennen, das ist geklaut, und zwar hier.

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