Rollenspiele

Rollenspiele - Titelbild

Wenn der Mausebär rollt, dann ist dass selten eine leichte Rolle

Hallo liebe Mausebärfreunde,

Rollenspiele – ein wichtiges Hobby von mir, aber nur Hobby?
Gerade hatte ich ein sehr angenehmes Gespräch über Zoom und quasi im Nebensatz viel auch das Thema Rollen. Gemeint waren damit natürlich soziale Rollen. – und der Gedanke, wie komplex es sein kann (aber nicht sein muss) davon gleich mehrer zu haben.
Im Angesicht dessen, dass heute Abend wieder meine Rollenspiel runde auf dem Programm steht, worauf ich mich schon sehr freue, bringt mich dass auch gleich zum Thema…

Rollen – ein Spiel?

Wer mich kennt, weiß dass ich (wie viele Menschen im leben) bereits mehrere Rollen innehabe oder hatte. Manche davon habe ich mir selber ausgesucht, manche wurden mir aufgedrückt, anvertraut oder auferlegt. Und egal ob Rollenspiel oder nicht, manche Rollen wird man auch sein leben lang nicht los werden. Zum Beispiel, egal wie alt ich werde, werde ich für die Mausebärmama immer der Sohn bleiben.
Aber was sind Rollen Überhaupt?

Als Mensch der Erziehungswissenschaften nicht nur gelernt, sondern zeitweise auch mal gelehrt hat, weiß ich,dass Rollen letztendlich nur ein Bündel an Erwartungen sind, die an eine Person (im Rahmen ihrer Rolle gestellt werden). Quasi die Erwartungshaltung der sozialen Gemeinschaft in der man lebt. Werfen wir mal ein genaueren Blick darauf (und ich werde heute mal nicht verlinken, sondern eigene Worte benutzen)…

Was ist ein Rolle?

In erster Linie ist eine Rolle eine Zuschreibung (die einem zugewiesen wird, oder die man annimmt). Manche Rollen werden eindeutig aus der Situation zugewiesen, so werden bei der Geburt klar die Rolle des Kindes (Sohn oder Tochter, oder was es jetzt noch so gibt) und der Mutter zugewiesen. Häufig auch die Rolle des Vaters, die aber manchmal nur auf dem Papier (Geburtsurkunde) besteht und bei manchen (wie zum Beispiel mir) noch nicht einmal dort.
Durch die Vollendung der Geburt (wie es rechtlich so schön heißt), wird diese Rolle unauslöschlich zugeschrieben (Die Mutter bleibt immer die Mutter, das Kind immer das Kind). was nicht heißt, dass man diese Rolle (gut) ausfüllt, aber dazu später.
Jeder der hört „Mutter“ hat sofort ein geistiges Bild vor sich. Dinge die er mit eine Mutter verbindet…
Diese Erwartungen, die man damit verbindet definieren den Begriff der Rolle. Oder einfacher gesagt, die Rolle einer Mutter ist die, die der Betrachtende durch seine Erwartungen erschafft.

Ja genau, das Bild einer Rolle kann sehr subjektiv und individuell sein. Jeder von uns hat seine ganz eigenen Erwartungen, teils aus seiner eigenen Einstellung, teils aus Erfahrung, die er mit einer Rolle erwartet. Das kann natürlich dann zu einem Konflikt führen, wenn sich diese Erwartungen mit den Erwartungen anderer Menschen nicht decken.

Da sind wir schon bei Rollenkonflikten…

Der Mausebär hat zumeist keine Konflikte mit seiner Rolle als Mausebär
Der Mausebär hat zumeist keine Konflikte mit seiner Rolle als Mausebär
(Aber wer hat schon eine gute Definition eines Mausebärens)

Inner und äußere Konflikte – nicht gerade Rollenspiele

Wenn man über Rollenkonlikte spricht, dann unterscheidet der Sozialwissenschaftler ganz geschickt zwischen „inneren“ (intrinsisch) und „äußeren“ (extrinsisch) Rollenkonflikt.
Der „äußere Rollenkonflikt ist leichter erklärt, als behoben. den der findet immer dort statt, wo sich ein Mensch nicht gemäß seiner ihm angedachten oder zugeschriebenen Rolle verhält. Wenn wir bei der Mutter bleiben, so werden wir uns ziemlich einig sein, dass wir zumeist davon ausgehen, dass sich eine Mutter liebevoll um ihren Nachwuchs kümmert. Sehen wir diese Mutter nun dabei, wie sie ihr Kind misshandelt, führt das (neben dem hoffentlich naturgegebenem Gefühl einschreiten zu müssen) zu einer Dissonanz in unserer Beobachtung. Denn wie kann eine Mutter nur so handeln – dass ist einer der Gründe, warum uns zum Beispiel der Missbrauch einer Mutter am eigenem Kind noch mehr erschreckt, als der schon an sich erschreckende Missbrauch alleine.
ein sehr krasses beispiel zugegeben – aber ich wollte es sehr deutlich machen.
Dasselbe wäre der Polizist, der eine Bank ausraubt, der Lehrer der seinen Schüler bewusst falsche Dinge beibringt oder der Autofahrer, der beim abbiegen nicht blinkt (oh sorry, dass ist ja mittlerweile normal – die Gesellschaftskritik für heute).

