Passwort Schwertfisch

Ja, so ein Passwort hat schon was. Damit man es nicht vergisst, speichert der Mausebär es an mindestens zwei verschiedenen Stellen ab, und findet es dann unter Garantie, wenn er es braucht nicht wieder.
Und das bei unserem alltäglichem Passwörterwahn.

Was früher die Telefonnummern und Geburtstage waren, die man sich merken musste (oder in ein möglichst häufig griffbereites Adressbuch eintragen) sind heute die Passwörter.
Geburtstage erinnern mich die sozialen Medien und mein elektronischer Kalender (hoffentlich) dran und Telefonnummern, da reicht es meine eigene zu kenne, der Rest ist eh im Mobilfunkgerät gespeichert,beziehungsweise auf der SIM-Karte, falls man mal ein neues Gerät braucht.
Hauptsache man vergisst die PIN für die SIM nicht (Reimt sich fast)

PIN sind ja quasi auch Passwörter, nur halt nicht alpha-numerisch festgelegt. Im übrigen hasst es der Mausebär, wenn jemand von seiner PIN-Nummer spricht. Das ist doppelt gemoppelt, weil die Abkürzung PIN steht für Personal Identification Number und da Number einfach nur englisch für Nummer ist, wäre es die Identifikationsnummer-Nummer, also Blödsinn.

So jetzt haben wir die Passwörter und kompliziert sollen sie sein, damit sie kein Fremder erraten kann (und man selber sie sich garantiert nicht merkt), was einen solange schützt, bis ein Hacker das Passwort entweder mit sogenannter „Brute Force“ knackt, mit einem Phisibg-Programm im wahrsten Sinne des Wortes abfischt, oder einfach eine Backdoor ins System nimmt.
Gegen ernst gemeinte Angriffe schützt ein Passwort so gar nicht, egal ob es „wjze263gi78n9?!@“ oder „Schwertfisch“ ist.
eigentlich beruhigt es nur unsere eigene Paranoia und macht es den Gelegenheits(Daten)Dieben wesentlich schwieriger, zumindest wenn wir vernünftig damit umgehen.

Tja, ein Passwort sollte halt passen, aber darum heißt es nicht Passwort, sondern tatsächlich stammt es aus der sprachlichen Ableitung des Pass (wie Reisepass), welches wiederum ein Wort ist, dass sich auf Passport bezieht, ein Gegenstand der von den Mongolen entwickelt wurde.
Die haben es nämlich erfunden. Dank Dschingis Khan wurde das mongolische Weltreich so groß (das flächenmäßig größte Weltreich der Geschichte), dass neben einer ausgefeilten Bürokratie auch ein Postsystem notwendig war.
Klare Sache war, es mussten Botenreiter her (damals konnten die Mongolen halt einfach gut reiten) und zu ihrer Legitimation bekamen diese ein Siegel mit, somit war der Pass erfunden.

Der Begriff Pass kommt aus dem romanischen Sprachraum, so weiß der Wahrig (ein bekanntes Wörterbuch, wie der Duden) zu berichten:

Pass

Ein Pass erlaubt demjenigen, der ihn mit sich führt, den Durchgang oder die Durchreise – zum Beispiel über einen Gebirgspass. In beiden Bedeutungen ist Pass abgeleitet vom frz. Wort pas „Schritt, Durchgang“, das vom lat. Wort passus „Schritt“ stammt. Im Fall des Reisepasses jedoch haben wir es mit einer Verkürzung zu tun, denn zu pas wurde zunächst im Frz. das Wort passeport gebildet, was so viel wie „das, was man zum Durchlass mitführt“ bedeutet; ähnlich wie das ital. passaporto. Der zweite Teil des Wortes, der vom lat. Verb portare „tragen“ stammt, ist im Laufe der Zeit ausgefallen – zunächst hieß es im Deutschen nämlich paßport bzw. paßbrief. Das lat. Ursprungswort passus ist im Deutschen aber ebenfalls noch präsent, und zwar als „Abschnitt eines Vertragswerks“.

Wahrig Herkunftswörterbuch

Und jetzt müssen wir uns all diese sinnbefreiten Wörter merken, um weiterhin Durchgang zu erlangen, in unserer eigenen Geheimnisse innerhalb des digitalen Universums.
Daher lege ich es halt an verschiedenen Stellen ab und wie ein Eichhörnchen seine Nüsse, vergesse ich auch meine Verstecke. Daraus wachsen nur leider keine Bäume.

So ist halt unsere Welt, unerklärbar wahnsinnig und doch immer wieder interessant.

Euer Mausebär

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