Wer hat mir die Schuhe gerade neu besohlt?

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Der müde Mausebär steckt zur Zeit in den falschen Schuhen

Hallo liebe Mausebärfreunde,

In den falschen Schuhen zu stecken – das merkt man, wenn einen der Schuh drückt.
Es gibt ja tausend Sprichwörter über die berühmte Fußbekleidung (also Schuhe – da im Normalfall ein Paar, also Mehrzahl), inklusiver der berühmten Schuhe des Anderen, in denen man erst einmal ein paar Meilen gehen sollte, bevor man ihn beurteilt.
Die berühmte Perspektivenübernahme halt…

Aber wie soll ich die Perspektive übernehmen, wenn der Schuh drückt?
Selten passen mir anderer Leute Schuhe und so ist auch Perspektivenübernahme gar nicht so einfach, wie man denkt.
Denken ist da das richte Stichwort – denn meist denkt man ja nur, dass man die Perspektive des Gegenübers verstehen kann.
Aber kann man sie verstehen?

Man kann sie zumindest nicht begreifen, denn dafür bräuchte es einen Punkt, an dem man anfassen kann. Und Meinungen sind schwer anfassbar (aber leicht angreifbar – was sich irgendwie widerspricht), denn meistens haben wir halt nicht die nötigen Berührungspunkte mit unseren Mitmenschen.

Mausebär überlegt
Mausebär überlegt
(Perspektivenübernahme mit mir selber – geht das?)

Mein eigener Schuh und meine Perspektive

Kann ich in meinen eigenen Schuhen überhaupt gut gehen?
Kann ich meine eigene Perspektive übernehmen (und dabei gleichzeitig soviel inneren Abstand haben, dass ich sie auch kritisch betrachten kann und darf)?
Ich finde das sind gute Fragen, die ich mir gerade selber stelle, ohne die Möglichkeit eine schnelle oder allgemein gültige Antwort zu geben.
Das Innenverhältnis ist (zumindest bei mir) an manchen Tagen ebenso kompliziert, wie das Aussenverhältnis.
Nein, manchmal sogar komplizierter, denn im Umgang mit mir selber bin ich hochgradig emotional involviert.

Meine Betroffenheit ist deswegen für mich so unglaublich, weil ich mich selber nicht mal leiden kann. Und normalerweise empfinde ich nur Mitleid, wenn ich jemanden leiden kann.
Mitleid ist ja sozusagen die Mutter der Perspektivenübernahmen, denn man versteht dass leid seines Gegenübers dann so gut, dass man selber es (mit)-empfindet.
daher sollte man ernsthaft überlegen, wo man sein Mit- oder Beileid ausdrückt, denn es erfordert ein versenken in den Schmerz des Anderen.
Den Schmerz der Anderen, dass will heutzutage eigentlich keiner haben und doch versichert man, ohne nachdenken, so schnell seine Anteilnahme, so schnell kann man gar nicht aufnehmen, woran man einen Anteil übernehmen will.

Klar, geteiltes Leid ist halbes Leid, daher ist es nett, wenn jemand aufrichtig einen Teil meines Leides übernimmt. Wenn ich gerade die Möglichkeit habe, nehme ich auch einen Teil vom Leid meiner Mitmenschen – geht aber auch nicht immer.

So, daher leide ich jetzt still vor mich hin (zu wenig Schlaf zuviel Trubel und übermäßiger Input) und mache langsam Feierabend.

Morgen bin ich wieder da,

Euer Mausebär

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