Ich denke soweit ist dass schon einmal klar…

Der innere Konflikt unterteilt sich wiederum in zwei Gruppen. Darum behandel ich ihn auch als zweiten Punkt.
Es gibt den Inter-Rollenkonflikt, bei dem sich zwei verschiedene Rollen, die wir inne haben gegenseitig behindern, oder ausschließen.
Beispielsweise die schon erwähnte Mutter, die ihr Kind vor allen Gefahren schützen soll, ist nebenbei auch Polizisten. Sie erwischt ihr eigenes Kind bei einer Straftat, die sie als Polizistin natürlich ahnden muss (oder soll). Plötzlich muss sie entscheiden…

  • Lässt sie ihr Kind laufen – Erfüllung der Rolle als Mutter, Nichterfüllung der Rolle als Polizistin
  • Nimmt sie ihr Kind fest – Erfüllung ihrer Rolle als Polizistin, Nichterfüllung ihrer Rolle als Mutter

Egal wie sie sich entscheidet, es kommt zu einem Konflikt (unfair aber wahr)…

Dann gibt es den Intra-Rollenkonflikt, dass ist wen zwei unterschiedliche Erwartungen an die selbe Rolle miteinander kollidieren.
auch dort mal als Beispiel wieder unsere Mutter.
Als Mutter wird erwartet, dass sie die Gesundheit ihres Kindes fördert und behütet und es von allem schädlichen fernhält – würde jeder so unterschreiben. Und es ist ihre Aufgabe, für das Wohl und das Glück ihres Kindes zu sorgen und zu sehen, dass es den selbst gewählten Lebensweg einschlagen kann.
Was ist jetzt aber, wenn das 14 jährige Kind entscheidet, an einem Training teilzunehmen, weil es unbedingt Stuntmen (oder frau) werden will?

  • Lässt sie das Kind teilnehmen trotz der offensichtlichen Gesundheitsgefahr – Förderung des Kindes, aber Vernachlässigung des Schutzes
  • Lässt sie das Kind nicht teilnehmen – Aufrechterhaltung des Schutzes, aber Vernachlässigung der Förderung der Interessen

Auch wieder ein Konflikt, der erstmal so nicht fair zu lösen ist…

Konflikte
Der Mausebär mag keine Konflikte
(Warum auch?)

Wieso dann Rollenspiele?

Rollenspiel als Hobby fördert die Übernahme verschiedener Perspektiven. man nimmt verschiedene (fiktive) Rollen ein und versucht sich in diese Rollen hineinzuversetzen. Dabei erfährt man auch die verschiedenen Konflikte und deren Auswirkungen. Natürlich nur simuliert – aber besser als nichts.

Durch die Rollenspiele habe ich (eigentlich ein empathieloser Klotz) gelernt, andere Positionen zu verstehen, einzunehmen und mich in andere Menschen und ihre Lage zu versetzen. Das hilft mir dabei, Verständnis für meine Mitmenschen aufzubringen und meine Mitmenschen besser zu tolerieren (oder sogar zu akzeptieren). Tolle Fähigkeit – noch großartiger, wenn sie auch andere Menschen beherrschen würden…

Ich denke , die Welt wird besser, wenn wir öfter mit unseren Rollen spielen, Rollenspiele betreiben und vor allem uns öfter mal geistig in die Rolle unseres Gegenübers versetzen – so kommt es zu Verständnis, der Grundlage von guter Verständigung.

Einfach nur mal so eine kleine Idee von eurem Mausebären (explizit zum ausprobieren und nachmachen empfohlen)…

Genießt den Mittwoch, denn bald kommt Ostern,

Euer osterhasige Mausebär

Ein Kommentar

  • Keine schlechte Idee ☺️Rollenspiele für Alle, die nicht die Rolle des/der Anderen erkennen und somit das Leben beider schwerer macht ☺️ Rollenspiele sind schon im Kleinkindalter sinnig und sehr beliebt ☺️
    Also seid mutig und lasst euch darauf ein ☺️✊️

    Antworten

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