Sonntägliches Suppenkoma

Ostersonntag, später Abend, der Mausebär sitzt satt und zufrieden in seinem warmen Stuhl…

Ein schöner Ostersonntag, in der Tat, denn ich war mit meiner lieben Mutter asiatisch Essen. Wir hatten schon im Vorfeld einen Tisch in dem neuen Gourmettempel in Krefeld-Hüls ausgemacht, um zu testen, was das asiatische Buffet dort zu bieten hat.

Gut, ich will jetzt keine gastronomische Kritik schreiben und mich lange in Beschreibungen des Restaurants auslassen. es reicht zu wissen, dass der Mausebär satt und zufrieden dort rausgerollt wurde und sich zur Feier des Tages sogar mal (seltenerweise) einen alkoholhaltigen Cocktail gegönnt hat (Nein, ich bin von ein wenig Vodka nicht angetrunken).
Es war lecker und interessant und ich hatte heute Gelegenheit, aber auch Lust dazu, das ein oder andere Neue zu probieren.
Das ist keine übliche Einstellung des Mausebären.

Was Essen angeht bin ich einfach nur gestört.

Zum einen habe ich ein tierisches Sucht- und Neidverhalten, wenn es um Essen geht, welches ich mag (wobei das Neidverhalten sich sehr gebessert hat), zum einen habe ich ein sehr gestörtes Verhältnis zum essen an sich.
Mein Hang sich zu überfressen,, wird zwar durch meine jetzige Medikamenteinnahme etwas gedrosselt, aber ich merke häufig, dass die nächste Mahlzeit keine Frage von Hunger, sondern von Suchtbedarf ist.

Wäre ja nur halb so schlimm, wenn ich in der Lage wäre mich vernünftig zu ernähren. Bin ich aber nicht, denn seit frühester Kindheit (jenseits meines Gedächtnisses), habe ich aus unbekannten Gründen eine Störung, die mich auf verschieden Konsistenz, Geschmacksrichtungen oder Gerüche mit körperlicher Übelkeit reagieren lässt. Es ist tatsächlich ein übersteigertes Ekelgefühl, gerade bei bitteren Geschmacksrichtungen, Gemüsesorten (besonders im gekochten Zustand), und mancher Lebensmittel in einem falschen Zustand (zum Beispiel mag ich keinen Käse, es sei denn, er wird zum überbacken verwendet). Auch manche Kombinationen sind übel, so geht grüner Salat zwar runter, aber nicht in Verbindung mit Essig und Öl oder Dressing.
Obst klappt hingegen ganz gut, solange es nicht kandierte Früchte sind (voll ekelig) und Datteln ist auch nicht meines.
Milch, roh und direkt, verlässt meinen Körper schneller, als sie ihn betritt, auf unangenehmste Weise und schmecken tut sie mir auch nicht, es sei denn in Form von Milchsshakes oder auf Cerealien (dank laktosefreier Milch durchaus verdaulich für mich).

Im Prinzip könnte ich mich jetzt stundenlang damit aufhalten, zu beschreiben, was ich essen kann und was nicht. Hinzu kommt natürlich auch noch Geschmack und Vorlieben, weil ich längst nicht alles gerne esse, was ich essen kann.

Kurz und Gut, mir tut man keinen gefallen, wenn man für mich Kochen will. Und Restaurants mit Buffet sind zumeist die beste Alternative für mich.
Wäre schön, wenn ich daran irgendwann etwas ändern könnte, aber ich denke dass bedarf tiefere Psychoanalyse und Bearbeitung. Wie gesagt, weiß ich noch nicht einmal warum das so bei mir ist und das ich, seit meiner frühsten Kindheit (Kindergarten), darunter leide, mich dafür schäme (nicht mehr seit ich mein Schamgefühl habe operativ entfernen lassen) und ich damit soziale Probleme habe.

So weiß ich zum Beispiel nicht, wie die Wechselwirkung mit meinen sozialen Ängsten so aussieht. Das hat etwas von der Frage nach Huhn oder Ei. Ich weiß nicht welches sich davon aus welchem ableitet, weil beide sozialen und psychischen Einschränkungen begleiten mich schon seit Anfang meiner inneren Aufzeichnungen.
Ich war schon als kleiner Mausebärenwelpe total verkorkst und hätte besser in einem Sack mit Steinen in den Fluss geworfen werden sollen.

Tja, jetzt muss die Welt mit mir leben (und ich auch – wie immer es mir damit auch gerade geht).

Ein schönes Restostern,

Euer Mausebär

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