Wider dem (plüschigen) Ernst
Wenn jemand Ernst heißt, muss er dann immer Ernst bleiben?
Und wenn jemand etwas im Ernst sagt, ist er dann Bauchredner?
Kann man auch eine Thorsten Ernst nehmen?
Alles gute Fragen (oder eigentlich auch nicht), aber die wichtigste Frage ist:
Was Darf Humor?
Und was ist Humor überhaupt?
Hu·mor1
/Humór/
Substantiv, maskulin [der]
1.[ohne Plural] – Fähigkeit und Bereitschaft, auf bestimmte Dinge heiter und gelassen zu reagieren“er hat, besitzt einen goldenen Humor.
Definitionen von Oxford Languages
2.[Plural selten]- sprachliche, künstlerische o. ä. Äußerung einer von Humor (1) bestimmten Geisteshaltung, Wesensart“der rheinische, der Kölner Humor“
Wikipedia widmet sich auf seiner Seite auch dem Versuch Humor zu erklären. Das ist nicht viel zu lesen, aber zuviel für eine kleine Ratte es komplett zu kopieren.
Zusammengefasst kommt es darauf an auf etwas Bestimmtes auf eine bestimmte Weise zu reagieren.
Dabei ist die bestimmte Weise immer das gleiche, nämlich heitere Gelassenheit. Heißt man soll ruhig und fröhlich auf etwas reagieren und versuchen darin die guten Seiten zu sehen („Zumindest haben wir was zum Lachen„), bzw. nicht nur das Schlechte. Es ist eine Möglichkeit mit einer Situation umzugehen.
Aber das Bestimmte ist die schwierige Frage. Auf was soll/darf/ muss ich denn mit Heiterkeit reagieren?
Wie man es dreht und wendet, kommt es immer auf zwei Dinge hinaus, auf den Überraschungseffekt (etwas unerwartetes tritt ein und wir müssen die Spannung auflösen) und die soziale Gruppe (lachen verbindet und macht einen zum Teil der Gruppe).
Darf oder sollte man also Lachen, wenn alle Anderen lachen?
Darf man über ernste und schmerzhafte Belange lachen (um sich davon zu lösen)?
Fragen, die eine kleine Plüschratte nicht beantworten kann (oder eher will), den Humor ist kein Muss-Angebot. Aber ich (und auch der Mausebär) finden, die Welt ist schöner, wenn man lacht. Und die schrecklichsten Dinge werden weniger schrecklich, wenn man sie mit Humor betrachtet.
Oft wird gesagt „Satire darf alles“, dass ist aber nicht richtig. Satire kann alles. Aber es gibt immer auch Grenzen, nämlich da, wo ich andere Menschen verletze. Solange die verletzte Person aber mit „den Füßen“ abstimmen kann, wie zum Beispiel im Internet, wo man die Seite verlassen kann, in den Medien, wo man Umschalten kann, oder in Situationen in denen man weggehen kann, da ist kein Bedarf, dem Humor irgendwas zu verweigern.
Humor endet da, wo es ein Opfer gibt, also jemand der sich der Verletzung nicht selbsttätig entziehen kann. Das sollte man weder selber tun noch unterlassen es zu unterbinden. Aber solange es keinen Hilfeaufruf gibt und kein konkretes Opfer, sollte man auch nicht anderer Leute Humor bewerten.
Man kann mitlachen, muss es aber nicht (und man muss sich nicht empören, nicht nötig).
Humor sollte überall sein Plätzchen haben, um Gemeinschaft zu schaffen und schlimme Situationen zu überwinden.
Also, erhaltet euer Lachen,
Euer Keiner (Spaßbeauftragter des Mausebären)
Ein Kommentar
Hallo Mausebär,
Lachen schüttet oft gut tuende Glückshormone aus oder läßt das was traurig macht für einen kleinen Moment in etwas Schönes verwandeln.
Lachen kann kurz, laut, leise, unbemerkt und und und sein, tut aber erwünscht sehr gut ☺️
Humor ist manchmal eine Art von Verbindung zu Menschen, die ich sonst gar nicht so sehe oder bemerke, kann Momente verändern ☺️