Motivation? Abwesend!

Wie immer ist der Januar der besch… (eidenste) Monat im Jahr. Es gibt noch keine Erfolge, keine Highlights, aber jede Menge Arbeit. Die Jahresrechnungen kommen und stürzen sich gefräßiger Termiten gleich auf mein Bankkonto und ich warte, dass mir endlich mein Bewilligungsbescheid zugesandt wird, damit ich mich von den doooofen Fernsehgebühren befreien lassen kann. Dann endet jetzt im Januar auch noch meine Witwenrente und ich hoffe, dass Jobcenter berechnet meine Leitung entsprechend neu (vielleicht mal ohne viel Palaver). In der Tat ist die Buchhaltung am Anfang des Jahres echt beschissen und es sieht mal wieder nicht unbedingt rosig aus.

Kaum komme ich aus dem Winterschlaf, will ich wieder zurück. Es ist noch kein bisschen Energie in meinem Tank gelandet und doch warten schon bereitwillig viele neue Aufgaben auf mich.
Manche davon sind schön und ich freue mich darauf und manche fordern mich auf positive Weise heraus, aber leider ist auch eine Menge Kram davon zeug, was ich einfach erledigen muss, auch wenn es mir weder Spaß macht noch mir Vorteile bringt.

Wieder einmal bemerke ich, dass mein Leben unter gewissen Zwängen steht. Viel hat mit Sanktionen zu tun. Ich erledige Dinge nicht, um etwas zu erreichen, sondern um etwas zu verhindern. Ich mache Sachen nicht um etwas zu bekommen, sondern um etwas zu behalten

Der Mehrwert dieser Tätigkeiten ist somit quasi nicht vorhanden und doch füllen diese Sachen soviel meines Kontingents an Zeit aus, dass es nahezu unmöglich ist, mich ausreichend auf die Dinge zu konzentrieren, die meine Situation verbessern würden.
Ich weiß, es geht leider vielen Menschen so (manchen sogar schlechter), aber es bedrückt mich trotzdem (sogar noch mehr durch das Wissen, dass es nicht nur mir so geht).

Das ist etwas, was mich am jetzigen Zeitgeist stört, das Verlangen nach mehr und der harte Kampf darum, dass zu erhalten, was man hat.
Der Egoismus mit der die meisten Menschen über die Würde und Seele ihrer Mitmenschen latschen, nur um die Illusion eines Erfolges zu haben.
Der Erfolg unserer Zeit wird nicht mehr am Können gemessen, sondern am Besitz und an der Skrupellosigkeit, mit der man seine Seele verhökert.

Klingt alles sehr dramatisch, aber mein inneres Theater hat für diese Saison halt nur Dramen gebucht. Es mag meine Winterphase der Depression sein, oder meine eigene Müdigkeit und innere Aufgabe, aber die letzten tage spüre ich den Weltenschmerz und die Ängste in mir sehr stark.
Nein, keine Ängste in dem Sinne, sondern Fatalismus. Ein dunkler zynischer Fatalismus, der mich feststellen lässt, dass das größte Problem, das ein Licht am Ende des Tunnels wahrscheinlich ein Zug ist, mein größtes Problem ist, dass ich keine Fahrkarte habe.

Gibt es eine Lösung für mein inneres Dilemma?

Ja, abwarten und Tee trinken. Darauf bauen, dass sich die Zeiten wieder ändern und auch meine inneren Jahreszeiten wechseln. Und nicht zuletzt Humor, sei es auch der ätzende Sarkasmus, den ich als Schutzschild trage.

So, ich gehe jetzt eine Runde verzweifeln,

Euer Mausebär

Ein Kommentar

  • Hallo Mausebär,

    das hört sich gerade nicht so gut an und das macht schon sehr nachdenklich. Ich wünsche dir, das dieses miese Gefühl nicht lange anhält und du wieder mit ein paar positiven Momenten nach vorne schauen kannst.
    Ich kann deinen Gedanken sehr gut folgen, kann mich gut hineinversetzen, es kann jederzeit jeden treffen.
    Depressionen, egal woher sie kommen, können soviel Dunkelheit bringen.
    Es verlangt einen sehr viel ab, aufrecht stehen zu bleiben oder da wieder hin zu kommen was wieder ein wenig Leichtigkeit bringt.
    Das wünsche ich dir gerade sehr, ein wenig Leichtigkeit die gute Momente bringt.
    Ganz liebe Grüße

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